Melanie Skotnik überrascht in Hamburg Kathryn Holinski
Den zweiten Tag der Deutschen Junioren-Meisterschaften in Hamburg konnten einige Athleten zu guten Leistungen nutzen. Während sich die EM-Teilnehmer Ruwen Faller, Christian Duma und Jana Tucholke erwartungsgemäß die Titel sicherten, wurde die Dortmunder Hochspringerin Kathryn Holinski von Melanie Skotnik überrascht.
Melanie Skotnik überraschte sich und Kathryn Holinski (Foto: Gantenberg)
Oliver König ließ seinem Titel vom Samstag auf der Kurzdistanz am Sonntag einen weiteren Sieg über 200 Meter folgen und überzeugte damit wie schon vor zwei Wochen bei den Süddeutschen Meisterschaften. In 21,06 Sekunden hielt der Leipziger den Bebraer Sebastian Gatzka (21,19 sec) und auch EM-Starter Steffen Otto (21,31 sec) in Schach. 400-Meter-As Bastian Swillims wurde Vierter (21, 81 sec).Ruwen Faller läuft zweitschnellste Zeit des Jahres
Durch den Ausflug des Wattenscheiders auf die kürzere Strecke war auf der Viertelmeile der Weg für Ruwen Faller vom TuS Jena frei. Er lief den Sieg in 46,76 Sekunden nach Hause und konnte die guten Bedingungen planmäßig zu seiner zweitschnellsten Zeit des Jahres nutzen. Nicht weniger souverän verkaufte sich Christian Duma (51,12 sec) über die 400 Meter Hürden. Der Frankfurter war im Ziel aber trotzdem mächtig sauer: „Ich bin nicht in Rhythmus gekommen. Der Lauf war katastrophal. Hier und in München war ich im Prinzip in der Form meines Lebens.“
Der Jenaer Thomas Blaschek sicherte sich mit einer Endzeit von 13,84 Sekunden den ersten Platz über 110 Meter Hürden. „Technisch war nicht viel auszusetzen“, analysierte er seinen Lauf, „ich habe mich auf einen guten Start konzentriert. Ich war überrascht, dass ich an der zweiten Hürde schon soweit vorne war.“ Nun hofft er darauf, nach seinem Wettkampf in Sondershausen am nächsten Freitag auch beim ISTAF in Berlin eine Chance zu bekommen.
Der Berliner Moritz Höft gewann mit einem taktisch ausgeklügelten Rennen die 800 Meter in 1:51,20 Minuten. „Ich habe Grit Breuer im Kopf gehabt“, sagte er und spekulierte im Finish auf seine Spurtstärke, die ausreichte, um Toni Mohr das Nachsehen zu geben. Die 1.500 Meter gingen mit Jan Förster (3:52,79 min) ebenfalls in die Bundeshauptstadt. Ein überzeugendes Rennen lief der Rehlinger Raphael Schäfer (8:36,51 min) über 3.000 Meter Hindernis.
Sehr eng ging es über 4x100 Meter zur Sache. Nur zehn Hundertstel trennten die siegreichen Sprinter des ASV Köln (41,02 sec) von den Drittplatzierten des LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg. Dazwischen hatte sich das LAC Quelle Fürth/München (41,06 sec) geschoben. Auf den 4x400 Metern ließen sich die mit Henning Hackelbusch und Bastian Swillims angetretenen Favoriten des TV Wattenscheid 01 in 3:11,84 Minuten nicht überraschen.
Erfolgreiches Pokerspiel von Richard Möcks
Zum Stabhochsprungtitel pokerte sich der Köllertaler Richard Möcks. Nachdem er drei Höhen ausgelassen hatte, schwang er sich im ersten Versuch über seine neue persönliche Bestleistung von 5,40 Meter und damit war ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen: „Ich war mir aus dem Training heraus ziemlich sicher, dass es klappt.“
Nach seiner Niederlage vom Samstag im Weitsprung ließ sich Andreas Pohle im Dreisprung die Butter nicht vom Brot nehmen. Er gewann mit 16,05 Metern. Das Diskuswerfen der Junioren ging an den Frankfurter Heinrich Seitz, der es bei 54,81 Metern einschlagen ließ.
Zwei Titel am Sonntag für Sandra Möller
Sandra Möller, die später auch noch mit der Sprintstaffel der LG Olympia Dortmund (46,32 sec) erfolgreich war, wurde ihrer Favoritenrolle auf den 200 Metern bei den Juniorinnen gerecht. Sie siegte in 23,58 Sekunden, während sich über 400 Meter Claudia Hoffmann (53,22 sec) behauptete. „Es hat alles gepasst“, verabschiedete sich die Potsdamerin in den verdienten Urlaub.
Die Magdeburgerin Katrin Trauth, die am Freitag noch beim U23-Rennen in Zürich im Einsatz war, siegte auf den zwei Stadionrunden mit einer Endzeit von 2:09,22 Minuten. Kathrin Sonntag von der LG Staufen lief den ersten Platz über 1.500 Meter in 4:27,40 Minuten nach Hause.
Tina Kron konnte in 58,62 Sekunden ihren Vorjahressieg auf den 400 Meter Hürden wiederholen und Tina Klein, die Dritte der Junioren-WM in Kingston, eilte auf den kürzeren 100 Meter Hürden mit einer Zeit von 13,51 Sekunden zum Juniorentitel. Auch auf den 3000 Meter Hindernis wurde eine Deutsche Juniorenmeisterin ermittelt. Tina Tremmel empfahl sich in 10:25,47 Minuten für weitere Aufgaben in dieser noch jungen Disziplin.
Melanie Skotnik überrascht Kathryn Holinski
Für eine Überraschung sorgte Melanie Skotnik im Hochsprung. Die Athletin des LAC Quelle Fürth/München vereitelte nicht nur der Cottbuserin Katja Schötz, sondern vor allem auch der favorisierten EM-Siebten Kathryn Holinski den Junioren-Titel. Die Dortmunderin blieb bis 1,86 Meter makellos, scheiterte dann aber dreimal an 1,88 Metern. Melanie Skotnik und Katja Schötz kämpften sich dagegen nach mehreren Fehlversuchen im Laufe der Konkurrenz über diese Höhe und nachdem keine der beiden Athletinnen die 1,90 Meter bezwingen konnte, ging der erste Rang an die fränkische Höhenjägerin, die von ihrem Husarenstück völlig überwältig war.
Im Dreisprung übertraf Karoline Köhler als einzige die 13-Meter-Marke (13,06 m). Sie will sich in der nächsten Zeit noch stärker dieser Sorgendisziplin in der deutschen Leichtathletik widmen und den Anschluss an die nationale Spitze herstellen.
Kathleen Kluge von den Halleschen Leichtathletik-Freunden entschied das Kugelstoßen mit 16,78 Metern für sich. EM-Teilnehmerin Jana Tucholke konnte mit ihren 57,62 Metern im Diskuswerfen von den Konkurrentinnen in keinster Weise gefährdet werden, war aber dennoch nicht zufrieden: „Ich habe auf eine Sechs vorne gehofft.“ Sie reiste direkt von Hamburg zum Grand-Prix-Meeting nach Linz weiter. Vielleicht klappt es ja dort...
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