Jan Fitschen - Schnelle Beine durch Ugali?
Jan Fitschen hat sich inzwischen ganz gut eingelebt in Kenia, wo er seit über einer Woche sein Trainingslager aufgeschlagen hat. Der 10.000-Meter-Europameister vom TV Wattenscheid 01 hält sich zusammen mit seinem Vereinskollegen Ruben Schwarz im High Altitude Training Centre auf. Das von Weltklasseläuferin Lornah Kiplagat (Niederlande) gegründete Camp im Ort Iten befindet sich in 2.400 Metern Höhe.

Drei Trainingseinheiten am Tag hat sich das TV 01-Duo vorgenommen. Zum ersten Mal geht es immer um 6.00 Uhr früh auf die Piste. Jan Fitschen erzählt: „Damit sind wir zunächst noch nicht so gut klargekommen. Wir haben uns überhaupt in der Anpassungsphase sehr zurückgehalten und höchstens mal mit den Mädels trainiert. Aber wir haben schon viele Kenianer kennen gelernt, die uns zum gemeinsamen Training eingeladen haben. Mit 170 gelaufenen Kilometern in der ersten Woche bin ich auf einem guten Weg. Das war alles sehr locker und pulskontrolliert.“
Stapeltechnik im Bus
Die Trainingsbedingungen in Iten sind nach Angaben des diesjährigen WM-Teilnehmers gut, sogar ein Kraftraum sei vorhanden: „Es gibt hier ewig lange Sandpisten. Alle Wege sind sehr hügelig und anstrengend. Auf dem Sportplatz stehen schon mal Kühe oder auch Ziegen. Eine Runde hat 416 Meter. Es stehen nicht mal Hindernisse herum, obwohl die besten Hindernisläufer der Welt genau hier herkommen. Vielleicht erklärt das die manchmal etwas unorthodoxe Technik dieser Top-Leute!“ Das Wetter spiele auch mit im High Altitude Training Centre, sagt der Schützling von Tono Kirschbaum: „Es ist bislang immer trocken, aber oft bewölkt. 20 Grad ist genau die richtige Temperatur.“
Es wird nicht nur gelaufen in Kenia: Mit dem Matatu, einem Kleinbus, fahren Jan Fitschen und Ruben Schwarz gelegentlich in die 230.000 Einwohner-Stadt Eldoret, aus der auch der kenianische Skilangläufer Philip Boit stammt. Laut Jan Fitschen ist die Busfahrt ein Erlebnis: „Diese Busse sind völlig überfüllt, sind für 14 Personen ausgelegt, aber 25 Leute werden darin gestapelt.“
Eine neue kulinarische Köstlichkeit haben die Wattenscheider auch kennen gelernt: Ugali. Eine „Maispampen-Spezialität“, wie der Europameister den Brei auf seiner Homepage www.janfitschen.de nennt. Aber die Jungs hauen rein. „Uns wurde versichert, das mache extrem schnell.“