Jamaikanerinnen nutzen die Gunst der Stunde
Was passiert, wenn die mit der dopingverdächtigen Marion Jones laufende US-Staffel über 4x100 Meter der Frauen bei den Olympischen Spielen in Athen Gold gewinnt, Sprint-Star Jones später aber noch rückwirkend gesperrt wird und das Quartett die Medaille zurückgeben muss? Darüber gab es im Vorfeld des heutigen Finales viele Diskussionen. Doch dieses Thema erledigte sich von selbst, denn der Wechsel von Marion Jones auf Lauryn Williams misslang und das US-Team schied aus. Der Weg war frei für die von 200-Meter-Olympiasiegerin Veronica Campbell angeführten Jamaikanerinnen.
Veronica Campbell konnte ihre zweite Goldmedaille feiern. (Foto: Chai)
Das Olympia-Gold für Jamaika war letztlich eine logische Folge auch der Ergebnisse der zurückliegenden beiden Olympiaden. 1996 in Atlanta holte das Team Bronze, 2000 in Sydney Silber und nun Gold. Nicht nur von der Platzierung her ging es immer weiter nach vorne, auch von den Zeiten. 42,24 Sekunden waren es noch in Atlanta, 42,13 Sekunden in Sydney und nun der neue Landesrekord von 41,73 Sekunden. Es war zugleich das jüngste jamaikanische Team der Geschichte. Starläuferin Tayna Lawrence ist mit 28 Jahren die Älteste, auf der Zwei lief Youngster Sherone Simpson (20), die 24-jährige Aleen Bailey folgte an dritter Stelle und Veronica Campbell (22) trug das Staffelholz ins Ziel.Doch noch eine Sprint-Medaille für Frankreich
Die Silbermedaille erlief Russland (42,27 sec). 1988 in Seoul hatten die Russinnen letztmalig eine Olympiamedaille über die 4x100 Meter gewonnen. Damals war es Bronze. "Wir haben uns selbst ein bisschen mit dieser Silbermedaille überrascht", gestand Startläuferin Olga Fyodorova ein.
Für die französischen Weltmeisterinnen nahmen die bislang so erfolglosen Olympischen Spiele durch die Bronzemedaille (42,54 sec) doch noch einen guten Ausgang. Christine Arron holte nach ihrem enttäuschenden Auftritten über 100 und 200 Meter, wo sie jeweils im Halbfinale ausgeschieden war, für Frankreich durch einen fulminanten Schlussspurt die Plakette. "Auch nachdem, was vorher passiert ist, wusste ich, dass ich diese Olympischen Spiele nicht ohne Medaille verlassen würde", sagte Arron.
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