Jens Werrmann - „Will nicht über Norm reden“
Der EM-Sechste Jens Werrmann vom LAZ Zweibrücken stellte in Weinheim bei seinem ersten Hürdenrennen der Saison seine persönliche Bestleistung von 13,51 Sekunden ein. Im Endlauf gewann er und blieb in 13,56 Sekunden ein weiteres Mal unter der geforderten EM-Norm von 13,60 Sekunden. Im Interview spricht er über den gelungenen Saisoneinstieg, seine EM-Chancen und seine Trainingssituation.
Auch wenn Sie sagen, die Norm wäre nicht das Thema für Sie: Die 13,60 Sekunden haben sie nun als erster Deutscher in diesem Jahr unterboten...Jens Werrmann:
Das ist natürlich gut. Das primäre Ziel sind aber die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Es wird am Ende nicht allein auf die Norm ankommen, sondern darauf, in Braunschweig gut abzuschneiden, weil nur die besten drei Deutschen nach Barcelona können. Man hat auch in Weinheim wieder gesehen, dass wir eine starke Disziplin sind. Wir werden viele Normerfüller haben, ähnlich wie die Stabhochspringer. Vielleicht werden es über die Hürden sogar mehr sein.
Haben Sie denn mit einem so guten Saisoneinstieg Ihrerseits gerechnet?
Jens Werrmann:
Sagen wir so: Es kam nicht ganz überraschend. Ich hatte ein zügiges Rennen erwartet. Ich bin in Dillingen bereits über die 200 Meter sehr schnell gewesen und habe in 21,50 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit erzielt. Auch die Trainingsleistungen ließen eine gute Zeit erwarten. Dass es jedoch so schnell wird, damit habe ich nicht ganz gerechnet.
Geht es denn noch schneller diese Saison?
Jens Werrmann:
Im Endlauf habe ich, glaube ich, fünf Hürden umgerissen und musste drei Mal quasi mein Rennen neu beginnen. Das ist eigentlich gar nicht meine Art. Von daher gehe ich davon aus, dass es noch schneller werden wird.
Was ist denn das Erfolgsgeheimnis, weshalb diese Saison für Sie so gut begonnen hat?
Jens Werrmann:
Ich trainiere seit eineinhalb Jahren bei Cheick-Idriss Gonschinska, das hat mich voran gebracht. Idriss ist einfach eine Bombe. Wir haben im Training viel umgestellt und achten viel auf Technik. Zudem motiviert die starke Trainingsgruppe. Wir Hürdenläufer profitieren im Training gegenseitig voneinander und unternehmen auch neben den Sport gemeinsam etwas. Das motiviert zusätzlich. Zudem habe ich dank der Bundespolizei perfekte Voraussetzungen.
Inwiefern?
Jens Werrmann:
Dadurch habe ich einfach die optimalsten Bedingungen, die man sich vorstellen kann. Ich bin für das Training freigestellt und kann mehrmals am Tag trainieren. Wo hat man das schon sonst? Durch die Bundespolizei kam bei mir auch der engere Kontakt zu Cheick-Idriss Gonschinska zustande.
Trainieren Sie denn mittlerweile mehr in Zweibrücken oder in Leipzig?
Jens Werrmann:
Die Pläne kommen alle aus Leipzig. Wo ich trainiere, das splittet sich etwa halb und halb auf. Vermutlich mache ich etwas mehr in Leipzig, weil ich dort natürlich die wichtigen Technikeinheiten mache.
Wie geht es diese Saison weiter? Wo starten Sie als nächstes und welche Zeit haben Sie sich vorgenommen?
Jens Werrmann:
Nächsten Sonntag laufe ich in Forbach in Frankreich und dann vermutlich als nächstes in Regensburg. Auf eine konkrete Zeit lege ich mich nicht fest und wenn, dann bleibt die hinter verschlossenen Türen. Wichtig ist wie gesagt in erster Linie, bei den Deutschen Meisterschaften möglichst gut abzuschneiden und danach hoffentlich bei der EM.
![]() Jens Werrmann läuft EM-Norm Kurpfalz-Gala in Weinheim |