Ivonne Teichmann sucht den Anschluss für Olympia
Ivonne Teichmann, die 800-Meter-Läuferin, die jetzt für die LG Olympia Dortmund startet, stellte sich an Pfingsten nach langer Verletzungspause wieder auf der Bahn der Konkurrenz. Als Einstieg kamen ihr die am Samstag beim Meeting in Zeulenroda auf dem Programm stehenden 600 Meter gerade recht. Doch mit dem ersten Härtetest in ihrer Heimatstadt, dem am Montag ein 8. Platz in Hengelo über ihre Paradestrecke folgte, zeigte sie sich nicht zufrieden.
Ivonne Teichmann ist wieder auf der Bahn (Foto: Krebs)
"Es war schwierig für mich, denn ich musste erst einmal testen, wo ich momentan stehe", begründete die 27-jährige den "nur" zweiten Platz, wie sie selbst den Ausgang des Rennens beschrieb. Auf der Zielgerade hatte ihr Endspurt nicht mehr gereicht und sie musste sich knapp geschlagen geben. "Ich ärgere mich über das Rennen, bin viel zu langsam angegangen." Die Siegerin Jana Hartmann vom Team Erfurt hatte sie nicht auf der Rechnung. 2003 vom Verletzungspech verfolgt
Nach Operationen im letzten Jahr an beiden Füßen (Achillessehnenanriss und Sehnenanriss am großen Zeh) will der Blondschopf nun im Olympiasommer wieder zur alten Klasse zurückfinden und national ihrer Leverkusener Rivalin Claudia Gesell Paroli bieten. "Ich konnte 2003 nur zwei Wettkämpfe unter freiem Himmel bestreiten. Dann kamen die Verletzungen", hadert sie rückblickend.
Ihren ursprünglichen Plan, noch Ende des Jahres 2003 wieder ins gewohnte Training einzusteigen, musste sie damals aufgeben. "Außer Aquajogging, Schwimmen und Radfahren war nichts möglich, lediglich ein bisschen auslaufen", erinnert sich die Siebte der Europameisterschaften 2002 an den langwierigen Heilungsprozess.
"Erst im Januar diesen Jahres konnte ich im Trainingslager in Portugal wieder mit dem Laufen beginnen. Im März folgte ein weiterer Aufenthalt in Kenia und zwei Wochen später in Kienbaum. Mir fehlt momentan noch etwas Training. Erst vor zwei Wochen zwang mich eine Wadenverletzung erneut zum Pausieren."
Vereins- und Trainerwechsel
Seit 2004 steht die einstige Athletin des SC Magdeburg bei der LG Olympia Dortmund unter Vertrag. Trainiert wird allerdings in Erfurt, wo sie auch ihren Wohnsitz hat. "Eigentlich habe ich einen Verein in Thüringen gesucht", sagt sie über diese Konstellation, "aber das hat unter anderem auch aus finanziellen Gründen nicht gepasst." Mit ihrem Trainer Dieter Hermann arbeitet sie seit 2003 zusammen. Er hat bereits Nils Schumann zum Olympiasieg geführt.
Apropos Olympia. Die Norm für die 800 Meter liegt bei 2:00,00 Minuten, die persönliche Bestzeit von Ivonne Teichmann bei 1:58,62 Minuten. "Die Olympischen Spiele sind mein Ziel in diesem Jahr. Dort möchte ich gern ins Finale", gibt sich die zierliche Athletin vor.
Vorher muss sie allerdings die vom DLV geforderte Zeit unterbieten. Das Ergebnis von Zeulenroda lässt hierfür hoffen, auch wenn aller Anfang noch schwer ist. "Normalerweise rechnet man auf eine 600 Meter-Zeit noch dreißig Sekunden drauf. Dann wäre ich bei 1:58,57 Minuten und bereits dabei", gab sie sich in Zeulenroda sehr zuversichtlich. In Hengelo ging diese optimistische Hochrechnung mit einer Zeit von 2:03,90 Minuten allerdings noch nicht auf.