Jan Fitschen - Es wird ernst
Er hat viel getan für sein Marathon-Debüt. Hat Kilometer ohne Ende abgespult, hat Trainingslager auf drei verschiedenen Kontinenten absolviert. Aber nun wird es ernst: Am Sonntag (9.30 Uhr) bestreitet der Wattenscheider Langstreckler Jan Fitschen in Düsseldorf seinen ersten Marathon. „Ich habe einen Riesenrespekt“, erklärt der 10.000 Meter-Europameister von Göteborg (Schweden).

Jan Fitschen musste zuletzt bereits einen Interview-Marathon bestreiten. Wenn ein Aushängeschild des deutschen Langstreckenlaufs erstmals über 42,195 Kilometer antritt, dann interessiert das nun mal: „Marathon ist etwas Besonderes und was ganz anderes als eine Meisterschaft auf der Bahn. Es ist wie beim Fußball: Jeder kann mitreden, jeder kennt zumindest einen, der schon mal Marathon gelaufen ist. Da ist auch die Medienaufmerksamkeit eine andere.“
Unterstützung aus Bochum
Was den Normalbürger freut, gefällt Jan Fitschen nicht unbedingt: Die Wetteraussichten für den Sonntag in der NRW-Landeshauptstadt sind außerordentlich gut. Deutlich über 20 Grad sollen erreicht werden. Das macht es für die Läufer nicht einfacher.
Ansonsten hält der vielfache Deutsche Meister Düsseldorf für eine gute Wahl: „Es ist eine schnelle Strecke, auch der frühe Zeitpunkt im Saisonverlauf spricht für Düsseldorf. Und dann habe ich mich auch wegen der Nähe zu Bochum für Düsseldorf entschieden. Ich hoffe auf ganz viel Unterstützung von meinen Kumpels aus der Region.“
Das ist mein Ding!
Vor dem Startschuss am Sonntag wird der Wattenscheider sicher auch an den bisherigen Verlauf seiner Karriere denken. An den Beginn als Mittelstreckler, an die vielen Siege, an die lange Verletzungspause, die so an ihm genagt hat. Unterm Strich hält er aber fest: „Es ist toll, wie alles gelaufen ist. Ich lebe meinen Traum und bin sehr dankbar.“
Irina Mikitenko, Deutschlands erfolgreichste Marathonläuferin, kann gut nachfühlen, was gerade in Fitschen vorgeht: „Man wartet jetzt einfach auf den Start. Worauf man während des Rennens nicht warten sollte, das ist der Mann mit dem Hammer. Nicht nachdenken – das spart Energie! Die härteste Arbeit hat Jan schon gemacht, wenn er gut trainiert hat. Beim ersten Marathon ist es wichtig, dass er ins Ziel kommt und sagt: Das ist mein Ding!“