Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Nils Schumann wird wohl keine Hallensaison bestreiten, sagt sein Trainer Thomas Springstein. (Foto: Chai)
Keine Hallenstarts von Nils SchumannNeuer Verein, neuer Trainer, neuer Sponsor – Nils Schumann hat in diesem Herbst einiges verändert. Der 800-Meter-Olympiasieger, der ab 1. Januar für den SC Magdeburg startet, unterschrieb jetzt einen Sponsorenvertrag mit der Halberstädter Wach-, Sicherheits- und Werttransport GmbH (WSW). "Jetzt ist für Olympia alles im Lot", sagte Schumann nach der Vertragsunterzeichnung am Montag in Halberstadt, bei der auch Grit Breuer und Trainer Thomas Springstein anwesend waren. Für Schumann hat schon jetzt die Olympia-Vorbereitung begonnen. Im November wird er mit der Nationalmannschaft zum Trainingslager in die Türkei fliegen, im Januar und Februar geht es nach Südafrika. Hallenstarts soll es nach Aussage seines Trainers Thomas Springstein nicht geben, berichtet die Magdeburger Volksstimme.
Ein Modafinil-Doper ist offensichtlich noch nicht benannt
Bis zu sieben Athleten sind bislang schon positiv auf das Stimulanzium Modafinil getestet worden, sagte IAAF-Generalsekretär Istvan Gyulai heute der Nachrichtenagentur Reuters, ohne aber Namen zu nennen. Bislang sind die Fälle von Kelli White, Chris Phillips, Calvin Harrison, Chryste Gaines, Sandra Glover und Eric Thomas bekannt geworden.
Spruch des Tages
Aus einem Kommentar der australischen Zeitung "The Australian": "Plötzlich wird klar, warum es den US-Amerikanern so schwer fällt, konstant gute Langstreckler hervorzubringen. Die Athleten können nicht lange genug wach bleiben, um mehr als eine Runde auf der Bahn zu laufen."
Ungehindertes Doping in Griechenland?
In Griechenland wird derzeit fleißig gedopt. Das sagt Stavros Kavouras, ein als Doping-Experte anerkannte Professor der Charakopeiou-Universität in Athen. Auf der Internetseite "contra.gr" wird Kavouras mit den Worten zitiert: "Hierzulande wird das Anabolikum Gunstrol in weiten Kreisen konsumiert. Die staatliche Arzneimittel-Behörde hat die Einfuhr zwar 1976 gestoppt, aber einige setzen den Gebrauch fort. Also gibt es jemanden, der es herbringt, und jemanden, der es verkauft." Außerdem werde intensiv nach Mitteln geforscht, die das Doping verschleiern. Dafür gebe es eine richtige Industrie.
Anti-Doping-Gesetz nachdrücklich gefordert
Weder der Besitz noch die Herstellung von Dopingmitteln sind in Deutschland gesetzlich verboten, kritisierte DLV-Präsident und NOK-Vize Dr. Clemens Prokop jüngst in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel (wir berichteten). Auch Dagmar Freitag, DLV-Vize-Präsidentin und Sportsprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, fordert eine Gesetzesänderung. "Die straffreie Herstellung von Dopingmitteln ist nicht vertretbar", wird die Politikerin in der heutigen Ausgabe des Tagesspiegel zitiert. Einen Antrag von Grünen und SPD an das Innenministerium, ein Anti-Doping-Gesetz zu entwerfen, hatte es schon vor langer Zeit gegeben. Doch bislang ist nichts passiert. Denn Innenminister Otto Schily erkennt offenbar keinen Handlungsbedarf. "Der Innenminister sieht Vollzugsdefizite, aber keine Defizite in der Gesetzgebung", sagte seine Sprecherin Gabriele Holtrup der Zeitung. "Mit einem Anti-Doping-Gesetz hätte man die Herstellung von THG auch nicht verhindern können. Aber trotzdem sind wir wegen des jetzt bekannt gewordenen systematischen Dopings beunruhigt."
Chris Philipps nahm Modafinil gegen Schlafstörungen
Erstaunlich ist die Erklärung, warum Hürdensprinter Chris Phillips das Stimulanzium Modafinil genommen haben will. Dessen Manager Robert Wagner sagte jetzt der Washington Post: "Die Begründung, die Chris der IAAF gegeben hat, war, das Remi (Korchemny; d. Red.) ihm die Tablette gereicht hat, weil er Schlafstörungen hatte." Zur Erinnerung: Mit Modafinil wird die Schlafkrankheit, auch als Narkolepsie bezeichnet, behandelt. Wer unter ihr leidet, wird von Schlafanfällen am helllichten Tage geplagt. 100- und 200-Meter-Weltmeisterin Kelli White erklärte bei der WM, sie nehme Modafinil gegen diese Krankheit, die in ihrer Familie läge.
58:43 Minuten für den Halbmarathon – bergab
Vergangenen Sonntag hat man in Tirol mit einer besonderen Aktion für Aufsehen gesorgt. Auf der abschüssigen Strecke vom Brennerpass hinunter in die Landeshauptstadt Innsbruck sollte die Weltbestzeit im Halbmarathon ins Land geholt werden. Von vornherein war klar, dass die erzielten Zeiten ob des zu großen Höhenunterschiedes keinen Eingang in die Rekordbücher finden würden. Fünf Läufer aus Afrika machten sich von Matrei aus auf den Weg und der Kenianer Eliap Kurgat konnte mit 58:43,9 Minuten schließlich auch eine Fabelzeit erzielen. Diese Lauf kann wohl als PR-Aktion verstanden werden. Nächstes Jahr soll nämlich auf der vollen Marathondistanz beim "1.Tiroler Speed-Marathon" der große Coup gelingen. mp
Xiang Liu siegt in 13,31 Sekunden
Ein Top-Ergebnis gibt es noch von den chinesischen Inter-City-Games für den nationalen Leichtathletik-Nachwuchs in Changsha nachzutragen. Der WM-Dritte und Junioren-Weltrekordler Xiang Liu siegte in 13,31 Sekunden.
