Jeremy Wariner träumt vom Double
Das Double reizt ihn immer mehr. Jeremy Wariner, Olympiasieger und Weltmeister über 400 Meter, macht Ernst. Mit seinem jüngsten 200-Meter-Rennen (20,19 sec) in Carson, wo ihm lediglich der Olympia-Zweite Wallace Spearmon mit neuer Weltjahresbestzeit (20,06 sec) davon lief, ließ der US-Boy seinen großen Worten auch flotte Zeiten folgen und nährte Spekulationen, dass er 2008 in Peking den Olympia-Doppelstart (wir berichteten) riskieren könnte.
Jeremy Wariner kennt nur den Vorwärtsgang (Foto: Chai)
Der 22 Jahre alte Texaner bewegt sich auf den Spuren von Michael Johnson, seinem Vorbild und Manager, der noch immer beide Weltrekorde über 200 Meter und 400 Meter hält. "Ich muss mein Anfangstempo über 400 Meter verbessern", erklärte er, "ich weiß, dass ich das drauf habe."Auf den ersten 50 bis 60 Metern ist er oft nicht schnell genug. "Ohne einen guten Start ist es für mich über 200 Meter schwierig, am Ende noch mal ran zu kommen", meinte der Viertelmeiler, "das ist über 400 Meter anders." Da kann er in der Kurve und auf der Zielgeraden noch mal zulegen, um wettzumachen, was er vorher versäumt hat.
Konstanter werden
Natürlich träumt er auch vom Weltrekord. Clyde Hart, sein Coach, der auch Michael Johnson zum Superstar geformt hat, bestärkt ihn in seinen Absichten. "Ich möchte konstanter werden", betonte Jeremy Wariner, "in diesem Sommer werde ich mich auf die Golden League konzentrieren." Sollte er alle sechs Rennen gewinnen, würde er reichlich Kohle machen.
Mit 44,12 Sekunden ist Jeremy Warner die Nummer eins in der aktuellen Saisonbestenliste. Den Weltrekord (43,18 sec in Sevilla 1999) hält Michael Johnson seit fast sieben Jahren. Seine eigene Bestzeit liegt bei 43,93 Sekunden. Damit wurde er Weltmeister in Helsinki.
Aber Jeremy Wariner, der mit breiter Brust durch die Welt stolziert, hat bereits vollmundig kund getan, dass das noch lange nicht sein letztes Wort gewesen ist.