Ivan Ukhov stellt Hallen-Europarekord ein
Ivan Ukhov setzte am Dienstag dem Hallen-Meeting in Prag (Tschechische Republik) die Krone auf. Der russische Hochsprung-Olympiasieger meisterte 2,42 Meter und stellte damit den Hallen-Europarekord des Deutschen Carlo Thränhardt ein. Eine europäische Hallen-Bestleistung holte sich der Tscheche Pavel Maslak bei der Testveranstaltung für die Hallen-EM 2015 mit seinen 1:00,36 Minuten über die selten gelaufenen 500 Meter.
Es entwickelte sich an der Moldau im Männer-Hochsprung wie schon vor gut zwei Wochen in Arnstadt eine Flugshow der Russen Ivan Ukhov und Aleksey Dmitrik, die nach übersprungenen 2,33 Metern die Latte gleich auf 2,42 Meter als neue Weltjahresbesthöhe legen ließen.Olympiasieger Ivan Ukhov nahm diese Höhe gleich im ersten Anlauf in überzeugender Manier und verbesserte damit auch seine persönliche Bestleistung um einen Zentimeter. Aber noch viel wichtiger: Er zog in der ewigen Weltbestenliste mit dem Deutschen Carlo Thränhardt gleich, das war zugleich eine Einstellung des Hallen-Europarekords.
Pavel Maslak erfüllt seine Europarekord-Mission
Danach versuchte sich zunächst Aleksey Dmitrik mit einem verbliebenen Versuch und schließlich Ivan Ukhov mit deren drei an der neuen Hallen-Weltrekordhöhe von 2,44 Metern. Allerdings vergeblich.
Ivan Ukhov selbst gab nach dem Wettkampf aus einer ersten Enttäuschung heraus kein Statement ab. Dafür meinte sein Trainer Sergey Klyugin: "Er war sehr knapp am Weltrekord dran und wir hatten wirklich geglaubt, dass er es schafft."
Eine europäische Hallen-Bestleistung markierte der Tscheche Pavel Maslak auf den selten gelaufenen 500 Metern. Der 400-Meter-Europameister unterbot bei einer lautstarken Unterstützung der Zuschauer mit einer Zeit von 1:00,36 Minuten die alte Bestmarke des Israelis Donald Sanford um genau eine halbe Sekunde. "Nachdem ich ein wenig krank bin, habe ich mich gut geschlagen. Die letzten hundert Meter waren aber schrecklich", stellte er fest.
2,00 Meter: Freudentränen bei Blanka Vlasic
Bei den Frauen zeigte im Hochsprung Blanka Vlasic, dass es wieder bergauf geht. Die Kroatin sorgte mit ihrem erfolgreichen dritten Versuch über 2,00 Meter für einen weiteren Höhepunkt über der Latte. Damit ist die Ex-Weltmeisterin, die in den letzten Jahren immer wieder von Verletzungen geplagt war, rechtzeitig zur Hallen-WM in Sopot (Polen; 7. bis 9. März) wieder auf einem Weltklasseniveau angekommen.
"Ich bin wirklich überrascht. Das hat meine Erwartungen übertroffen", sagte die 30-Jährige, die ihr erneutes Zwei-Meter-Glück selbst kaum fassen konnte und die ein oder andere Freudenträne vergoss. "Ich war vor diesem Wettkampf wirklich unsicher und wollte mich auf meine Technik konzentrieren. Das hat funktioniert."
Zweimal 5,75 Meter
Zwei Athleten meisterten im Stabhochsprung 5,75 Meter. Dem Polen Piotr Lisek gelang das im ersten Versuch, damit stellte er seine Bestleistung ein und hatte den Sieg vor dem höhengleichen Tschechen Jan Kudlicka in der Tasche. Bei den Frauen behauptete sich die tschechische Europameisterin Jirina Svobodova (4,62 m) standesgemäß.
Der kubanische Dreispringer Pedro Pablo Pichardo zeigte mit seinen 17,32 Metern, dass man ihn bei der Hallen-WM auf der Rechnung haben muss. Er übernahm die Führung in der Weltjahresbestenliste.
Schnelle Bahn
Im Kugelstoßen glänzte der Argentinier German Lauro mit einem neuen südamerikanischen Hallenrekord von 21,04 Metern. "Das war mein erster Wettkampf der Saison und ich habe gezeigt, in welcher Form ich bin. Ich fühle mich bereit für die Hallen-WM." Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) wurde mit 20,48 Metern nur Dritter hinter dem Bulgaren Georgi Ivanov (20,52 m) und war danach vor allem mit seiner Technik unzufrieden.
Dass die Bahn in Prag schnell ist, zeigten die 60 Meter-Zeiten von Kim Collins (St. Kitts & Nevis; 6,49 sec) und Milama Ruddy Zang (Gabon; 7,17 sec) sowie ebenso die glänzenden Auftritte über 60 Meter Hürden von Dayron Robles (7,51 sec) und Tiffany Porter (Großbritannien; 7,91 sec). Der Jamaikaner Edino Steele gewann die 400 Meter in 46,11 Sekunden überlegen.
Fabienne Kohlmann zu zurückhaltend
Die frischgebackene Deutsche Hallenmeisterin Fabienne Kohlmann absolvierte nach den zwei Einsätzen in Leipzig ihr drittes 800 Meter-Rennen binnen vier Tagen. Das machte sich bei den Kräften bemerkbar: "Die Deutschen Hallen-Meisterschaften haben mir noch ein bisschen in den Beinen gesteckt. Ich weiß zwar, dass ich im Moment schnell laufen kann, aber offenbar kann ich das noch nicht über ein Turnier hinweg umsetzen. Da ist auf jeden Fall noch Bedarf."
Die Karlstädterin haderte auch damit, dass sie den Lauf zu zurückhaltend anging. So blieb am Ende nur Platz neun in 2:06,28 Minuten. Die Britin Jennifer Meadows wurde mit einer Zeit von 2:01,67 Minuten ihrer Favoritenrolle gerecht.
Elina Sujew wird Sechste
Der Hamburgerin Elina Sujew ging es nach ihrem Vize-Titel von Leipzig ähnlich wie Fabienne Kohlmann. "Es war hart nach den 3.000 Metern vom Sonntag. Ich konnte auch nicht viel erwarten." Sie wurde über 1.500 Meter in 4:12,93 Minuten immerhin Sechste. Zum Lauf selbst meinte sie: "Das Rennen war unrhythmisch. Ich hatte auch keine optimale Position, es war viel Gerangel." Platz eins holte sich die Äthiopierin Seayum Dawit (4:09,08 min).
Im nationalen Vorprogramm hatte es durch eine deutsche Gaststarterin einen schwarz-rot-goldenen Sieg gegeben. Dort konnte sich die Nachwuchsathletin Emma Stähr (SG Motor Gohlis Nord) über 800 Meter mit einer Zeit von 2:10,40 Minuten knapp vor der Tschechin Alena Ulrichová behaupten.
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