Jeff Hartwig gewinnt überraschend in Cottbus
Einen überraschenden Ausgang nahm der Stabhochsprung-Wettbewerb beim 6. Springer-Meeting in Cottbus am Mittwochabend. Der älteste Teilnehmer des Feldes, der 40-jährige Jeff Hartwig (USA), gewann mit 5,65 Metern vor Alexander Straub (LG Filstal), der einen Versuch mehr für diese Höhe benötigte. Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen) landete mit 5,60 Metern auf dem dritten Rang, der zweimalige Cottbus-Sieger Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 5,50 m) wurde Fünfter.

Den Übergang zum sportlichen Teil bildete dann die Ehrung der beiden ehemaligen Weltklasse-Hochspringerinnen Rosemarie Ackermann und Heike Henkel. Aus den Händen von Meeting-Direktor Uli Hobeck erhielten sie einen Award für ihre herausragenden Leistungen bei der Entwicklung der deutschen Leichtathletik.
Holpriger Beginn im Stabhochsprung
Recht holprig begann der Kampf mit der Höhe für das deutsche Spitzentrio Danny Ecker, Björn Otto und Fabian Schulze (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg). Bei allen bisherigen Springen in Cottbus dabei war Björn Otto. Aber diesmal begann es recht zähflüssig für ihn bei der Anfangshöhe von 5,50 Metern. Erst im dritten Anlauf bezwang er diese Höhe und entging damit nur knapp einem Salto Nullo.
Fabian Schulze wählte eine andere Variante, hob sich nach misslungenen 5,50 Metern die weiteren Versuche für die 5,60 Meter auf. Aber das nutzte ihm nichts, denn beide Male packte er es nicht. Danny Ecker stieg bei 5,60 Metern ein. Wie Björn Otto misslang der erste Versuch, der WM-Dritte konnte den Stab nicht biegen und musste deshalb den Versuch abbrechen. Beim zweiten Anlauf riss er die Latte und stand ebenfalls vor einem Salto Nullo wie Björn Otto bei 5,50 Metern. Aber auch Danny Ecker packte es, überwand die 5,60 Meter.
Für einen Jubelsturm sorgte danach Jeff Hartwig, der mit 5,65 Metern einen neuen Weltrekord in der Alterklasse M40 aufstellte. Nicht eben unwichtig für den Springer, der wegen seiner Haustiere oft auch „Schlangenmensch“ genannt wird. Aber mit einem Sieg rechnete er zu diesem Zeitpunkt nicht.
Alexander Straub unterstreicht seine gute Form
Alexander Straub schaffte 5,65 Meter im zweiten Anlauf und unterstrich damit seine gute Form. Immerhin war er kürzlich erst 5,72 Meter gesprungen. Aber auch er dachte nicht, dass diese Höhe nicht mehr überboten werden sollte.
Doch sowohl Danny Ecker als auch Björn Otto hatten diesmal nicht das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Danny Ecker riss dreimal die 5,70 Meter und damit war die Wiederholung des Vorjahressieges nicht mehr möglich. Björn Otto erging es fast noch ärger, denn er bekam den Anlauf einfach nicht in den Griff, lief dreimal unter der Latte hindurch. Die Enttäuschung war ihm anzumerken. Eine Höhe von nur 5,50 Metern wurde für ihn notiert.
Jeff Hartwig konnte die 5,70 Meter zwar auch nicht mehr bezwingen, aber plötzlich war er der erste Siegesanwärter. Nur noch der junge Alexander Straub hätte ihm einen Strich durch die Rechnung machen können. „Der erste Versuch über 5,70 Meter ging schief. Um eine Pause zu bekommen, ließ ich die nächsten beiden Versuche über 5,70 Meter aus und hob sie mir für 5,75 Meter auf“, berichtete Alexander Straub hinterher. Doch zweimal blieb die Latte bei 5,75 Metern nicht liegen und damit hieß der Sieger Jeff Hartwig.
Probe für Tallinn
Der Hallen-Weltmeister im Siebenkampf, André Niklaus (LG Nike Berlin), testete für seinen nächsten Einsatz beim Mehrkampf-Meeting in Tallinn (Estland), kam über 5,00 Meter und scheiterte dann an den 5,20 Metern. Für Nachwuchsmann Florian Sürth (TSV Bayer 04 Leverkusen) war das Gastspiel in Cottbus schon nach drei Versuchen vorbei. Dreimal schaffte er seine Anfangshöhe von 5,00 Meter nicht, enttäuscht musste er seine Sachen packen.
Die Asienmeisterin Marina Aitova (Kasachstan) war die erste Hochspringerin, die sich über die Höhe von 1,92 Metern schwang und dann auch die Erste, die die 1,94 Meter bezwang. Das reichte für den Sieg, aber die Kasachin hatte noch nicht genug und überflog auch die 1,96 Meter. Das bedeutete für sie neue persönliche Bestleistung.
Zweite wurde die Ukrainerin Vita Styopina mit 1,92 Metern. Zwei dritte Plätze wurden an Barbora Lalakowa (Tschechische Republik) und Nicole Forrester (Kanada) vergeben, die 1,88 Meter übersprangen. Beste Deutsche wurde als Fünfte mit ebenfalls 1,88 Metern Annett Engel (SC Potsdam) vor Julia Hartmann (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1,88 m).
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