Jan Felix Knobel und Julia Mächtig nach London
Das Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen brachte am Donnerstag und Freitag in der Frage nach dem jeweils dritten Startplatz im deutschen Olympiateam eine eindeutige Entscheidung. Jan Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt) und Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) hielten beharrlich Kurs auf London (Großbritannien) und überboten am Ende mit 8.228 bzw. 6.345 Punkten die Olympia-Normen (8.200/6.150). Julia Mächtig konnte auch ihren ersten Ratingen-Sieg feiern, bei den Männern triumphierte erneut der Algerier Larbi Boruaada mit Afrikarekord (8.332).
Für Jan Felix Knobel war der Zehnkampf in Ratingen mehr als nur eine Zwischenstation auf dem Weg an die Themse. Der 23-Jährige, der Ende Mai in Götzis (Österreich) noch ausgestiegen war, kämpfte im Duell mit dem Vorjahressieger aus Algerien, Larbi Boruaada, um Platz eins und auch um eine neue persönliche Bestleistung.Diese liegt bei 8.288 Punkten und bis zum Diskuswerfen sah es auch danach aus, als könne Jan Felix Knobel diesen Wert toppen. Dort blieb er dann mit 43,56 Metern unter Wert. Am Ende fehlten ihm vor allem deshalb 60 Zähler zum neuen Hausrekord. Für den Hessen spielte das aber angesichts der erfolgreichen Olympia-Qualifikation keine Rolle.„Es war sehr viel Kopfarbeit für mich. Jetzt ist die Erleichterung groß, dass es geklappt hat“, sagte ein überglücklicher Jan Felix Knobel.
In der aktuellen DLV-Bestenliste reihte sich der 23-Jährige, der bisher noch nie in Ratingen einen Zehnkampf beenden hatte können, hinter dem Vereinskollegen Pascal Behrenbruch (8.433) und dem Hallenser Rico Freimuth (8.322) auf Platz drei ein. Damit ist das Trio für London auch formiert.
Bestmarke für Julia Mächtig
Bei den Siebenkämpferinnen gesellte sich Julia Mächtig zu den ebenfalls bereits über Götzis (Österreich) qualifizierten WM-Dritten Jennifer Oeser (TSV Bayer Leverkusen; 6.345 Punkte in Götzis) und Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied; 6.461). Die Neubrandenburgerin zeigte sich in Ratingen von ihrer besten Seite und verließ mit 6.345 Punkten als neue persönliche Bestleistung (bisher 6.320) und dem Olympia-Ticket auf der Habenseite das deutsche Mehrkampf-Mekka.
Nachdem sie am ersten Tag bereits mit einem neuen Meetingrekord von 15,98 Metern im Kugelstoßen geglänzt hatte, trumpfte Julia Mächtig dann auch gleich zum Auftakt der zweiten Halbzeit mit einer weiteren neuen persönlichen Bestleistung von 6,49 Metern im Weitsprung auf. Danach war praktisch die Vorentscheidung in der Olympiafrage gefallen.
Maren Schwerdtner kämpft sich zum Sechstausender
Nachdem die am ersten Tag noch führende Neuseeländerin Rebecca Wardell zum Speerwurf verletzungsbedingt nicht mehr antrat, feierte Julia Mächtig in der Endabrechnung auch einen klaren Sieg vor der Hannoveranerin Maren Schwerdtner, die exakt 6.000 Punkten erreichte, und der Schweizerin Ellen Sprunger (5.989).
Maren Schwerdtner hatte noch auf eine Olympiachance gehofft. Sie kämpfte aber letztlich auch mit einer Beckenverletzung, die sie sich beim Hochsprung eingehandelt hatte, und erkannte den starken Auftritt von Julia Mächtig neidlos an. Eine EM-Nachnominierung ist kein Thema, da es im Vorfeld eine entsprechende Absprache mit der Entscheidung gegen Helsinki (Finnland) und für Ratingen gab. "Ich habe es versucht, aber jetzt stehe ich mit leeren Händen da", bekannte Maren Schwerdtner.
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