Jacob Minah führt DLV-Quintett an
Jacob Minah führt nach dem Samstag, dem ersten Tag des Mehrkampf-Meetings in Götzis (Österreich), das deutsche Zehnkämpfer-Quintett an. Mit 4.237 Punkten liegt der Göttinger auf Position fünf. Die Führung hat der Kasache Dmitriy Karpov mit 4.382 Punkten übernommen.
„Das Zwischen-Ergebnis ist eigentlich so, wie ich es erwartet hatte“, sagte Jacob Minah, der über 100 (10,78 sec) und 400 Meter (48,05 sec) der schnellste Zehnkämpfer des Tages war und eine der begehrten „Patronanzen“ gewann. „Kugel war sehr gut, Weitsprung für meine Verhältnisse dagegen eher schlecht. Da habe ich knapp 100 Punkte verloren.“ Der 26-Jährige sieht sich gut im Rennen liegend, „aber man weiß nie, wie es ausgeht. Wahrscheinlich haben hier alle noch nicht ihren Leistungshöhepunkt erreicht.“Nur einen Platz hinter ihm rangiert der Frankfurter Pascal Behrenbruch (4.229 Punkte), der nicht nur sich, sondern auch den Zehnkampfteam-Manager Claus Marek überraschte. „Nach meiner Leisten-Operation im Januar lief es zuletzt einfach nicht, deswegen habe ich auch gar nicht mit einem solchen Ergebnis gerechnet“, sagte der 23-Jährige, der vor allem mit 16,58 Metern im Kugelstoßen überzeugte. „Bisher hatte ich in Götzis noch nicht so gute Kugelstoß-Ergebnisse erzielt, weil hier auch andere sehr gute Kugelstoßer sind und ich mich nicht als der King gefühlt habe. Das hat mich gehemmt.“
Arthur Abele will das Feld von hinten aufrollen
Auch im Hochsprung stellte er mit 2,03 Metern eine neue Bestleistung auf. „Eigentlich dachte ich, die anderen Deutschen sind hier viel besser als ich, und ich bekomme einen Richtwert für Ratingen. Jetzt ist es umgekehrt.“
Einen „ordentlichen ersten Tag“ absolvierte der Ulmer Arthur Abele als zwischenzeitlich Zwölfter (4.056 Punkte), auch wenn er gut 100 Punkte hinter seinem Vorjahres-Ergebnis aus Ratingen zurückliegt. „Morgen will ich noch einmal wie bei der WM in Osaka angreifen und das Feld von hinten aufrollen.“ Besonders freute er sich über seine 100-Meter-Bestleistung von 10,83 Sekunden. Etwas haderte er hingegen mit dem Kugelstoßen. „Da wollte ich zu viel“, sagte Arthur Abele, der erst vor zehn Tagen wieder zur Angleit-Technik zurückgekehrt war.
André Niklaus ratlos
Sein Ziel fast aus den Augen verloren hat hingegen der Berliner André Niklaus als 16. (3.954 Punkte). „Ich wollte eigentlich 8.350 Punkte machen, aber das wird jetzt verdammt knapp. Ich kämpfe trotzdem um jeden Punkt.“ Einen Grund für seine durchwachsenen Ergebnisse konnte er nicht ausmachen. Ob er die abschließenden 1.500 Meter am Sonntag in Angriff nehmen wird, will er spontan entscheiden. Die zehnte Disziplin möchte er nur absolvieren, wenn er noch eine gute Punktzahl erreichen kann. „In Ratingen geht es um die Olympia-Tickets, da will ich fit sein.“
Kämpfergeist bewies Norman Müller aus Halle, der im Weitsprung drei ungültige Versuche hatte und den ersten Zehnkampf-Tag trotzdem beendete. „Im Weitsprung auf Sicherheit zu gehen, ist sinnlos, wenn ich eine gute Punktzahl erreichen will“, erklärte er. „Deswegen bin ich volles Risiko gegangen. Wenn ich 8.100 Punkte mache und damit fünftbester Deutscher bin, bringt mir das nichts.“
Die Führung hat bei Halbzeit Dmitriy Karpov inne, der mit sehr ausgeglichenen Ergebnissen überzeugte. Hinter ihm rangiert der Russe Aleksey Drozdov (4.315 Punkte), der mit 7,78 Metern im Weitsprung als einziger Athlet des Tages in einer Disziplin mehr als 1.000 Punkte sammelte. Sein Landsmann Aleksandr Pogorelov hat mit 4.305 Zählern den zwischenzeitlichen Bronze-Rang erobert.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…