Jana Hartmann - Weniger Stress im Neuen Jahr
Mal stimmte das Wetter nicht, mal fehlte der Tempomacherin das richtige Zeitgefühl. In diesem Jahr jagte Jana Hartmann (LG Olympia Dortmund) in den Sommermonaten Wochenende für Wochenende der WM-Norm nach.
„Ich habe nicht genau mitgezählt, aber es waren weitaus mehr als zehn Rennen, bei denen ich die WM in Berlin im Hinterkopf hatte. Das war ganz schön stressig“, erinnert sich die Polizeiobermeisterin bei der Bundespolizei.Die Hatz auf das WM-Ticket ging nicht spurlos an Jana Hartmann vorüber. Zwar schaffte sie die WM-Teilnahme („Der bisher größte Erfolg in meiner Karriere“), doch als es in Berlin im 800 Meter-Vorlauf richtig „zur Sache“ ging, fehlten ihr auf der Zielgeraden die notwendigen Körner, um ihr großes Ziel, in den Zwischenlauf zu kommen, zu erreichen.
Starts im Ausland
Jana Hartmann hatte zudem das Pech, den langsamsten aller sechs Vorläufe zu erwischen. „Zunächst hatte ich damit geliebäugelt, selbst den Hasen zu spielen, doch dann wäre ich wahrscheinlich in der zweiten Runde eingebrochen, und das Resultat wäre dasselbe geblieben“, vermutet die diesjährige DLV-Ranglisten-Erste über 800 Meter, die am 20. Juni bei der Team-EM im portugiesischen Leiria ihre aktuelle Bestzeit von 2:00,71 Minuten lief.
Den Stress des WM-Jahres möchte sich die 28-Jährige 2010 nicht wieder antun. Um die Qualifikationszeit von 2:01,00 Minuten für die EM in Barcelona (Spanien; 27. Juli. bis 1. August) zu unterbieten, will sie im kommenden Jahr ihre 800 Meter-Rennen gezielter aussuchen: „Ich werde dabei vornehmlich im Ausland starten, denn dort ist für mich die Chance größer, das EM-Limit zu unterbieten. Schön wäre natürlich, wenn ich die Quali sofort schaffen würde, denn dann hätte ich den Kopf frei für den weiteren Saisonverlauf.“
Übungsleiter-Lehrgang in Lübeck
Ob die letztjährige Deutsche 800 Meter-Meisterin in den kommenden Monaten eine Hallensaison bestreiten wird, lässt sie zurzeit noch offen. Sie hat nämlich vom 8. November bis 4. Dezember in Lübeck erfolgreich an einem Übungsleiter-Lehrgang der Bundespolizei teilgenommen, und da standen in erster Linie Turnen, Schwimmen und Inline-Skating auf dem Programm.
„Dadurch fehlen mir vier Wochen an Vorbereitungszeit. Ich bin zwar in Lübeck etwas gelaufen, doch, wenn man den ganzen Tag andere Sportarten getrieben hat, fällt es einem sehr schwer, am Abend noch einige Kilometer herunterzuspulen“, unterstreicht Jana Hartmann.
Dienst an Weihnachten
Während der Weihnachtsfeiertage wird die Polizeibeamtin nur wenige besinnliche Stunden mit ihrem Freund Frank Schröder verbringen können, denn sie muss am Flughafen in Dortmund Dienst schieben. Am 27. Dezember fliegt sie dann mit der Mittelstrecken- und Langstreckengruppe von Trainer Pierre Ayadi nach Chiclana (Spanien), wo bis zum 8. Januar hartes Training, meist zweimal am Tag, auf dem Programm steht.
„Wichtig ist, dass ich dort bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad nach meinem Ausbildungslehrgang wieder zu meinem normalen Laufrhythmus zurückkehre. Erst danach werde ich entscheiden, ob ich in diesem Winter auch in der Halle renne“, kündigt Jana Hartmann an.
Olympiateilnahme angepeilt
2010 wird die Mittelstrecklerin ihre ganzen Kräfte auf die EM in Barcelona bündeln, denn dort strebt sie in Abwesenheit der starken Afrikanerinnen und US-Amerikanerinnen die Final-Teilnahme an.
Nach Barcelona ist Jana Hartmann allerdings längst noch nicht Schluss mit dem Hochleistungssport, denn sie möchte ihre erfolgreiche Laufbahn 2012 mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) krönen.