Jason Gardener will Image aufpolieren
Jason Gardener will gut in das noch junge Jahr starten und im Verlauf der kommenden Monate auch über 100 Meter überzeugen. Der britische Sprinter peilt im März einen Start bei den Commonwealth Games in Melbourne (Australien) an.

Jason Gardener nimmt sich für die 100 Meter eine Menge vor (Foto: Chai)
Er deutete vor kurzem bereits ziemlich klar an, dafür auf seine Titelverteidigung über 60 Meter bei der Hallen-WM, die nur kurz vorher in Moskau (Russland) stattfindet, verzichten zu wollen: "Beides zu laufen, wäre ziemlich hart." Er entscheidet sich gegen die Halle und für die Freiluftbahn. Ein gewagter Entschluss, der aber seinen Grund hat.Jason Gardener, Hallen-Welt- und Hallen-Europameister, unternimmt nämlich den wiederholten Versuch, seinem Ruf als ausgesprochenem Indoorspezialisten davonzurennen. "Ich möchte über 100 Meter ein paar Medaillen gewinnen, bei den Commonwealth Games ebenso gut laufen wie bei der Europameisterschaft", sagt er vorausblickend.
Hartes Wintertraining
Den Schwung dafür wird es sich trotzdem unter Dach holen. In Glasgow (28.1.) und in Birmingham (18.2.) hat er zwei wichtige Starts in seiner Heimat vorgesehen. "Nach dem harten Wintertraining habe ich mich darauf gefreut, wieder Wettkämpfe zu bestreiten." Deshalb war er auch am vergangenen Wochenende im heimischen Bath bereits im Einsatz. In der dortigen Halle lief er die 60 (6,63/6,65 sec) und 100 Meter (10,30 sec) als lockeren Aufgalopp in die neue Saison.
Neben seinen großartigen Erfolgen über 60 Meter deutete Jason Gardener im Laufe seiner Karriere auch schon einmal im Freien an, was er zu leisten vermag. Er gehört zum erlesenen Kreis jener Sprinter, die die 100 Meter schon unter zehn Sekunden zurücklegten. 1999 war es in Lausanne, als die Uhr bei 9,98 Sekunden stehen blieb. Damals schaffte er es auch wenige Wochen später in das WM-Finale von Sevilla und wurde dort Siebter.
Leistungen verbesserungswürdig
Dieser Sommer blieb allerdings eine Ausnahme. Danach vermochte der 30-Jährige, der zumindest mit der britischen Staffel in Athen einen Olympiasieg feiern konnte, nie mehr an diese Leistungen anzuschließen. In den letzten Jahren blieb er stets mindestens ein Zehntel hinter seinem Hausrekord zurück.
Zumindest der letzte Sommer gibt ihm aber Hoffnung. Bei der Weltmeisterschaft in Helsinki lief er zum Saisonhöhepunkt mit 10,08 Sekunden seine Jahresbestzeit, was aber nicht reichte, um in den Endlauf einzuziehen. Trotzdem ist es für ihn ein Fingerzeig, der dem ausgesprochenen Mädchenschwarm Hoffnung gibt: "Diese Leistungen möchte ich verbessern, dann bin ich auch in der Lage, Medaillen zu gewinnen."