Jefferson Perez und Erica Alfridi siegen in Turin
Am ersten Tag des Geher-Weltcups in Turin setzten sich der frühere Olympiasieger Jefferson Perez (Ecuador) und Erica Alfridi (Italien) über zwanzig Kilometer durch und entzauberten damit vor allem die Favoriten aus Russland.
Erica Alfridi nutzte in Turin ihren Heimvorteil
Bei den Männern formierte sich auf der ersten Hälfte eine Spitzengruppe von noch 15 Athleten, die im Laufe der nächsten fünf Kilometer auf sechs Geher zusammenschmolz. Schließlich war es im letzten Viertel mit Jefferson Perez ein altbekannter Name, der sich durchsetzte und nach zwanzig Kilometern in 1:21:26 Stunden die Uhr zum Stoppen brachte. Allerdings profitierte er dabei von der späten Disqualifikation des russischen Weltmeisters Roman Rasskazov. Umso erstaunlicher ist die Leistung von Jefferson Perez angesichts der Tatsache, dass er momentan nicht einmal einen Trainer hat und selbst meint: "Vielleicht gibt es ja jemanden, der sich meiner annimmt." Mit deutlichem Abstand von 24 Sekunden folgte der Russe Vladimir Andreyev, während sich der Mexikaner Alejandro Lopez (1:22:01 h) den dritten Platz sicherte.
Eine beeindruckende Aufholjagd auf Rang fünf hinter Noe Hernandez (Mexiko; 1:22:52 min) startete in der Schlussphase der routinierte Weißrusse Evgenij Misyulya (1:23:07 h), der in der deutschen Geher-Cup-Stadt Hildesheim ein guter Bekannter ist.
André Höhne bester Deutscher
Als bester DLV-Starter erreichte der Berliner André Höhne in 1:27:17 Stunden auf Platz 24 das Ziel. Gut zog sich auch der Junioren-Meister Frank Werner mit einer Zeit von 1:28:50 Stunden auf dem 32. Platz aus der Affäre. André Katzinski (1:38:29 h) hatte dagegen deutlichen Rückstand, Jan Albrecht kam nicht ins Ziel.
Erwartungsgemäß drückten die Russinnen dem Wettkampf der Frauen zunächst ihren Stempel auf. Nur die Norwegerin Kjersti Plätzer und die italienische Hoffnungsträgerin Erica Alfridi boten bei angenehmen Temperaturen um die zwanzig Grad nach fünfzehn Kilometern noch Olimpiada Ivanova, Natalja Fedoskina und Yelena Nikolajeva Paroli. Das russische Trio konnte die "Gastgeberin" aber nicht in Schach halte und musste sich ihr in der Schlussphase geschlagen geben. Erica Alfridi gewann mit einer Zeit von 1:28:55 Stunden vor der Europameisterin Olimpiada Ivanova (1:28:57 h) und deren junger Landsfrau Natalja Fedoskina (1:28:59 h).
Andrea Meloni mit neuer persönlicher Bestzeit
Eine glänzende Leistung lieferte aus deutscher Sicht Andrea Meloni ab. Sie kämpfte sich in der neuen persönlichen Bestzeit von 1:32:48 Stunden auf den 13. Platz und kam damit deutlich vor der deutschen Rekordhalterin Melanie Seeger (25. Platz; 1:35:27 h) ins Ziel. Die Youngsters Corinna Hensel (1:50:20 h) und Stephanie Panzig (1:52:04 h) reihten sich im hinteren Feld ein.
Am Sonntag, dem zweiten Tag des Geher-Weltcups, steht für die Männer die Langstrecke von fünfzig Kilometern auf dem Programm.