Herbert Czingon: "Vielleicht sogar ein Weltrekord"
"Für Gold muss man bei den Frauen sicher 4,70 Meter springen, vielleicht sogar einen Weltrekord", sagt Herbert Czingon, der DLV-Teamleiter im Stabhochsprung, im Ausblick auf das, was die Höhenjagd bei der Weltmeisterschaft in Paris verspricht.
Herbert Czingon schließt echte Höhenflüge bei der WM nich aus. (Foto: Chai)
Bange ist ihm im Hinblick auf seine Athletinnen nicht. "Alle drei haben im Training einen guten Eindruck hinterlassen", beurteilt er die Form von Yvonne Buschbaum, Annika Becker und Carolin Hingst. Yvonne Buschbaum musste in der letzen Woche wegen Achillessehnenbeschwerden noch kürzer treten. Verbandsarzt Dr. Helmut Schreiber konnte die Probleme in Kienbaum aber insoweit erfolgreich behandeln, dass die Stuttgarterin optimistisch auf ihren Auftritt in Paris blicken und mentale Stärke präsentieren kann. Selbst hat sie sich die Meßlatte schon hochgelegt, indem sie ankündigte, auf Medaillenjagd gehen zu wollen. "Alles andere wäre eine Enttäuschung."
Yelena Isinbayeva 5-Meter-Kandidatin
Herbert Czingon war von dem jüngsten Leistungssprung der Russin Yelena Isinbajeva, der sie auch zur neuen Weltrekordhalterin machte, nicht überrascht. "Sie galt in Fachkreisen längst als Geheimtipp und sie ist eine Kandidatin für die fünf Meter. Sie ist größer als Svetlana Feofanova und technisch besser als Stacy Dragila." Somit wäre in der Tat bei guten Bedinungen in Paris ein Weltrekord denkbar.
Der Mainzer Trainer kann sich auch vorstellen, dass es bei den Männern einen Ausreißer nach oben gibt. "In diesem Jahr gab es noch keinen Sechs-Meter-Springer, vielleicht passiert es hier in Paris", spekuliert er. Titelverteidiger Dimitri Markov (Australien), der Franzose Romain Mesnil und als chancenreicher Außenseiter Patrik Kristianssson (Schweden) sind Athleten, denen Herbert Czingon, der natürlich auch auf Akzente der DLV-Springer hofft, einiges zutraut.