| Interview

Jan Felix Knobel: "Rio ist definitiv ein Ziel für mich“

Nach einer zweieinhalbjährigen Durststrecke ist Jan Felix Knobel (Königsteiner LV) am vergangenen Wochenende mit 8.045 Punkten und einem Sieg beim Thorpe Cup in Bernhausen überzeugend in die Zehnkampfszene zurückgekehrt. Im Interview bewertet er anschließend sein Comeback, spricht von Schwächen und Potenzialen und "einem großen Gefühl der Teamleistung".
Ewald Walker

Jan Felix Knobel, wie ist das Gefühl, nach zweieinhalb Jahren Abstinenz wieder im Kreis der Zehnkämpfer zurück zu sein?

Jan Felix Knobel:

Das waren hier wieder mal zwei Tage größter Kopfarbeit, den Wettkampf eines Zehnkampfes durchzustehen. Aber hinterher ist natürlich die ganz große Anspannung von mir abgefallen.

Die Witterungsbedingungen waren ja nicht ganz einfach…

Jan Felix Knobel:

Ja, es war ein schwieriger Wettkampf. Es war extrem heiß, hinzu kam der Wind. Aber die Stimmung hier im Bernhäuser Stadion war absolut klasse. Die Zuschauer waren fantastisch. Besser konnte es für uns kaum sein.

Ihre Bestleistung steht bei 8.396 Punkten, mit einem windunterstützten 100 Meter-Lauf. Jetzt stehen Sie hier mit 8.045 Punkten als Sieger auf dem Rasen des Fleinsbachstadions. Sind Sie mit der Punktzahl zufrieden?

Jan Felix Knobel:

Für 2015 war lange geplant, dass ich wieder dabei sein würde. Nach meinen Problemen mit der Achillessehne und dem Sprunggelenk verlief die Vorbereitung nicht optimal. Ich wollte in Ulm dabei sein, ich wollte in Ratingen dabei sein. Doch beides ging nicht. Jetzt stehe ich hier als Sieger des Thorpe Cups mit über 8.000 Punkten. Das war nicht unbedingt zu erwarten.

Sie haben die Erwartungen während des Wettkampfes immer gedrückt…

Jan-Felix Knobel:

Ein Zehnkampf ist erst nach zehn Disziplinen zu Ende, es kann immer viel passieren.

Aber nach dem Stabhochsprung mit der neuen Bestleistung von 5,06 Metern wussten Sie, dass es über die 8.000 Punkte gehen würde…

Jan-Felix Knobel:

Ja natürlich wusste ich, dass ich auf 8.000er-Kurs war. Beim Speer hat mir dann leider die notwenige Lockerheit gefehlt. Da habe ich ein noch besseres Resultat verpasst.

Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus dem heutigen Zehnkampf in die kommende Olympiasaison mit?

Jan-Felix Knobel:

Wenn ich meine starken Disziplinen, die Würfe, noch besser als heute durchbringe, kann es sicherlich über 8.400 Punkte gehen.

Das ist bei der starken Konkurrenz mit Michael Schrader, Rico Freimuth und Kai Kazmirek wohl auch nötig…

Jan-Felix Knobel:

Die Konkurrenz ist stark, aber ich sehe mich da auf Augenhöhe. Ich muss mich in Disziplinen wie dem Weit- und dem Hochsprung, wo ich noch nicht so stabil bin, weiter entwickeln.

Was nehmen Sie aus den zwei Tagen Thorpe Cup in Bernhausen mit?

Jan-Felix Knobel:

Wir haben gesehen, wie die Atmosphäre im Stadion, die Unterstützung durch die Zuschauer, die Leistungen positiv beeinflussen können. Insgesamt war es ein großes Gefühl der Teamleistung.

Wie geht es jetzt weiter?

Jan-Felix Knobel:

Regenerieren, aufbauen, neu starten. Und Rio ist definitiv ein Ziel für mich.

Mehr:

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