Jan Felix Knobel - „Ich begreif’s noch nicht“
Jan Felix Knobel war aus deutscher Sicht die Überraschung beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich). Der Frankfurter steigerte sich als Fünfter um 530 Zähler auf nun 8.288 Zehnkampf-Punkte und erfüllte die WM-Norm. Im leichtathletik.de-Interview erfahren Sie mehr zum Wochenende des früheren U20-Weltmeisters.

Jan Felix Knobel:
Das ist Wahnsinn, wenn ich überlege, von welcher Punktzahl ich komme und wo ich jetzt bin. Ich bin über-überglücklich.
Was war Ihr Erfolgsgeheimnis an den zwei Tagen in Götzis?
Jan Felix Knobel:
Letztes Jahr habe ich viel gelernt - mit dem Wettkampf umzugehen, mit mir umzugehen. Dieses Jahr habe ich es einfach durchgebracht. Ich habe eine super Form, das wusste ich. Es muss aber zehnmal passen und das war wirklich sensationell.
Sie haben eine Bestleistung nach der anderen aufgestellt. Wo haben Sie die Kraft dafür hergenommen?
Jan Felix Knobel:
Ich weiß noch gar nicht, wie viele Bestleistungen ich gemacht habe. Ich hatte letztes Jahr schon viel drauf. Ich habe es aber nicht durchgebracht. Dieses Jahr war ich noch besser trainiert. Götzis motiviert ohnehin. Ich bin auch schon immer ein Kämpfer gewesen und diesmal habe ich es echt geschafft.
Hatten Sie die WM-Norm erwartet?
Jan Felix Knobel:
Ich hatte nicht damit spekuliert. Für mich waren 8.000 Punkte das Ziel, dass es so sensationell drüber geht, war nicht klar. Ich bin aber noch nicht durch. Die anderen sind stark, das muss man abwarten. Ich fahre auf jeden Fall zur U23-EM. Das ist schon einmal sicher. Alles andere ist offen.
Mit solchen Leistungen steigt der Erwartungsdruck. Machen Sie sich den auch selbst?
Jan Felix Knobel:
Nicht unbedingt. Ich habe einen super Wettkampf gemacht. Man muss aber immer noch sagen: es sind Reserven da, vor allem am ersten Tag. Ich werde ganz bestimmt auf dem Boden bleiben. Ich weiß, was ich für eine Leistung gebracht habe. Jetzt verarbeite ich es noch nicht ganz, aber morgen werde ich es wissen. Dass die Zukunft noch viel offen hält, ist klar.
Wie fühlt es sich aber an, mit einem Wochenende in die Weltelite gekommen zu sein?
Jan Felix Knobel:
Das ist das, was ich noch nicht ganz begreifen kann.