Jessica Ennis plant Olympisches Doppel
Die britische Siebenkampf-Weltmeisterin Jessica Ennis plant für die Olympischen Spiele gleich einen Doppelstart: Die 24-Jährige würde gerne sowohl im Mehrkampf als auch über 100 Meter Hürden an den Start gehen – aber nur wenn zwischen beiden Wettkämpfen mindestens drei bis vier Tage Erholung bleiben.
Ihr Trainer Toni Minichiello habe bereits beim Britischen Leichtathletik-Verband UK Athletics angefragt, den Zeitplan entsprechend zu gestalten. Der Siebenkampf würde dann an den beiden ersten Wettkampftagen stattfinden, der Hürdensprint gegen Ende. Bereits im vergangenen Jahr hätte Jessica Ennis gerne einen Doppelstart bei den Weltmeisterschaften in Berlin gewagt, zwischen Siebenkampf und Hürdensprint lagen allerdings lediglich zwei Tage zur Erholung.„Wenn es der Zeitplan erlaubt und ich mich weiter verbessere, würde ich es liebend gerne machen“, sagte die Hallen-Weltmeisterin. Ihre Bestleistung über 100 Meter Hürden liegt bei 12,81 Sekunden, lediglich einer Hundertstelsekunde über dem britischen Rekord. Mit 12,73 Sekunden war man im vergangenen Jahr in das Hürdenfinale bei der WM eingezogen.
Auch Staffelstart möglich
Doch auch wenn ein Doppelstart im Siebenkampf und über 100 Meter Hürden nicht möglich sein sollte, bietet sich der schnellkräftigen Athletin eine weitere Chance: Tony Lester, Großbritanniens Cheftrainer für den weiblichen Sprintbereich, hat bereits die Möglichkeit angesprochen, dass Jessica Ennis auf Position eins der 4x100-Meter-Staffel laufen könnte.
Die Britin entwickelt sich immer mehr zum Star der Leichtathletik. „Sie ist ein absolutes Ausnahmetalent“, sagte auch Wolfgang Kühne, DLV-Disziplintrainer der deutschen Siebenkämpferinnen, anerkennend. „Ich habe selten eine so schnellkräftige Athletin gesehen. Selbst Carolina Klüft war nicht so. Im Moment gibt es im Siebenkampf wohl keine Gegnerin für sie.“
Dem konnte auch Deutschlands derzeit beste Siebenkämpferin Jennifer Oeser nur zustimmen. „Sie erreichen zu wollen, ist im Moment utopisch. Wenn sie gesund bleibt, kommen wir da nicht ran.“ Bleibt abzuwarten, ob sich bald auch die Hürdensprinterinnen vor ihr fürchten.