Yelena Isinbayeva springt Hallen-Weltrekord
Die 22-jährige Russin Yelena Isinbayeva machte es wie gewohnt. 9.000 Zuschauer wurden in Birmingham (Großbritannien) Zeuge, wie die Stabhochsprung-Olympiasiegerin ihren nur sechs Tage alten Hallen-Weltrekord von Donezk (Ukraine) um einen Zentimeter auf 4,88 Meter verbesserte.
Yelena Isinbayeva steigert sich weiter (Foto: Chai)
Yelena Isinbayeva, die im Freien bereits 4,92 Meter überquert hat, übersprang die Höhe ohne Probleme im zweiten Versuch und erhielt dafür eine Prämie von 30.000 US-Dollar. Inzwischen hat sich der Weltverband IAAF in der frangwürdigen Regelauslegung so positioniert, dass weiterhin im Stabhochsprung eigene Hallen-Weltrekorde geführt werden.Zweite wurde Weltmeisterin Svetlana Feofanova (Russland) mit übersprungenen 4,70 Metern. Die Polin Anna Rogawska blieb mit 4,45 Metern im dritten Versuch weit unter ihren Möglichkeiten. Diese Hallensaison hatte sie bereits 4,75 Meter überflogen.
Tayna Lawrence (Jamaika) konnte ihre persönliche Bestleistung über 60 Meter auf 7,13 Sekunden verbessern und gewann damit vor der Belgierin Kim Gevaert (7,17 sec). Die belgische Hallen-Europameisterin von 2002 ist mit einer Saisonbestleistung von 7,12 Sekunden heiße Anwärterin auf Hallen-EM-Gold in Madrid. Als Dritte kam Muna Lee (USA) zeitgleich mit Kim Gevaert ins Ziel.
Sprinter zeigen Nerven
Nervenflattern zeigten die Männer über die Kurzstrecke. Hier war das Duell USA gegen Großbritannien angesagt. Vier Fehlstarts im sehr stark besetzten Feld führten zur Disqualifikation von Francis Obikwelu (Portugal), Mark Findlay (Trinidad & Tobago) und Mark Lewis-Francis (USA). Der Gewinner war der US-Amerikaner Leonard Scott, der mit 6,49 Sekunden nur eine Hundertstel an seiner persönlichen Bestzeit vorbeischrammte. Kim Collins (St. Kitts & Nevis) und Maurice Greene (USA) kamen mit jeweils 6,54 Sekunden auf die Plätze zwei und drei.
Der Hürdensprint der Frauen ging sehr knapp aus. Sarah Claxton (Großbritannien) konnte sich mit hauchdünnem Vorsprung in 7,98 Sekunden gegen Melissa Morrison-Howard (7,99 sec) und Lolo Jones (beide USA; 8,00 sec) durchsetzen. Die zwei Siebenkämpferinnen Carolina Klüft (Schweden; 8,38 sec) und Kelly Sotherton (Großbritannien; 8,43 sec) mussten sich als "Exotinnen" unter den Spezialistinnen mit den beiden letzten Plätzen begnügen.
Veronica Campbell prescht davon
Überlegen gewann die Jamaikanerin Veronica Campbell die 200 Meter in 22,38 Sekunden. Mit dieser Leistung steht die Olympiasiegerin nun auf der ewigen Hallen-Weltbestenliste auf Platz sechs. Bei den Männern blieben mit Chris Lambert (20,88 sec) vor Tim Abeyie (20,98 sec) zwei Briten unter 21 Sekunden.
Standing Ovations begleiteten "Dame" Kelly Holmes bei ihrem überlegenen Lauf über 1.000 Meter. Die zweifache Olympiasiegerin gewann mit großem Vorsprung in 2:35,39 Minuten. Neben ihrer guten Form fiel Kelly Holmes durch etwas veränderte Haarpracht auf: geflochtene Zöpfe und blaue Strähnen.
Über 1.500 Meter gewann der Olympia-Zweite Bernard Lagat (Kenia) in guten 3:35,27 Minuten vor Ivan Heshko (Ukraine; 3:38,11 min).
Zweite Niederlage für Kenenisa Bekele
Den Sieg über die zwei Meilen machten die Äthiopier unter sich aus. Mit einem starken Finish gewann Markos Geneti in 8:14,28 Minuten vor dem 10.000-Meter-Olympiasieger Kenenisa Bekele (8:15,49 min). Kenenisa Bekele hat nach dem Tod seiner Verlobten noch nicht ganz zu alter Stärke zurückgefunden. Der Start in Birmingham war diese Saison erst sein zweiter, in dem er seine zweite Niederlage erfuhr.
Beim 3.000-Meter-Rennen der Frauen ist die Attacke auf den Weltrekord (8:29,15 min) gescheitert. Mit 8:33,05 Minuten gewann Meseret Defar (Äthiopien) vor Joanne Pavey (Großbritannien) in 8:31,43 Minuten.
Carolina Klüft springt der Konkurrenz davon
Siebenkampf-Olympiasiegerin Carolina Klüft (Schweden) holte sich mit einem 6,66-Meter-Satz im letzten Versuch den Sieg im Weitsprung. Spezialistin Jade Johnson (Großbritannien) landete mit 6,52 Metern auf der Zwei. Einen Tag vor den Deutschen Hallen-Meisterschaften war Sofia Schulte (LG Staufen) ebenfalls am Start. Mit 6,10 Metern belegte sie allerdings nur den achten und letzten Platz.
Im Weitsprung der Männer blieb das Niveau ohne einen Acht-Meter-Sprung eher schwach. Der britische Rekordhalter Christopher Tomlinson traf im sechsten Versuch optimal das Brett und gewann mit 7,95 Metern. Über Platz zwei wurde ebenfalls erst im letzten Versuch entschieden. Savante Stringfellow (USA) kam mit 7,83 Metern auf den zweiten Rang. Der Dreisprung-Sieger von Karlsruhe, Jadel Gregorio aus Brasilien, sprang persönliche Bestleistung mit 7,82 Metern und wurde damit Dritter.
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