Jana Hartmann will der WM entgegen laufen
Die Deutsche Meisterin über 800 Meter, Jana Hartmann, hat sich wieder gesund gemeldet. "Ich kann seit einer Woche wieder normal trainieren, und es läuft recht gut", berichtet die Athletin der LG Olympia Dortmund. Seit Anfang Februar litt sie unter einer bakteriellen Infektion der oberen Atemwege und tat das einzig Richtige: Sie beendete die gerade begonnene Hallensaison, um ihre Erkrankung auszukurieren.
Mit zu diesem Entschluss trug der plötzliche Tod von Disziplin-Kollege René Herms (LG Braunschweig) bei, dessen Ursache eine virusbedingte Herzmuskelentzündung war. "Die Versuchung ist groß, nach einer Erkrankung möglichst rasch das Training wieder aufzunehmen," gesteht die 28-Jährige. "Aber ich stand nicht unter Druck. Nachdem ich bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften nicht antreten konnte, gab es für mich keinen Grund das Training vor meiner endgültigen Gesundung wieder aufzunehmen," sagt sie.Mehrere Blutuntersuchungen ergaben nicht nur gute, sondern sogar sehr gute Werte, wie Jana Hartmann betont, die sie dennoch in kurzen Abständen kontrollieren lässt. Trotz der Zwangspause hat sie eine recht gute Verfassung bewahren können und wurde nicht allzu sehr zurück geworfen. "Ich hatte eine ausgezeichnete Basis, durfte auch während meiner Krankheit locker joggen, musste aber hohe Belastungen vermeiden."
Ab nach Marokko
Beim Höhentraining im 1.800 Meter hoch gelegenen Ifrane im Atlasgebirge (Marokko) soll es jetzt wieder zur Sache gehen. Sie wird am Mittwoch bereits vier Tage vor ihren Trainingskameradinnen nach Marokko fliegen, um sich schon an die Höhe zu gewöhnen. Dann stehen lange Ausdauer- und Tempoläufe auf dem Programm.
"In Kenia wäre es für eine Frau unmöglich gewesen alleine zu laufen, aber in Ifrane gibt es in dieser Hinsicht keine Probleme", hat Jana Hartmann bei einem Aufenthalt im Vorjahr festgestellt. Ende Mai will sie dann voraussichtlich beim Pfingstmeeting in Rehlingen in die Freiluftsaison einsteigen und hat die WM-Qualifikation für Berlin fest ins Visier genommen.
Ulm nur Durchgangsstation
"Die Deutschen Meisterschaften in Ulm sind nicht mein Saisonziel, und ich sehe sie nur als Zwischenstation zur WM in Berlin", ist die Polizei-Obermeisterin selbstbewusst und ergänzt: "Ich traue mir die Qualifikationszeit von zwei Minuten zu, sonst brauchte ich mich im Training nicht so zu quälen."
In den kommenden drei Wochen wird Jana Hartmann in einem Blog auf www.lgo-dortmund.de ihre Erlebnisse in Marokko schildern - bereits jetzt geht es mit der ersten Folge los!