| Werfertag Bad Köstritz

Johannes Vetter überragt mit Meeting-Rekord und starker Serie

Rekordweiten in Bad Köstritz: Einen Tag nach Platz vier im Diamond League Finale von Zürich ließ Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter am Freitag bei der 22. Auflage des Werfertags mit 89,42 Meter einen neuen Meetingrekord folgen. Neue Stadionrekorde gab es außerdem durch Diskuswerferin Dani Stevens und Kugelstoßer Tomas Stanek.
Sandra Arm

Ein denkwürdiges Meeting erlebten die Zuschauer am Freitagabend in Bad Köstritz. Zunächst war es Vize-Weltmeisterin Dani Stevens, die für mächtig Furore im Ring sorgte. Die australische Diskuswerferin warf ihr Arbeitsgerät im dritten Durchgang auf starke 68,29 Meter.

Mit dieser Weltklasse-Weite knackte sie einen Meeting-Rekord, der lange Bestand hatte: Vor 19 Jahren war es die dreimalige Weltmeisterin Franka Dietzsch, die auf 66,93 Meter kam. Eröffnete hatte Dani Stevens die Konkurrenz mit 63,08 Metern. Im fünften und sechsten Durchgang standen ebenfalls Weiten jenseits der 65 Meter im Protokoll.

DLV-Diskuswerfer geschlagen

Hinter der Siegerin aus Übersee sortierten sich ein deutsches Trio ein. Nadine Müller (SV Halle) überzeugte mit 63,34 Meter. "Ich bin super zufrieden. Es ist schließlich der Saisonausklang, der Ofen ist ein bisschen aus. Jetzt folgen noch zwei Wettkämpfe in Zagreb und das Finale in Brüssel, dann ist die Saison für mich beendet", sagte die WM-Sechste zu ihrem Saison-Endspurt. Hinter der Hallenserin kam Julia Harting (SCC Berlin; 62,59 m) auf den dritten Platz, Anna Rüh (SC Magdeburg; 61,94 m) wurde Vierte.

In der Konkurrenz der Männer gab ein Österreicher den Ton im Ring an. Lukas Weißhaidinger siegte mit 63,52 Meter vor den beiden Magdeburgern David Wrobel (62,50 m) und Martin Wierig (60,96 m). Letzterer haderte gehörig mit seiner Technik. Nur ein gültiger Versuch ging in das Protokoll ein. "Es passen technische Kleinigkeiten nicht. Man hat gesehen, es war ein bisschen mehr drin", sagte der WM-Teilnehmer, der sich auf seinen Saison-Ausklang beim ISTAF in Berlin (27. August) freut. Danach geht in den wohlverdienten vierwöchigen Urlaub.

Johannes Vetter siegt mit Meeting-Rekord

Eine kurze Nacht lag hinter Johannes Vetter (LG Offenburg). Von Zürich ging es direkt nach Bad Köstritz. Obwohl er nur wenige Stunden schlafen konnte, präsentierte er sich im Wettkampf hellwach. "Der gute Mix aus Musik und Publikum hat die zusätzlichen fünf Prozent herausgekitzelt. Die Stimmung in Bad Köstritz ist einfach geil. Ich komme gern hierher", meinte der Speerwurf-Weltmeister.

Und die tolle Zuschauerkulisse beflügelte den 24-Jährigen zu Top-Weiten. Im zweiten Durchgang schleuderte er den Speer auf 89,38 Meter, die schon Stadionrekord bedeuteten. In der dritten Runde legte er noch einen drauf: 89,42 Meter. Der Stadionrekord des Finnen Tero Pitkämäki (89,03 m) aus dem Jahr 2013 war Geschichte.

Als vor dem sechsten Durchgang die "Neunzig"-Sprechchöre immer lauter wurden, wollte es Johannes Vetter wissen. Seinen Speer schleuderte er auf 87,35 Meter. Der Sieg war ihm nicht mehr zu nehmen. Weiter geht für ihn die Wettkampf-Reise, nächster Stopp ist das ISTAF in Berlin. Die Plätze zwei und drei sicherten sich Rolands Strobinders (Lettland; 85,07 m) und Lars Hamann (Dresdner SC; 83,47 m).

Tomas Stanek holt sich Meeting-Bestweite von David Storl

Flutlicht-Atmosphäre am Kugelstoßring: Die Ballons waren hell erleuchtet, die Athleten heiß auf große Weiten. Das europäische Spitzen-Trio mit dem Tschechen Tomas Stanek an der Spitze gab den Ton an. Zunächst hatte Michal Haratyk (Polen), der die Kugel auf 21,27 Meter wuchtete, vorgelegt. David Storl (SC DHfK Leipzig) blieb mit 21,14 Metern dicht dahinter. Der WM-Vierte Tomas Stanek (Tschechische Republik) sorgte in der dritten Runde für eine gewaltige Kampfansage: 21,66 Meter standen im Protokoll, die zugleich Meeting-Rekord bedeuteten. Den hatte bis Freitagabend David Storl (21,37 m) gehalten.

Der 27-Jährige wusste sich im vierten Versuch nochmals auf 21,34 Meter zu steigern. Kontern konnte er die Top-Weite von Tomas Stanek nicht mehr. Dritter wurde Michal Haratyk (21,27 m). Mit neuer Technik stieg Patrick Müller (SC Neubrandenburg) in den Ring. Als Drehstoßer überzeugte er mit guten 18,63 Meter.

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