Jeremy Wariner - Auf Michael Johnsons Pfaden
Sie sind beide Olympiasieger, sie sind beide Weltmeister, der gleiche Trainer ist für ihre Erfolge verantwortlich: Michael Johnson und Jeremy Wariner (beide USA). Noch hat Superstar Michael Johnson mehr Erfolge aufzuweisen, doch sein Nachfolger steht erst am Beginn seiner Karriere.
Jeremy Wariner will bald auch auf den 200 Metern ganz vorne sein (Foto: Kiefner)
Michael Johnson hält noch immer die Weltrekorde über 200 und 400 Meter. Sie liegen bei 19,32 und 43,18 Sekunden. Doch der erst 22-jährige Jeremy Wariner ist ihm auf den Fersen. Im WM-Finale von Helsinki steigerte er sich über die Stadionrunde auf 43,93 Sekunden. In dieser noch jungen Saison drückte er seine Bestzeit über die Hälfte der Strecke auf 20,37 Sekunden. "Das war ein Saisonstart, wie ich ihn mir gewünscht habe", sagt er.Und er traut sich noch mehr zu, nämlich über 200 Meter eine 19 vor dem Komma – noch in dieser Saison. "Mit dem richtigen Training wird das klappen." Und auch in Zukunft sollen die 200 Meter noch mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. "Mein Trainer und ich denken, dass ich in Zukunft beide Strecken laufen kann."
Schritt für Schritt
Für dieses Unternehmen wollen sich die beiden aber Zeit lassen. 2008, zu den nächsten Olympischen Spielen, will der Texaner dann über beide Strecken fit sein – wie einst sein jetziger Manager Michael Johnson. "Wir wollen Schritt für Schritt gehen. Dieses Jahr werden wir es nur im Training versuchen. Nächstes Jahr dann vielleicht schon bei ein paar Meetings, nur um zu sehen, wie es läuft."
Auch im Training, das Michael Johnson einst absolvierte und dem, was Jeremy Wariner heute macht, gibt es nicht viele Unterschiede. "Ich durchlaufe fast das gleiche Training, das Clyde Hart damals mit Michael Johnson gemacht hat. Der Unterschied im Moment ist, dass Michael weniger Regeneration hatte. Aber wir nähern uns seinem Training immer mehr an", berichtet Jeremy Wariner.
Golden League im Kalender
In diesem Jahr, in dem für ihn kein internationaler Höhepunkt ansteht, will er alle Golden-League-Meetings laufen. "Wir konzentrieren uns auf ein Rennen nach dem anderen. Aber ich hoffe, dass ich sie alle gewinnen kann."
Lohnen würde es sich auf jeden Fall, die 400 Meter der Männer sind in dieser Saison ein Golden-League-Event und er ist damit im Rennen um den Eine-Millionen-Dollar-Jackpot. Sein Marktwert würde sich nach einem solchen Gewinn auch immer mehr dem ehemaligen eines Michael Johnson nähern.