Jacques Rogge kritisiert Yelena Isinbayeva
IOC-Präsident Jacques Rogge hat sich enttäuscht über Stabhochsprung-Weltmeisterin Yelena Isinbayeva und ihre umstrittenen Aussagen zu Homosexuellen gezeigt. In einem Interview des britischen Senders BBC begrüßte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees am Freitag zwar die spätere Klarstellung des russischen Leichtathletik-Stars.
Zu ihren ursprünglichen Kommentaren während der WM in Moskau (Russland) meinte der Belgier indes: "Das hätte sie nicht machen sollen. Sie hätte sich nicht mit solchen Worten in solch eine Debatte einmischen sollen. Bei ihrer Beurteilung war sie definitiv schlecht beraten."Yelena Isinbayeva soll bei den Winterspielen in Sotschi im kommenden Februar Bürgermeisterin des Olympischen Dorfes werden. Bei der WM hatte sie sich unter anderem kritisch zu Solidaritätsaktionen von Sportlern zugunsten von Schwulen und Lesben geäußert. In Russland sind seit Ende Juni positive Äußerungen vor Minderjährigen über Homo-, Bi- oder Transsexualität bei Geldstrafe verboten.
Appell an die Regierung
Jacques Rogge appellierte an die russische Regierung, sie solle sicherstellen, dass es keine Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung gebe. Der in wenigen Wochen aus dem Amt scheidende IOC-Chef erklärte, man habe mit Blick auf die Winterspiele in Sotschi darum gebeten, dass Sportler, Offizielle und Zuschauer nicht betroffen seien.
Dies habe der für die Spiele verantwortliche Vize-Regierungschef Dmitri Kosak zugesichert. "Dies werden wir nun den Nationalen Olympischen Komitees und den Athleten mitteilen, weil sie sich Sorgen um ihre Leistungen in sechs Monaten machen", erklärte Jacques Rogge und betonte, Russlands Souveränität werde anerkannt.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)