Jens Werrmann will wieder durchstarten
Still war es in diesem Jahr um Jens Werrmann. 2006 war der Hürdensprinter vom LAZ Zweibrücken noch einer der größten Aufsteiger im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) gewesen. Bei der EM in Göteborg (Schweden) wurde er Sechster. Danach bremsten das junge Talent immer wieder Verletzungen aus. Jetzt will der 23-Jährige wieder durchstarten.
2007 erreichte Jens Werrmann bei der U23-EM einen vierten Platz, Ende August lief er bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften zu Gold. „Damals hatte ich schon Rückenprobleme und bin aber trotz schlechter Bahn und leichtem Gegenwind noch eine gute Zeit gelaufen“, erinnert sich Jens Werrmann. In 13,63 Sekunden sprintete er dort seine Saisonbestleistung und blieb nur drei Hundertstelsekunden hinter seinem persönlichen Rekord zurück.„Die Probleme haben sich dann immer weiter hingezogen, so dass ich die Vorbereitung auf eine Hallensaison letztlich abgebrochen habe“, blickt er zurück. Nachdem die Ursache der Probleme mit einer Bandscheibenvorbildung gefunden war, wurde Jens Werrmann im Januar an der Bandscheibe operiert. „Leider hat es nicht den erhofften Erfolg gebracht.“ Den gab es erst nach einer Spritzen-Therapie in Köln.
Leistenprobleme im Trainingslager
Alles sah aus, als ob der Deutsche Vize-Meister von 2006 nun endlich wieder durchstarten könnte. „In den beiden folgenden Trainingslagern konnte ich auch ganz gut trainieren. Erst am letzten Tag hatte ich dann plötzlich Leistenprobleme“, erklärt er. Nachdem Jens Werrmann bei den Meetings in Dessau (13,99 sec) und Kassel (13,98 sec) im Startblock gesessen hatte, musste er die Saison abbrechen.
Von Arzt zu Arzt ging es danach, bis schließlich ein Leistenbruch diagnostiziert und Ende August auch operiert wurde. Derzeit befindet sich Jens Werrmann in Cottbus und absolviert seinen letzten Ausbildungsabschnitt bei der Bundespolizei, der bis Februar dauert. Zeit zum Training bleibt trotzdem. „Ich habe zwar noch immer leichte Probleme, aber ich kann schon wieder ganz gut trainieren. Auch Tempoläufe sind schon wieder drin.“
Ziel: WM in Berlin
Mit gemischten Gefühlen hat Jens Werrmann im Sommer die Olympischen Spiele verfolgt. „Ich wäre noch mehr frustriert gewesen, nicht dabei zu sein, wenn ich ohne Probleme hätte trainieren können“, sagt er. „Aber wenn ich sehe, dass man mit 13,60 Sekunden Sechster wird, macht mich das schon traurig.“
Resignation hat sich bei Jens Werrmann trotzdem nicht eingestellt. „Die WM in Berlin ist nach wie vor ein ganz großes Ziel“, stellt er klar. „Und wenn ich richtig trainieren kann, ist eine Teilnahme auch realistisch.“ Ob er auf dem Weg dorthin auch eine Hallensaison bestreiten wird, entscheidet er erst kurzfristig nach den Trainingsergebnissen. Aber das große Ziel liegt sowieso im Sommer: Donnerstag 20. August 2009, 20:55 Uhr – dann startet das WM-Finale über 110 Meter Hürden im Berliner Olympia-Stadion.