Jan Felix Knobel - Zwei Zahlen für das Leben
Am Freitagabend wird beim „Fest der Begegnung“ der Stiftung Deutsche Sporthilfe in Düsseldorf der „Juniorsportler des Jahres“ gekürt. Für Jan-Felix Knobel von der LG Eintracht Frankfurt ist die Nominierung alleine schon die Krönung eines sehr erfolgreichen Sportjahres. Dabei gehen ihm zwei Zahlen nicht mehr aus dem Kopf.
„7.896“, die Punktzahl zum Gewinn des U20-Weltmeistertitels im Zehnkampf in Bydgoszcz (Polen) und die „2“ Punkte Vorsprung, die er vor dem favorisierten Eduard Mikhan aus Weißrussland hatte. „Diese beiden Zahlen werde ich mein Leben nicht vergessen“, erklärte der großgewachsene Sportler auf der Pressekonferenz in Düsseldorf, anlässlich der Nominierung zum „Juniorsportler des Jahres“ der Stiftung Deutsche Sporthilfe.Auch die Erinnerungen an diesen Wettkampf waren sofort wieder da. „Mit dem Speerwurf von 66,27 Metern konnte ich erstmals in Führung gehen und hatte 107 Punkte Vorsprung vor dem abschließenden 1.500-Meter-Lauf. Meine Betreuer haben mir geraten, Eduard Mikhan nicht weiter als 100 Meter weglaufen zu lassen. Als ich auf die Zielgeraden kam waren es vielleicht 98 Meter.“
Lange musste der 19 Jahre alte Zehnkämpfer im Ziel auf das offizielle Endergebnis warten, dann fiel ihm sein Mannschaftskamerad Thorsten Margis um den Hals – geschafft. Jan Felix Knobel war überraschend Junioren-Weltmeister geworden.
Ein Traum geht in Erfüllung
Nach zwei Jahren mit vielen Verletzungen, die er trotz seiner jungen Karriere als Durstrecke bezeichnet, stellt dieses Jahr alles in den Schatten. Der Erfolg und das nötige Glück kamen zurück. „2008 ist mehr als ein Traum für mich“, verriet der Friedrichsdorfer noch immer von den Eindrücken aus Bydgoszcz berührt.
Jetzt möchte er sich erst einmal voll und ganz auf den Sport konzentrieren. Nach bestandenem Abitur erhält er die nötige Unterstützung von seinen Eltern und kann in Ruhe die Weichen für seine sportliche und berufliche Zukunft stellen. „Ich habe mit einem Architekturstudium geliebäugelt, möchte mich aber wegen der schlechten Berufsaussichten nicht zu früh festlegen“, erklärt er zwischen zwei Fotoeinstellungen am Düsseldorfer Rheinufer und verrät dabei, dass er selbst gerne fotografiert und malt.
Jan Felix Knobel ist für Überraschungen gut, für Siege und für knappe Entscheidungen – vielleicht erleben wir ja so eine am Freitagabend.