Jamaika-Express walzt in Lausanne alles nieder
Jamaikas Kurzstreckler sind weiterhin nicht zu stoppen. Auch beim Super Grand-Prix-Meeting in Lausanne (Schweiz) räumten die Olympia-Helden aus der Karibik alle Kurzstrecken-Siege ab. Zum Liebling der Veranstaltung stieg dabei Asafa Powell auf. Der Jamaikaner verfehlte über 100 Meter in 9,72 Sekunden, einer neuen persönlichen Bestzeit, den Weltrekord seines Landsmanns Usain Bolt nur um drei Hundertstel.
Triple-Olympiasieger Usain Bolt selbst spulte die doppelte Distanz in 19,63 Sekunden ab und trudelte dabei sogar noch locker aus. Bei den Frauen machten gleich vier Siege den durchschlagenden Triumph der Karibikinsel perfekt.Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser zeigte über 100 Meter (11,03 sec) erneut ihre Qualitäten, Novlene Williams gewann die 400 Meter (50,33 sec) und die erfahrene Delloreen Ennis-London kämpfte sich über 100 Meter Hürden (12,60 sec) zum Sieg. Olympiasiegerin Melaine Walker führte obendrein auf der längeren Hürdenstrecke (53,73 sec) die Konkurrenz vor.
David Oliver schlägt Dayron Robles
Zu einer kleinen Überraschung kam es über 110 Meter Hürden. Das US-Muskelpaket David Oliver rang mit einer Zeit von 13,02 Sekunden in der Schlussphase den Olympiasieger Dayron Robles (Kuba; 13,17 sec) nieder. Es war sein erst dritter Sieg im insgesamt 19. direkten Aufeinandertreffen.
Olympiasieger LaShawn Merritt schaffte es über 400 Meter zum zweiten Mal in diesem Sommer unter die 44-Sekunden-Marke (43,98 sec). Weltmeisterin Maryam Yusuf Jamal (Bahrain) wartete nach ihrer Olympia-Enttäuschung über 1.500 Meter mit einer Zeit von 3:59,84 Minuten auf, was für sie einer neuen Saisonbestzeit gleichkam. Auf den kürzeren 800 Metern nutzte mit Janeth Jepkosgei eine weitere Weltmeisterin die Abstinenz der Olympiasiegerin Pamela Jelimo (beide Kenia), um sich in 1:58,15 Minuten in Szene zu setzen.
Deutsche Speerwerferinnen auf breiter Front
Mit vier Plätzen unter den ersten Sieben zeigten sich die deutschen Speerwerferinnen auf breiter Front. Zum Sieg reichte es aber trotzdem nicht. Den holte sich die Olympia-Zweite Mariya Abakumova (Russland) mit einem guten Wurf auf 66,09 Meter. Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen; 64,47 m) wurde vor Christina Obergföll (LG Offenburg; 63,79 m) Zweite. Die Europameisterin stellte fest: „Es waren alle ein bisschen fest. Es fehlte so ein bisschen der letzte Knall, ich konnte aber einigermaßen meine Linie beibehalten.“
Mit einem dritten Platz im Stabhochsprung sammelte der Filstaler Alexander Straub (5,60 m) wichtige Punkte für die Qualifikation zum Weltfinale in Stuttgart (13./14. September). Der Olympia-Zweite Evgeniy Lukyanenko (Russland) wurde mit 5,75 Metern seiner Favoritenrolle gerecht und gewann vor dem US-Amerikaner Derek Miles (5,70 m). Der Münchner Tim Lobinger landete mit 5,45 Metern auf der Sieben.
Der Hochsprung gehörte dem Olympiasieger und Europameister Andrey Silnov. Der Russe meisterte bei seinem ersten Start nach der Rückkehr vom Saisonhöhepunkt in Peking (China) als einziger 2,35 Meter.
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