DLV-Schulkonzept drängt in die Länder
Nicht nur das IAAF-Council tagte Ende letzter Woche in Berlin, sondern auch die Kommission Sport der Kultusministerkonferenz beschäftigte sich bei ihrer 131. Sitzung mit der Leichtathletik. Eine Delegation des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), die von Vize-Präsidentin Dagmar Freitag angeführt wurde, präsentierte das Schulsportkonzept.
Der DLV-Präsidiums-beauftragte Fred Eberle: "Viele waren überrascht"
Als zweiter Sportfachverband wurde der DLV eingeladen, seine Visitenkarte abzugeben und die hausinternen Ideen als Fortbildungsform für die Bundesländer vor den insgesamt 16 Sportbeauftragten zu präsentieren."Viele waren von unseren Inhalten überrascht", berichtet Fred Eberle, der DLV-Präsidiumsbeauftragte für die Kinderleichtathletik und Jugendlehrwart, "es gab sehr viel Meinungsaustausch und es hat sich für die Leichtathletik die Chance ergeben, ein sehr positives Zeichen zu setzen."
Leichtathletik als Zulieferer
Der Hintergrund ist interessant. Schließlich dient die Leichtathletik mit den Bewegungsformen Laufen, Springen und Werfen als Zulieferer für sehr viele Sportarten. Fred Eberle betont, dass in den DLV-Konzeptionen "Kinder in der Leichtathletik" und "Leichathletik in der Schule" besonders ein Augenmerk auf die gesunde Entwicklung der Kinder gelegt werde. Der Schwerpunkt ruht auf den Schulklassen drei bis sechs. "Wir haben aber auch Möglichkeiten vorgestellt, wie es danach weitergeht."
Besonders überrascht zeigten sich die Vertreter der Bundesländer auch von dem Multiplikationskonzept, präsentiert von Dietmar Chounard, das der DLV nicht zuletzt auf die Sportlehrer ausgerichtet hat.
Konkretes Ergebnis
Am Ende der Sitzung stand ein ganz konkretes Ergebnis. Im März des nächsten Jahres soll in Darmstadt die Auftaktveranstaltung stattfinden, von der aus der DLV 2004 und 2005 mit seinem Referententeam den "Flächenbrand Leichtathletik in der Schule langsam aber sicher verbreiten möchte", wie Fred Eberle verdeutlicht. Er erklärt weiter: "Wir werden die Inhalte in den Ländern vorstellen. Dabei ist auch die Zusammenarbeit mit unseren Landesverbänden von besonderer Bedeutung."
Das Lehrkonzept, das seinen Ursprung in Baden-Württemberg gefunden hat, drängt damit in die Republik. "In vielen Bundesländern werden Überlegungen angestellt", weiß Fred Eberle, "sehr wichtig ist vor allem, dass die Leichtathletik in der Schule und im Verein zunehmend zusammenwächst." Ein wichtiger Anfang dafür wurde vor wenigen Tagen gemacht. In Berlin – und welche deutsche Metropole könnte besser für einen solchen Auftakt im Sinne der deutschen Leichtathletik stehen?