Dritter Sieg für Boaz Kimaiyo in Frankfurt?
Gelingt Boaz Kimaiyo in Frankfurt das, was sein Landsmann Evans Rutto in Chicago vergeblich versuchte? Der dritte Sieg in Folge. Bereits 2003 und 2004 gewann der Kenianer in der Börsenmetropole, jeweils mit neuem Streckenrekord. Am Sonntag (30. Oktober) trifft er auf das schnellste Läuferfeld, das in Frankfurt je am Start war.
Boaz Kimaiyo will den Hattrick (Foto: Herrlitz)
Mit 2:09:28 Stunden stellte der 28-Jährige vor zwei Jahren einen neuen Streckenrekord beim ältesten deutschen Stadtmarathon auf und im darauffolgenden Jahr war er noch einmal 18 Sekunden schneller. "Boaz hat sich intensiv auf seinen dritten Sieg in Folge vorbereitet", sagt der Sportliche Leiter Christoph Kopp. "Er war im Frühjahr verletzt und hat noch leichte Schmerzen in der Beinmuskulatur, ist aber zuversichtlich, in Frankfurt wie immer in Topform zu sein."Überquert er dort erneut als Erster die Ziellinie, würde er mit Katrin Dörre-Heinig gleichziehen, die in den Jahren 1995 bis 1997 in Frankfurt gewann. Auch bei den Männern gab es bereits einen dreifachen Sieger. Herbert Steffny war allerdings nicht in aufeinander folgenden Jahren siegreich.
Spannendes Rennen zu erwarten
Einen starken Gegner wird Boaz Kimaiyo unter anderem in seinem Landsmann Philipp Taurus finden, der schon einmal 2:08:33 Stunden lief. Insgesamt sind sieben Läufer mit einer persönlichen Bestzeit unter 2:10:00 Stunden am Start, wobei diese Bestzeiten alle innerhalb von eineinhalb Minuten liegen. Ein spannendes Rennen kündigt sich an.
Auch der Russe Leonid Shvetsov hat wieder den Weg nach Hessen gefunden. Vor zwei Jahren war der Russe beim ersten Sieg von Boaz Kimaiyo Zweiter. Er kennt den Frankfurter Kurs also ebenso bestens. Weitere Prominenz hat sich mit dem finnischen Europameister Janne Holmen angekündigt. Deutsche Top-Läufer befinden sich nicht im Feld. Zwar wird Carsten Eich (RM Düsseldorf) an der Startlinie stehen, er soll allerdings nur bis Kilometer 21 als Tempomacher agieren.
Marleen Renders will den Streckenrekord
Bei den Frauen ist die Belgierin Marleen Renders sicherlich die heiße Favoritin. "Sie ist die stärkste Läuferin, die wir seit Luminita Zaitucs Auftritt im Jahr 2001 am Start haben werden", sagt Renndirektor Jo Schindler. Ihre Bestzeit (2:23:05 h) lief Marleen Renders am 7. April 2002 als Siegerin in Paris. Neben zwei Siegen in der französischen Hauptstadt, kann sie zwei weitere in Berlin und einen bei ihrem Marathon-Debüt in Antwerpen aufweisen.
Nach vielen Verletzungssorgen will die 36-Jährige in Frankfurt wieder Anschluss an ihre Spitzenleistungen finden. Die Ziele für das Wochenende sind dabei genau definiert: Sieg und Streckenrekord. Der wird seit vier Jahren von der Braunschweigerin Luminita Zaituc gehalten und liegt bei 2:26:01 Stunden.
Die Bestzeit der zweitschnellsten Läuferin ist gut sieben Minuten langsamer. Mary Ptikany (Kenia), die dieses Jahr den Ruhr Marathon gewann, könnte sich ein spannendes Rennen mit Ulrike Maisch liefern. Die Rostockerin, EM-Achte 2003, will nach einer Verletzung ihr Comeback auf der Marathonstrecke feiern. Sie äußerte sich im Vorfeld des Marathons allerdings vorsichtig zu ihren Zielen: "Ich möchte gut durchkommen, was am Ende dabei rauskommt, werden wir sehen." Eine Verbesserung ihrer Bestzeit von 2:31:21 Stunden hält sie noch nicht für realistisch.