| Diamond League Paris

Johannes Vetter dreht den Spieß um, Max Heß mitten in der Weltelite

In Paris hat Johannes Vetter am Samstag zum ersten Mal in seiner Karriere ein Diamond League-Meeting gewonnen. Olympiasieger Thomas Röhler wurde diesmal Dritter. Auch Max Heß gelang der Sprung aufs Podest.
Jan-Henner Reitze

Fünfmal in diesem Sommer landete Johannes Vetter (LG Offenburg) schon als Zweiter hinter Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena), unter anderem auch bei den Diamond League-Meetings in Doha (Katar) und Rom (Italien). Am Samstag in Paris (Frankreich) gelang dem Speerwerfer gleich im ersten Durchgang der Wurf zum Sieg (88,74 m), es ist der erste der Karriere bei einem Meeting dieser Kategorie.

Für den 24-Jährigen war es auch schon der fünfte Wettkampf des Sommers mit einer Weite jenseits der 87,50 Meter. Da hat er sich diesen Sieg wirklich verdient.

Thomas Röhler zeigte sich zwar auf gewohnt hohem Niveau. Seine Tagesbestweite (87,23 m) reichte diesmal aber nicht zum Sieg. Der 25-Jährige wurde Dritter, nachdem er am Mittwoch in Ostrava (Tschechische Republik) zweimal die 90 Meter übertroffen hatte. Vor ihm lag auch noch der Tscheche Jakub Vadlejch, der seine Bestleistung (88,02 m) einstellte.

Max Heß in der Diamond League angekommen

Sein erster 17-Meter-Sprung in der Diamond League gelang Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz). 17,07 Meter bedeuteten nicht nur eine Saisonbestleistung, sondern auch Rang drei in einem Weltklasse-Feld. Der 20-Jährige ließ unter anderem 18-Meter-Springer Pedro Pablo Pichardo (Kuba; 17,05 m) und Hallen-Europameister Nelson Evora (Portugal; 16,91 m) hinter sich.

Ein gelungener Test in Richtung der WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August). Vorher stehen für den Europameister noch die <link>Deutschen Meisterschaften in Erfurt (8./9. Juli) und die U23-EM in Bydgoszcz (Polen; 13. bis 16. Juli) auf dem Programm. Auch die Freiluft-Bestleistung (17,20 m) ist nicht mehr weit entfernt. In der Konkurrenz von Paris setzte sich Olympiasieger Christian Taylor (USA; 17,29 m) vor Landsmann Will Claye (17,18 m) durch.

Mutaz Barshim (Katar) dominierte einmal mehr den Hochsprung. Im ersten Versuch überquerte er 2,35 Meter. Nach zwei Fehlversuchen über 2,39 Meter beendete der Olympia-Zweite dann aber den Wettkampf und griff sich ans Knie. Bohdan Bondarenko (Ukraine) steigerte als Zweiter seine Saisonbestleistung auf 2,32 Meter.

Gelungener Formtest von Kevin Mayer

Zehnkämpfer Kevin Mayer (Frankreich) machte mit Bestleistungen im Hürdensprint (13,78 sec) und Speerwurf (70,54 m) deutlich, dass bei der WM mit ihm zu rechnen sein wird. Er lag damit klar über seinen Leistungen in diesen Disziplinen (Hürdensprint: 14,02 sec; Speer: 65,04 m) beim Olympia-Zehnkampf, die zu 8.834 Punkten und Silber führten. 7,13 Meter im Weitsprung machten den Sieg im Dreikampf in Paris perfekt.

Der Hallen-Europarekordler hat in diesem Sommer noch keinen Zehnkampf absolviert. Die Weltjahresbestenliste führt mit Rico Freimuth (SV Halle; 8,663 Punkten) ein DLV-Athlet an, den die Vorstellung des Franzosen interessieren dürfte.

Raphael Holzdeppe im Dritten über Einstiegshöhe

Vor Heimpublikum geschlagen geben musste sich Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,62 m). Der Sieg ging an Sam Kendricks (USA; 5,82 m). Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) konnte seinen Aufwärtstrend nach 5,80 Metern in Hof nicht fortführen. Für seine Anfangshöhe (5,52 m) benötigte der Weltmeister von 2013 drei Versuche. Bei 5,62 Metern blieb die Latte dann nicht mehr liegen, Rang sieben.

Im Hürdensprint steigerte Ronald Levy (Jamaika) seine Bestleistung auf 13,05 Sekunden und setzte sich vor Hallen-Europameister Andrew Pozzi (Großbritannien; 13,14 sec) und Garfield Darien (Frankreich; 13,15 sec) durch. Olympiasieger Omar McLeod (Jamaika) zog sich eine Verletzung zu, kam aber als Siebter (13,41 sec) noch ins Ziel.

Über 1.500 Meter schlug Sifan Hassan (Niederlande; 3:57,10 min) Olympiasiegerin Faith Kipyegon (Kenia; 3:57,51 min). Im 3.000-Meter-Hindernis-Rennen stürzte Weltrekordlerin Ruth Jebet (Bahrain; 9:10,95 min) am drittletzten Wassergraben und wurde Vierte. Zu einem klaren Sieg stürmte die Kenianerin Beatrice Chepkoech (9:01,69 min) vor Weltmeisterin Hyvin Kiyeng (Kenia; 9:06,00 min).

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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