JMZK - Feuer und Flamme für Hamburg
Ein wahres Feuerwerk der guten Laune bei besten äußeren Bedingungen, das Gemeinschaftserlebnis klar in den Vordergrund stellend und einzigartige Emotionen vermittelnd, so präsentierte sich am Wochenende des 24./25.8.2002 der Jedermannzehnkampf in drei deutschen Städten. Das Glanzlicht lieferte dabei Hamburg, deren Motto "Feuer und Flamme für Hamburg" auf die Olympiabewerbung der Hansestadt 2012 abzielte. Über 300 begeisterte Freizeitsportler hatten Teil an einer in Deutschland seines Gleichen suchenden leichtathletischen Breitensportveranstaltung. Berlin-Spandau und Erfurt waren die weiteren Veranstaltungsorte an diesem Wochenende, die sich ebenfalls regem Zuspruch erfreuten.
"Gemeinschafts-leistung" (Foto: Brand)
Das Gästebuch der HSV-Jedermannzehnkampf-Website http://www.10-kampf.de zeichnet ein klares Bild dieses JMZK-Wochenendes: Glücksgefühle in nicht gekanntem Ausmaße, was das eigene Selbstwertgefühl durch das Bestehen eines olympischen Zehnkampfes angeht, als auch das so ausgeprägte Miteinander, rhythmisches Klatschen und nicht enden wollende Spaliere von Jedermann(frau)zehnkämpfern, Helfern und Zuschauern, die einen zu ungeahnten Leistungen anspornen konnten. Das Erlebnis dominierte und war der Spirit des Events, so wie es bei jedem JMZK sein sollte und man es gerne auch bei anderen breitensportlich verankerten Veranstaltungen sieht. Ein flüssiger Ablauf, begünstigt durch das gute Wetter, kompetente Riegenführer - allesamt aktive oder ehemalige Leichtathleten oder Trainer - und Helfer sowie die gekonnte Moderation gaben der Veranstaltung ihr unvergleichliches Flair, von welchem man schon im letzten Jahr zu berichten wusste.
Vom Jedermannzehnkampf-Virus infiziert
Der Jedermannzehnkampf ist keine reine Männerveranstaltung - gerade die gemischte Riegeneinteilung führt zu schönen Momenten und durch die neu eingeführte und in Hamburg angewandte Frauenzehnkampfpunktewertung sah man am Ende eine Frau auf Rang vier der Gesamtwertung platziert. Wer einmal den Jedermannzehnkampf, so wie in Hamburg, genießen durfte, wird vom "Virus" gepackt und wünscht sich das "nächste Mal" sehnlichst herbei. Die Konzeption des Hamburger Events stimmt - sie kommt den Bedürfnissen nach positiven Leistungsanforderungen gepaart mit einem starken "Wir-Gefühl" (Stichwort: Teamfähigkeit) nach und schafft so die Basis für, z.B. in der Berufswelt oftmals fehlender emotionaler Genugtuung über das Erreichte.
Integrationssportler schwammen auf Woge der Begeisterung
In 15 Riegen erlebten die Teilnehmer ein unvergleichliches Wochenende und als in der letzten Riege Integrationssportler zu ihrem Wettkampf über 100m-Weitsprung-Kugel-400m an den Start gingen, wurden die Riegenverbände, gerade beim abschließenden 400m-Lauf flugs aufgelöst und alle versammelten sich an der Rundbahn, um diesen Sportlern einen gebührenden Rahmen zu schaffen und sie unter Salven von Applaus über die Ziellinie zu begleiten. Während der Veranstaltung kam es zudem zu einem Spendenaufruf für die Opfer der Flutkatastrophe - es wurde eifrig gespendet. Tschüs bis nächstes Jahr in Hamburg
Spendenbereitschaft in Erfurt und JMZK-Feeling pur
Im Steigerwaldstadion des RW Erfurt wurde der 8. Erfurter JMZK, wie in den Vorjahren von Richard Debuch und seiner Mannschaft mit Pathos ausgerichtet. Trotz schlechter Prognosen war das ganze Wochenende trocken und sonnig, was der guten Laune zusätzlich förderlich war. Eine Spendenaktion für einen befreundeten Sportverein im Hochwassergebiet brachte die stolze Summe von über 600,-- Euro, was ein bemerkenswertes Ergebnis und ein Signal in die richtige Richtung darstellt. Ältester Teilnehmer war Hartmut Gebhardt, der mit 62 Jahren seinen ersten Zehnkampf bestritt.
Die Stimmung war wieder super - das Gemeinschaftserlebnis rangiert bei den meisten Teilnehmern vor der Leistung. Kennzeichnend dafür sei der abschließende 1500m-Lauf herausgegriffen, in dem Wolfgang Scholz, ein waschechter 38jähriger Jedermann aus Hannover auf der letzten Runde seinem erschöpften, leicht verletzten Freund Arm in Arm ins Ziel half - das sind bewegende Momente, die wir beim JMZK sehen wollen, Dinge, für die unser hektischer Alltag keinen Raum mehr zu lassen scheint.
Die Teilnehmerzahlen gingen wieder nach oben - 99 Meldungen - dadurch sollte die Fortsetzung der Veranstaltung, mindestens bis zum 10. JMZK im
Jahr 2004 gesichert.
Die erstmalige Verwendung der Frauenpunktewertung wurde sehr positiv aufgenommen, insbesondere da es in Disziplinen wie dem 400m-Lauf für die Hobbysportlerinnen oft schwer war, überhaupt in die Punkte zu kommen.
Rege Beteiligung beim Jubiläumswettkampf in Spandau
Die Organisation stimmte. In insgesamt 6 Riegen à ca. 15 Teilnehmern, eine davon mit "Profis angereichert", eine als reine Kinderriege, startete der Wettkampf am Samstag Mittag als 2-tägiges Jubiläumsereignis, denn es war bereits der 10. JMZK in Spandau. Der Zehnkampf wurde in allen Riegen in der richtigen Reihenfolge durchgeführt, was besonders am 2ten Tag, bei voller Belegung der 3 Stabhochsprungsprunganlagen zu einer Riegenteilung in bessere und weniger gute Stabhochspringer führte. Die Riegenführer waren kompetent und die Stimmung war erfreulich gut. Das Rahmenprogramm bestand jeweils aus einem Grillabend nach den Wettkämpfen. Ein wenig Geduld und ein kurzer Heimweg waren am Ende des Sonntags von Nutzen, denn die Veranstaltung ging bis in die frühe Nacht, so dass die letzten ihre Urkunden erst um 21.00 Uhr in ihren Händen hielten. Aber das nimmt man gerne nach so einem Wochenende gerne in Kauf.