Jacques Rogge gegen Gedenkminute für 1972
Jacques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), hat sich gegen eine Gedenkminute für das Olympia-Attentat von München 1972 im Rahmen der Olympischen Spiele ausgesprochen. "Die Atmosphäre bei der Eröffnungsfeier in London muss von Fröhlichkeit und Feierlichkeit geprägt sein, nicht von Trauer", sagte der 70-jährige Belgier im Gespräch mit dem Magazin „Sport-Bild“.
Zuletzt hatten sich während der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften Mitte Juni in Wattenscheid deutsche Athletinnen und Athleten der Spiele von 1972 zusammengeschlossen und gemeinsam des Münchner Attentats gedacht. Dabei legten die ehemaligen Olympia-Teilnehmer, darunter Manfred Steffny, Ellen Wessinghage und Liesel Westermann-Krieg, an der Bochumer Synagoge einen Kranz nieder.Mit einer gemeinsamen Mail wandten sie sich am 30. Juni an Thomas Bach, den Vizepräsidenten des IOC und Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), um eine "eine große Geste der Olympischen Bewegung" zu erwirken und sich dem international geäußerten Wunsch nach einer Trauerminute anzuschließen.
Am 5. September 1972 waren acht palästinensische Terroristen ins Olympische Dorf von München eingedrungen und hatten elf israelische Delegationsmitglieder als Geiseln genommen. Insgesamt hatte das Attentat 17 Todesopfer gefordert.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)