Jennifer Oeser / Lisa Ryzih - „War schon hart“
Siebenkämpferin Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) erkämpften sich am Wochenende beim „TV total Turmspringen“ von ProSieben in der Synchronkonkurrenz einen dritten Platz. Christian Fuchs hat nach der Show für leichtathletik.de mit dem Leichtathletik-Duo gesprochen.
Lisa Ryzih, Jennifer Oeser, Glückwunsch zum dritten Platz beim „TV total Turmspringen“. Wie überraschend kam denn dieser Erfolg bei dem Promi-Wettkampf?Lisa Ryzih:
Nach dem ersten Sprung hatten wir nur gehofft, dass wir es unter die ersten Fünf schaffen, damit wir ins Finale kommen. Auf einmal sind wir Dritter. Natürlich wollten wir das. Wir sind doch Leichtathleten und gehen jedes Wochenende auf einen Wettkampf, um ein Ziel zu erreichen. Hier war es auch so. Wir wollten nicht nur einfach dabei sein. Dieser dritte Platz haftet jetzt an uns.
Jennifer Oeser:
Das Finale war das Mindestziel. Da mussten wir uns ein bisschen reinzittern. Zum richtigen Zeitpunkt haben wir den perfekten Sprung gemacht. Das ist cool. Jetzt gehen wir vom „TV total Turmspringen“ mit einem Pokal nach Hause. Das ist eine Abwechslung auf dem Regal.
Lisa, Sie sagen sonst immer, Wettkampf ist kein Spaß, sondern Arbeit. War das Turmspringen Spaß für Euch?
Lisa Ryzih:
Ja, absolut. Es hat Spaß gemacht. Hier köpft mich keiner. Das Turmspringen ist ja nicht unser Leben, so dass wir jetzt jeden Schritt kontrollieren. Es war auch eine super Erfahrung, mal bei so etwas dabei zu sein. Das ist schon etwas Besonderes.
Jennifer Oeser:
Das ganze Training hat schon super viel Spaß gemacht. Ich habe mit ein paar Leuten zusammen in Köln trainiert. Insgesamt war es eine schöne Zeit, eine willkommene Abwechslung.
Wie schwierig war denn die Vorbereitung?
Jennifer Oeser:
Es war schon hart. Ich hatte ganz arge Probleme mit der Höhe. Das Turnerische ist nicht so das Problem, aber ich bin früher nur vom Ein-Meter-Brett gesprungen. Der Dreier war nun schon eine Überwindung, das Vorwärts-Wegspringen und dann noch drehen. Auf den Fünfer habe ich mich letztendlich nicht mehr so richtig getraut. Aber ich habe im Training sogar einen Kopfsprung vom Fünfer gemacht, obwohl ich vorher gesagt habe, ich mache das unter gar keinen Umständen. Das hat jetzt bei der Show zwar keiner gesehen, aber ich bin trotzdem stolz auf mich.
Lisa Ryzih: (lacht)
Für die Zukunft wissen wir das.
Wie sehr, glaubt Ihr, haben denn Eure Leichtathletik-Trainer während der Show mitgezittert?
Lisa Ryzih:
Mein Vater war bei mir bei jedem Training dabei. Ich glaube schon, dass er sich Sorgen gemacht hat. Er hat das ja nicht mehr wirklich unter Kontrolle. Aber vielleicht ist er vorm Fernseher eingeschlafen. (lacht)
Jennifer Oeser:
Mein Trainer hat auf jeden Fall mit ein paar Trainingskameraden zugeguckt. Sie sind gerade in Kienbaum im Trainingslager und haben dort eine große „TV total Turmspringen“-Session gemacht. Cool, dass es mit dem dritten Platz geklappt hat. Ich hoffe, sie freuen sich alle.
Jennifer, Sie haben ja nach dem Bronzesprung gleich angekündigt, dass die Sportart gewechselt wird...
Jennifer Oeser:
Ich habe schon ganz schön übertrieben, weil diese Sportart schon allein deshalb für mich nichts wäre, weil ich da immer friere. In der Leichtathletik ist bekannt, ich bin ein Sommerkind und ich brauche Wärme. Es hat super viel Spaß gemacht, aber es ist kalt.
Lisa Ryzih:
Ich glaube auch, ich gehe jetzt ein Jahr nicht mehr ins Schwimmbad.
ProSieben machte auch mit den „mutigsten Prominenten Deutschlands“ für die Sendung Werbung. Seid Ihr damit die mutigsten Leichtathletinnen Deutschlands?
Jennifer Oeser:
So würde ich das jetzt nicht sagen. Es war aber auf jeden Fall eine Herausforderung, der sich nicht viele stellen. Wir beide haben das gemacht, hatten viel Spaß und haben hier auch eine gute Leistung abgeliefert, haben die Leichtathletik würdig vertreten.
Lisa Ryzih:
Wir hatten das Glück, dass wir gefragt wurden.
Wenn Ihr im nächsten Jahr wieder eingeladen werdet, seid Ihr dann wieder dabei?
Lisa Ryzih:
Ich weiß nicht, ob es uns das vor dem Olympiajahr wert ist.
Jennifer Oeser:
Ich glaube, wir sind dann doch eher zu sehr Leichtathletinnen. Dann ist der Olympiatraum doch noch ein bisschen größer und das nächste Turmspringen wäre schon in der Olympiasaison. Wie ich mitbekommen habe, sind viele mit Erkältungen aus dem Turmspringen rausgegangen. Dieses Jahr war es aber eine Abwechslung, es hat keinem geschadet. Aber nächstes Jahr ist Olympia doch das größere Ziel.
Lisa Ryzih und Jennifer Oeser holen Bronze