Jackpot des DKB-Cups findet zwei Abnehmer
Der 50.000-Euro-Jackpot des diesjährigen DKB-Cups hat am Samstag in Elstal, dem Olympischen Dorf von 1936, zwei Abnehmer gefunden. Die Vize-Weltmeisterin im Speerwurf, Christina Obergföll (LG Offenburg), und der Europacup-Sieger im Kugelstoßen, Peter Sack (LAZ Leipzig), blieben auch bei der vierten und letzten Station dieser nationalen Serie in der Spur.

Peter Sack holte sich wie Christina Obergföll 25.000 Euro aus dem Jackpot (Foto: Chai)
Mit Siegen in Cottbus, Kassel und Leverkusen hatten es beide beim abschließenden beim Finale in der Hand. Dennoch gab es vorher wilde Spekulationen, was passieren würde, wenn nur einer der beiden den vierten Sieg holt, oder gar beide leer ausgehen. Dann wäre nämlich Bianca Kappler (LC Asics Rehlingen) die ebenfalls drei Siege verbuchen konnte, die lachende Dritte gewesen- der Jackpot hätte sich dann auf 30.000 Euro verringert und wäre durch drei geteilt wurden. So aber sollte es bei einer einfachen Rechnung bleiben, die Christina Obergföll mit ihrem Sieg und einer Weite von 65,08 Meter eröffnete. Dauerrivalin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) deutete allerdings schon zu Beginn mit einem Wurf auf 64,21 Meter an, dass sie bei der Preisgeldvergabe nochmal alles durcheinander bringen könnte. Doch im dritten Versuch kam der Konter von Christina Obergföll und nach Steffi Nerius´ letztem Wurf, den sie ungültig machte, dann der Schrei der Erleichterung. "Steffi hatte gut vorgelegt, aber ich wußte, da geht noch mehr."
Peter Sack als Zweiter trotzdem ein Gewinner
Mit der Gewissheit, mit einem Scheck über mindestens 25.000 Euro nach Hause zu gehen, war nun jegliche Diskussion wie weggeblasen. "Ich habe vor dem Wettkampf schon ganz schön darum gezittert, ob ich es schaffe, aber jetzt zittere ich nicht mehr. Ich schaue mir jetzt ganz in Ruhe das Kugelstoßen an."
Dort hieß der Gegner von Peter Sack einzig und allein Ralf Bartels (SC Neubrandenburg). Doch der Siebte der Weltmeisterschaft von Osaka (Japan) kam auf historischem Boden nur langsam in Schwung. Erst im fünften Versuch gelang ihm ein 20-Meter-Stoß, die Kugel landete bei 20,12 Meter. Mit 20,60 Meter gewann Peter Sack die interne Cup-Wertung, als Sieger geht aber der Pole Tomasz Majewski, der in Osaka Rang fünf belegte, mit 20,80 Meter ins Protokoll ein.
Bianca Kappler souverän
Nach der Verletzung, die Peter Sack um die Finalteilnahme bei der Weltmeisterschaft und eine mögliche vordere Platzierung brachte, präsentierte sich der 28-Jährige gegen Ende der Saison wieder in bester Verfassung. "Die Physios haben sich mit mir sehr viel Mühe gegeben. Ich mußte im Training erstmal die Angst überwinden, um mich wieder vollständig belasten zu können. Deswegen ist das Ergebnis heute nicht schlecht, obwohl ich hätte weiter werfen können."
Im Weitsprung wurde Bianca Kappler, die gleich zu Beginn des DKB-Cups ihren Sieg klar machte, ihrer Favoritenrolle gerecht. Die WM-Fünfte setzte sich mit 6,50 Metern eindeutig gegen die Berlinerin Urszula Gutowicz-Westhof (6,27 m) und die eigentliche Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf (LC Paderborn; 6,25 m) durch. "Es hätten ein paar mehr gültige Sprünge dabei sein können, aber dann hebe ich sie mir eben für die nächste Saison auf." Sportlich fair drückte sie dann den beiden Jackpotanwärtern die Daumen, die aber am Ende dann doch nicht mit ihr teilten.
Drei Stipendien
Die ganz großen Höhen blieben im weniger stark besetzten Stabhochsprung der Männer, der als weitere Disziplin ausgetragen wurde, aus. Der Leverkusener Richard Spiegelburg kam so mit 5,45 Metern zu einem recht bequemen Sieg. "Ich wollte hier gewinnen, das war klar. Die jungen Springer haben es mir aber nicht leicht gemacht. Wegen dem starken Wind, habe ich aufgehört, als ich alleine im Rennen war, das hätte keinen Sinn mehr gemacht."
Der in diesem Jahr neu ausgelobte DKB-Junior-Cup, bei dem der Wettkampf in Biberach und das Finale im Olympischen Dorf, bei dem der Nachwuchs mit den "großen" konkurrieren durfte, in die Wertung einging. Sowohl Raphel Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 5,30m)im Stabhochsprung, als auch Speerwerferin Sarah Nöh (TSV Bayer 04 Leverkusen; 48,73 m) und Kugelstoßer David Storl (LAC Erdgas Chemnitz; 18,43 m) sicherten sich ein einjähriges Ausbildungsstipendium in Höhe von 2000 Euro.