Jill Richards wird zum größten Fan
Im Vorlauf hat Jill Richards noch mitgeholfen, dass die deutsche 4x400-Meter-Staffel bei der EM in Barcelona (Spanien) das Finale erreicht. Am Sonntagabend wird die Berlinerin im Stadion zum größten Fan des deutschen Quartetts: „Ich werde ganz kräftig anfeuern und meine Stimme nicht schonen.“

Dass sie ihren Staffelplatz nach dem ersten Teil der Staffel-Arbeit in Barcelona nun für die Hürdenkollegin Fabienne Kohlmann räumen muss, ist für Jill Richards kein Problem. „Ich finde es gut, dass die schnellsten Vier im Finale laufen.“
Ein gutes Team
Immerhin sind sie ein Team und offenbar ein verdammt gutes. Das war auch im Vorfeld schon so. „Wir hatten eine gute Vorbereitung. Wir haben alles, was ging, zusammen trainiert. Wir waren immer zusammen auf dem Platz, auch wenn eine nichts auf dem Trainingsplan stehen hatte. Das ist, was ein gutes Team auszeichnet“, berichtet die 23-Jährige, die in der Freizeit gerne Freunde trifft und schwimmt, aus den letzten Tagen und Wochen.
Teil dieses Teams zu sein und die Chance, bei der EM für Deutschland laufen zu können, gab ihr auch am Samstag beim Vorlauf ein besonderes Gefühl. „Das Publikum bei einer EM ist ganz anders, ein mächtiges Stadion um einen herum. Man ist in einem anderen Land“, schildert Jill Richards ihre Eindrücke, unterstreicht dann den Mannschaftsgeist: „Man hat die anderen Mädels um sich. Man fährt nicht alleine, sondern mit den anderen zusammen. Das ist das schönste Gefühl, das ich überhaupt im Sport so erlebt habe.“
Lob von Claudia Hoffmann
Grandios gefreut habe sie sich bereits, also sie davon hörte, dass sie im Vorlauf auf die Bahn und ihren Teil zum möglichen Staffelerfolg beitragen darf. „Ich habe versucht, mein Bestes zu geben.“ Die Bestätigung, dass ihr das gelungen ist, kam dann nach dem Rennen, das mit Platz zwei endete, auch sogleich von der Potsdamerin Claudia Hoffmann, die in der Staffel so etwas wie die Führungsrolle übernommen hat. „Das hat sie gut gemacht.“
Das Erlebnis und das gute Gefühl von Barcelona dürfte Jill Richards, der Deutschen Vize-Meisterin über 400 Meter Hürden, nun weiter Auftrieb bescheren. „Dieser EM-Start gibt mir für’s nächste Jahr eine dicke Motivation. Ich will über 400 Meter Hürden und auch über 400 Meter noch weiter vorne in der deutschen Spitze dabei sein, um dann auch einen sicheren Platz in der Staffel zu kriegen.“ Einen Einzelstart bei der nächsten EM, die bereits in zwei Jahren in Helsinki (Finnland) stattfindet, beschreibt sie allerdings als ihr „größtes Ziel“.
Noch Starts nach der EM
Aber auch dieses Jahr ist für die Studentin, die im letzten Jahr von der U23-EM bereits Silber über 4x400 Meter mit nach Hause nehmen konnte, noch nicht abgeschlossen. „Ich werde nach der EM noch ein paar Wettkämpfe bestreiten und hoffentlich noch einmal schneller laufen. Mit meiner Saison bin ich eigentlich schon ganz zufrieden. Es war nur ein wenig schade, dass ich erst bei den Deutschen Meisterschaften die Zeit abgerufen habe, die ich eigentlich auch schon früher hätte laufen können.“
Mehr rund um die EM:
Ergebnisse | leichtathletik.TV | Zeitplan | Twitter
DLV-Teambroschüre | EM-Buch | TV-Termine
Die große EM-Vorschau - Männer | Die große EM-Vorschau - Frauen