Jedermann-Zehnkampf - Spaß und Motivation für mehr
Wenn die Stars ihre Saison beenden, haben die Breitensportler ihren großen Auftritt. So auch am 13. und 14. September beim Jedermann - Zehnkampf in Ahlen / Westfalen, einem der größten seiner Art in Deutschland.
DLV-Vizepräsident Dieter Massin (im DLV-Anzug) überzeugte gleich mehrere Jedermann-Zehnkämpfer, die Hallen-WM in Sindelfingen als nächste Herausforderung zu wählen.
Bestes Leichtathletik-Wetter und der gute Ruf Ahlens als perfekter Ausrichter großer Mehrkämpfe hatten zur elften Auflage des Sparkassen-Jedermann-Zehnkampfs genau 220 Teilnehmer/innen angelockt, die sich der Herausforderung Zehnkampf stellen wollten.Im Laufe der Jahre hat das Ahlener Veranstalter-Team das von DLV-Vizepräsident Dieter Massin initiierte Breitensport-Highlight kontinuierlich weiterentwickelt. Neben dem Original-Zehnkampf für die "älteren" zwischen 15 und 65 Jahren wächst auch der KID (Kinder-Decathlon) stetig.
"Profi-KID" als Herausforderung
Inzwischen wird neben einem kindgerechten Mehrkampf für die Kleinsten auch "Profi-KID" für die 11- bis 14-jährigen angeboten mit Veränderungen gegenüber dem "richtigen" Zehnkampf wie Medizinballwurf statt Kugelstoßen oder 1100 Meter statt 1500. So erreichte der Sieger der Profi-KIDs 9043 Punkte, also etwas mehr als Roman Sebrle bei seinem Weltrekord.
Auch im Jedermann-Zehnkampf hat in den elf Jahren, auf die die LG Ahlen inzwischen zurückblicken kann, eine interessante Entwicklung stattgefunden. War es zu Anfang das Ziel "in jeder Übung mindestens einen Punkt zu holen", so stehen jetzt mehr das direkte Duell gegen Vereinskameraden, die Mannschaftswertung ("Team Wüstensöhne" gegen "die Drei von der Herderstraße") und das Gruppenerlebnis der Riege im Vordergrund.
Ausgleich zum Mannschaftsbetrieb
Starke Veränderungen zeigen sich in der Teilnehmerstruktur. Der Anteil der Zehnkämpferinnen beträgt bereits etwa ein Viertel, also deutlich mehr als beim Straßenlauf. Konträr zum Volkslauf auch eine andere Entwicklung. Beim Jedermann-Zehnkampf nimmt der Anteil der Vereinslosen ab, immer mehr organisierte Leichtathleten sehen hier eine Möglichkeit, einen Ausgleich zum starren und genormten Meisterschaftsbetrieb zu finden.
Die Zahl derjenigen, die den Zehnkampf nach IWB absolvieren, also mit Original-Hürdenhöhen und schweren Wurfgewichten, um damit in die Bestenlisten zu kommen, steigt dadurch ständig. Für Frauen und Senioren-Mehrkämpfer sind diese "Profi-Riegen" bei Jedermann-Zehnkämpfen leider fast die einzige Möglichkeit, überhaupt eine Startgelegenheit zu bekommen.
Teilnehmer werden jünger
Schließlich sinkt der Altersdurchschnitt der Teilnehmer/innen. Immer mehr Jugendliche suchen anscheinend diese Verbindung von Spaß und Herausforderung - ganz anders als durch das Klischee vom bewegungsarmen Computerfreak vorgegeben.
Zumindest einigen älteren Teilnehmern hat der Ahlener Jedermann-Zehnkampf 2003 so viel Spaß gemacht, das sie spontan auf das Angebot von Dieter Massin eingingen, sich nun gezielt auf die 1. Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren im kommenden März in Sindelfingen vorzubereiten. Für diese Gruppe war das Decathlon-Wochenende die Motivation, weitere und noch größere Herausforderungen zu suchen.