| Meeting Heusden

Jana Sussmann dicht am EM-Limit

Hindernisläuferin Jana Sussmann fehlten am Samstagabend im belgischen Heusden-Zolder in 9:43,52 Minuten nur 24 Hundertstel zum Hausrekord und kaum mehr zur EM-Norm. Philipp Pflieger hofft trotz verpasster Norm und Disqualifikation auf eine Nominierung. Denise Krebs will in Ulm noch auf den EM-Zug aufspringen.
Harald Koken

Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) hat am Samstag in Heusden-Zolder ein beeindruckendes Comeback über die Böcke hingelegt - nach rund zweijähriger gesundheits- und verletzungsbedingter Vakanz. "Toll, mein Ziel war es unter zehn Minuten zu laufen", sagte die 23-Jährige nach ihrem sechsten Platz in 9:43,52 Minuten jubelnd. Nur 24 Hundertstel fehlten zur persönlichen Bestzeit.

Verhalten angelaufen, kassierte sie hinten heraus noch sieben Mitbewerberinnen ein. "Ich habe mich wahnsinnig gut gefühlt", meinte die gelernte Bankkauffrau und jetzige Studentin, die durch Mut, Technik und Laufstil bestach. Die EM-Norm, bei 9:42,00 Minuten angesiedelt, soll nun bei der DM in Ulm in Angriff genommen und erfüllt werden.

Unglücksrabe Philipp Pflieger

Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) lag nach dem 5.000-Meter-Lauf regungslos am Boden - weniger aus Erschöpfung, mehr aus Enttäuschung. Denn das vom DLV für einen Start bei der Europameisterschaft festgelegte Limit hatte der 27-Jährige mit 13:46,09 Minuten um gut zehn Sekunden verpasst - als Achter des B-Laufes. "Ich musste ab der Streckenhälfte beißen und hart arbeiten. Die Zwischenzeiten waren zu langsam, das Rennen unrhythmisch", schimpfte der Schützling von Kurt Ring.

Später kam eine weitere Hiobsbotschaft: Wie fünf Mitbewerber wurde Philipp Pflieger disqualifiziert. Nach dem Start zu früh Richtung Innenbahn eingebogen, so die Begründung. Was Zürich angeht, hoffe er dennoch auf ein positives Signal der Verbands-Verantwortlichen, so der Langstreckler. U23-Meister Marcel Fehr (LG Limes/Rems), der in diesem Jahr schon 13:38,53 Minuten abgeliefert hat, gab nach 3.200 Metern entkräftet auf. Im A-Lauf gaben die Kenianer Augustine Choge (13:06,71 min) und John Kipkoech (13:09,58 min) Anschauungsunterricht.

Denise Krebs mit Saisonrekord

Bei der DM in Ulm will auch Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) nachlegen. Sie freute sich als 1.500-Meter-13. über ihre 4:08,16 Minuten. "Peu à peu geht es bergauf", sagte die 27-Jährige kurz nach dem Zieleinlauf. "Hinten heraus fehlt noch etwas. Aber nächste Woche versuche ich es", kündigte die EM-Halbfinalistin von Helsinki (Finnland) für Ulm einen Angriff auf die EM-Norm von 4:06,80 Minuten an. Annett Horna (LC Rehlingen; 4:15,48 min) lag 1.000 Meter aussichtsreich im Rennen, fiel dann aber auf Platz 20 zurück.

Im B-Lauf gefielen Maren Kock (4:11,24 min) und Thea Heim (beide LG Telis Finanz Regensburg; 4:12,94 min) als Zweite und Vierte. Top das 800-Meter-Duell zwischen Timothy Kitum (Kenia; 1:43,65 min) und Musaeb Bala (Katar; 1:44,12 min). Andreas Lange (LG Reinbek/Ohe) brach als Sechster des B-Laufes auf der Zielgeraden ein und musste mit 1:47,39 Minuten zufrieden sein. Im Vorprogramm setzte Benedikt Huber (TSV Palling) mit einer Verbesserung um 88 Hundertstel auf 1:47,20 Minuten ein Achtungszeichen – vor dem ebenfalls verbesserten Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 1:47,41 min).

Hausrekord für Hanna Klein

Bei den Frauen kämpfte Hanna Klein (LG Limes/Rems) als Zwölfte wacker - und verbesserte sich auf 2:03,84 Minuten. Christina Zwirner (TV Wattenscheid 01) meldete sich fünf Wochen, nachdem sie von einem Auto angefahren wurde, im Vorprogramm als Zweite ihres Zeitlaufes mit 2:07,52 Minuten zurück. Im Stabhochsprung nahm Anjuli Knäsche (SG Kronshagen/ Kieler TB) bis 4,10 Meter alle Höhen im ersten Anlauf, 4,20 Meter im zweiten. 4,30 Meter waren dann aber zu hoch - Platz fünf.

Der US-Amerikaner Marvin Bracy trommelte die Sprintgerade in 10,13 Sekunden herunter, gefolgt von Asafa Powell (Jamaika). Noch nicht so spritzig wie früher, belegte er in 10,15 Sekunden Platz zwei. Der 32-jährige Ex-Weltrekordler, im Juni vergangenen Jahres positiv auf das Stimulanzium Oxilofrin getestet und nach einer halbjährigen Sperre jetzt wieder startberechtigt, erklärte: "Ich brauche noch ein paar Rennen, um das Niveau von vor zwei Jahren zu erreichen. Auf dem Weg dorthin passte das Meeting hier sehr gut."

Asafa Powell plant für 2015

Es sei aber davon auszugehen, dass er diesen Sommer noch wesentlich schnellere Zeiten abliefern werde. "Nächstes Jahr ist sehr wichtig für mich. Bis dahin möchte ich dem Körper wieder beibringen, wie man richtig läuft." Der Bestzeit laufende Jarrin Solomon (USA; 44,98 sec) verpasste den 400-Meter-Meetingrekord nur um sieben Hundertstel. Im von Will Leer (USA; 3:34,26 min) gewonnenen 1.500-Meter-Lauf preschte Pieter-Jan Hannes mit 3:34,49 Minuten nur um 36 Hundertstel am belgischen Rekord vorbei.

Bei der 35. Auflage des Traditionssportfestes, dem nach dem Brüsseler Ivo-van-Damme-Memorial zweitgrößten Meeting im Königreich, waren inklusive Nachwuchsklassen über 1.000 Athleten am Start, darunter etwa 50 aus Deutschland.

Die kompletten Ergebnisse finden Sie in unserer <link ergebnisse wettkampf-resultate _blank>Ergebnisrubrik.

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