Jana Hartmann zurück in den Polizeidienst
Als Polizeiobermeisterin ist Jana Hartmann (LG Olympia) Beamtin auf Lebenszeit. Ihre Zugehörigkeit zur Sportfördergruppe der Bundespolizei war dagegen nur zeitlich begrenzt.
Nach der für sie unglücklich verlaufenen Saison, in der sie krankheitsbedingt mehrfach zurückgeworfen wurde, gehört die sechsmalige Deutsche 800 Meter-Meisterin nicht mehr der Spitzensportabteilung der Polizei an. „Die Bedingungen sind brutal. Ich hatte keine Chance auf ein Entgegenkommen“, betont Jana Hartmann, die am 4. Oktober wieder ihren normalen Polizeidienst aufnehmen muss.Wo und wie sie in Zukunft eingesetzt wird, weiß sie noch nicht genau. Fest steht jedoch, dass sie sich in den nächsten Wochen beruflich und sportlich neu orientieren muss.
Um sich sportlich weiter alle Türen offen zu halten, befindet sich Jana Hartmann momentan wieder in einem harten Training. Dortmunds langjährige Vorzeige-Athletin gibt jedoch zu bedenken: „Ob ich dieses Programm weiter so durchziehen kann, wird von meinem zukünftigen Dienstplan abhängen. Für mich kommt es zurzeit darauf an, den Spaß am Laufen, der mir durch die durch die ständige Hetze nach Normen verloren gegangen ist, wieder zurück zu gewinnen.“
Nicht hinterher laufen
Jana Hartmann ist zu ehrgeizig, um ihre erfolgreiche Karriere auf einem niedrigen Leistungsniveau ausklingen lassen möchte: „Ich kann mir nicht vorstellen, mich bei Deutschen Meisterschaften gerade so eben für das Finale zu qualifizieren und dann hinterher laufen zu müssen.“
Die 31-Jährige ist jedoch zuversichtlich, dass sie mit einem reduzierten, aber durchaus anspruchsvollem Trainingsaufwand weiter zur nationalen Spitzenklasse zählen kann. Die Deutschen Hallen-Meisterschaften am 23./24. Februar in der Helmut-Körnig-Halle bilden für sie auf jeden Fall eine Option.
Zeit eher Mangelware
Falls sie endgültig Abschied von der Kunststoffpiste nehmen sollte, glaubt sie nicht, ins Leere zu fallen. „Ich werde nicht“, so Jana Hartmann, „plötzlich vor dem Problem stehen, meine neu gewonnene Freizeit sinnvoll ausfüllen zu müssen. Zudem werde ich in meinem Beruf bei der Bundespolizei wieder voll gefordert werden, so dass Zeit bei mir in Zukunft eher Mangelware sein wird.“
Mehrere Pläne gehen der WM-Teilnehmerin von 2009 augenblicklich durch den Kopf. Seit zwei Jahren absolviert sie ein Fernstudium an der freien Journalistenschule in Berlin. Jana Hartmann möchte diese Zusatz-Qualifikation später einmal in ihren Polizeiberuf einbringen: „Das macht das zurzeit Riesenspaß. Vielleicht bietet sich für mich einmal die Gelegenheit, mit diesem Studium bei der Bundespolizei im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig zu werden.“
Auch dem Sport wird sie weiter verbunden bleiben, denn sie möchte im Anschluss an ihre aktive Zeit einmal eine repräsentative Aufgabe in der Leichtathletik übernehmen. Dort wird man sie sicherlich mit offenen Armen aufnehmen, denn mit ihrer offenen und sympathischen Art wird sie sicherlich in der Olympischen Sportart einiges bewegen können.