Ezra Sambu und Yinghui Liu mit Top-Leistungen
Die besten Resultate am ersten Tag der Afro-Asien-Spiele in Hyderabad (Indien) erreichten der kenianische 400-Meter-Läufer Ezra Sambu (45,04 sec) und die chinesische Hammerwerferin Yinghui Liu, die 68,91 Meter erzielte. Eine Überraschung gab es über 1500 Meter der Frauen, wo die erst 20-jährige Äthiopierin Birhane Hirpassa in langsamen 4:17,36 Minuten ihre Landsfrau Kutre Dulecha (4:18,14 min) bezwang. Der Äthiopier Hailu Mekonnen, einst Hallen-Weltrekordler über 2 Meilen, siegte über 5000 Meter (13:49,08 min). Die 400 Meter der Frauen gingen an die Südafrikanerin Estie Wittsock (52,09 sec).
Paula Radcliffe nach Japan
Am Chiba-Ekiden-Marathon in Japan (23. November) wird auch die Marathon-Weltbeste Paula Radcliffe teilnehmen. Die Britin startet mit der Marathon-Staffel ihres Landes und wird ein 10-Kilometer-Teilstück absolvieren.
Julio Rey will in New York gewinnen
Voller Optimismus ist der spanische Marathon-WM-Zweite Julio Rey zum New-York-City-Marathon gereist. "Ich werde versuchen, das Rennen zu gewinnen", sagt er.
Weiter Personalprobleme in Leipzig
Die Leipziger Olympiabewerbung hat weiter Probleme mit ihrem Personal. Der Präsident des Landessportbundes Sachsen, Hermann Winkler, erklärte heute, er werde sein Amt im Aufsichtsrat der Bewerbungs GmbH ruhen lassen. Grund ist die Befürchtung, es könnte im anstehenden Landtags-Wahlkampf parteipolitischen Diskussionen um die Besetzung des Aufsichtsrates der Bewerbungs GmbH geben. Dem will Winkler, der CDU-Generalsekretär in Sachsen ist, aus dem Weg gehen. Derweil gerät der sächsische Olympia-Staatssekretär Wolfram Köhler unter Druck. Die Frau des ehemaligen Bürgermeisters von Riesa soll Provisionen für den Abschluss von durch ihren Mann angeschobenen Sponsorenverträgen für die Sportarena in Riesa erhalten haben.
Heraufsetzung der Marathon-Olympianorm ruft erneut Kritik hervor
Kritik an der auf 2:11:00 Stunden erhöhten Marathon-Olympianorm hat Sebastian Bürklein (TV Wattenscheid 01) am Rande des Frankfurt-Marathons geübt, wo er in 2:18:04 Stunden 13. geworden war: "Es ist nicht gut, wenn erst bei der EM im eigenen Land und nun in Athen kein deutscher Läufer startet." Er sieht die Erhöhung der Norm nicht als Motivation, sondern als "realitätsfremd gedacht" an. Der 30-Jährige forderte, mindestens einen Deutschen in Athen an den Start zu bringen. "Für junge Läufer ist es einmalig, mit dem roten Brustring zu starten", sagte Bürklein der Frankfurter Rundschau. DLV-Vize Rüdiger Nickel wies die Forderung gegenüber der Zeitung zurück: "Wer der Spitze, sechs, sieben Minuten hinterherläuft, hat keine Berechtigung. Wir dürfen den Leistungsanspruch nicht verwässern. Wir wollen kein Feierabend- oder Touristen-Team in Athen haben." Kritik am DLV wegen der erhöhten Norm kam auch von Herbert Steffny, dem Marathon-EM-Dritten von 1986: "So lange hier bei jedem Kirmesrennen sieben, acht Kenianer das Preisgeld unter sich aufteilen, zur EM und zu Olympia kein deutscher Nachwuchsläufer fahren darf und uns Österreicher und Schweizer überholen, sind wir weiter dabei, eine Teilsportart zu amputieren." Schon vor einigen Wochen hatte der Marathon-Olympia-Starter von Sydney, Carsten Eich, den Verband wegen der hohen Olympia-Norm kritisiert (wir berichteten).
Kenia-Doppel in Dublin
Den Dublin-Marathon haben am Montag die beiden Kenianer Onesmus Kilonzon (2:17:04 h) und Ruth Kutol (2:27:22 h) gewonnen. Kutols Zeit war ein neuer Streckenrekord. Auch die zweitplatzierte Frau, die Russin Yelens Burykina, blieb in 2:28:10 Stunden noch unter 2:30 Stunden.
Lagos Halbmarathon ist gefragt
Schon jetzt hat sich die Rekordzahl von 20.000 Teilnehmern für den internationalen Halbmarathon in Nigerias Hauptstadt Lagos angemeldet. Diese Veranstaltung findet am 29. November statt. Die Organisatoren hoffen auf 25.000 Läuferinnen und Läufer.
Bonuspunkte und Prämien von der Krankenkasse fürs Sporttreiben
Bald könnte es fürs Sporttreiben Prämien von der Krankenkasse geben. Zum Jahreswechsel führen die Kassen neue Tarife mit Selbstbehalten und Bonussystem ein. Dieser Schritt ist durch die Gesundheitsreform möglich geworden. Einen Bonus könnte es dann auch für die Teilnahme an einem Jogging- oder Walking-Kurs geben. Entsprechende Angebote werden von den Kassen bereits erarbeitet.
WM-Buch Paris 2003 – Jetzt bestellen!