Jana Rawlinson – Leistung? Unberechenbar!
Zum zweiten Mal gewann Jana Rawlinson in diesem Jahr WM-Gold über 400 Meter Hürden. Doch seit ihrem ersten Titel 2003 hat sich für die Australierin vieles verändert. Damals siegte sie als Jana Pittmann, 2006 heiratete sie ihren Coach Chris Rawlinson und im Dezember desselben Jahres kam ihr Sohn Cornelis Levi zur Welt, der ihr Leben veränderte, doch nicht ihre Ziele in der Leichtathletik.

Jana Rawlinson - Weltmeisterin als frischgebackene Mutter (Foto: Chai)
Für die Athletin mit den dunklen Haaren war die Zeit nach der Geburt nicht leicht: "Direkt danach war ich zehn Wochen verletzt. Damit habe ich sicherlich einiges an Grundlagentraining verpasst." Doch eingestellt von ihrem Ehemann Chris Rawlinson, ein Brite, der in seiner besten Zeit die 400 Meter Hürden in 48,14 Sekunden bewältigte, bewies sie in Osaka (Japan) vom Vorlauf bis zum Finale eine fantastische Form und besiegte im Endlauf Titelverteidigerin Yuliya Pechenkina (Russland).Im Anschluss ging es für zehn Tage nach Hause zu ihrem Sohn, bevor sie sich auf den Weg nach Europa machte, um beim DKB-ISTAF in Berlin über die 400 Meter ohne Hürden zu starten. Gefragt nach ihrem achten Platz in bescheidenen 52,49 Sekunden, sagt sie: "Berlin hat mich echt in Verlegenheit gebracht. Von einer 400 Meter-Hürdenläuferin erwartet man, dass sie in der Lage sein sollte, gute 400 Meter flach zu laufen. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften vor sieben Jahren habe ich immerhin gewonnen." Im polnischen Bydgoszcz sicherte sie sich als 16-Jährige 1999 dazu die Titel über 200 Meter und 400 Meter Hürden.
Doch das Ergebnis von Berlin ist wegsteckt. Am Sonntag geht Jana Rawlinson im Gottlieb-Daimler-Stadion wieder über ihre Spezialdistanz, die Stadionrunde mit 10 Hürden, an den Start. "Dieses Wochenende sollte es wieder passen." Auch wenn sie vor dem Start beim Weltfinale gesteht: "Ich bin in diesem Jahr ein wenig unberechenbar."