Jonas Efferoth will mit Maskottchen abheben
Für die ersten Olympischen Jugendspiele in Singapur hat sich der Leverkusener Nachwuchs-Stabhochspringer Jonas Efferoth einiges vorgenommen. Und das kann er auch, denn mit seiner Bestleistung von 5,15 Metern liegt der Deutsche B-Jugendmeister auf Rang vier der aktuellen Weltbestenliste seiner Altersklasse.
Am Donnerstag begann das internationale Abenteuer für den 17-Jährigen, ehe am Samstag (14. August) die Eröffnungsfeier der erste Höhepunkt sein wird. Der Wettkampf startet für den Höhenjäger am darauffolgenden Donnerstag (19. August).Aus der Bestenliste leitet Jonas Efferoth auch sein Ziel für die Jugendspiele ab: „Ich bin Vierter in der Weltrangliste und den Platz möchte ich schon gerne bestätigen.“ Von dort ist zudem der Schritt zu den Medaillen nicht mehr so weit. „Natürlich liebäugele ich auch mit dem Treppchen.“
Auch das scheint gar nicht so unrealistisch, wenn man sieht, dass der US-Amerikaner Andrew Irwin mit 5,18 Metern nur drei Zentimeter vor dem Leverkusener liegt.
Leistung bringen
Dass eine vordere Platzierung aufgrund seiner Vorleistungen aber kein Selbstläufer wird, weiß auch Jonas Efferoth: „In Singapur muss ich schon an meine Bestleistung ran springen und erst einmal ins Finale kommen.“ Und das wird nicht einfach, denn die dort herrschende hohe Luftfeuchtigkeit wird den Springern zu schaffen machen. „Da muss jeder erst einmal seine Leistungen bringen“, meint der Youngster. Denn auf dem Weg ins Finale sind schon viele Favoriten in der Qualifikation gescheitert.
Damit es für ihn im Endkampf mit einer guten Platzierung klappt, wird Jonas Efferoth in Singapur neben Trainerin Christine Adams von seinem Maskottchen begleitet. Das ist ein Bär mit einem an die Hand getapten Stab und einer Deutschlandflagge auf dem Rücken. „Der wird natürlich mit im Stadion sein und ist dort dann meine Anlaufmarkierung“, erzählt Jonas Efferoth.
Stofftier dabei
Das Stofftier bekam er bei der Vorausscheidung zu den Olympischen Jugendspielen in Moskau (Russland) geschenkt. Bleibt nur zu hoffen, dass es in Singapur nicht so streng zugeht wie zuletzt bei den Europameisterschaften in Barcelona (Spanien), als Vize-Weltmeisterin Jennifer Oeser ihr „Schwein vom Rhein“ nicht mit zum Siebenkampf in den Innenraum nehmen durfte.
Den Weg zum Stabhochsprung fand Jonas Efferoth wie viele seiner Disziplinkollegen über eine athletisch sehr verwandte Sportart. „Ich kam damals vom Kunstturnen. Aber die Turngruppe wurde aufgelöst und ich war ohnehin zu groß dafür“, erzählte der 1,93 Meter große Springer.
Mit Elf zur Leichtathletik
Das war im Alter von elf Jahren. Zunächst kam er zu Jugendtrainerin Ingrid Thyssen, doch diese schickte ihn wegen seiner turnerischen Herkunft gleich weiter zu Sprungtrainerin Christine Adams. „Dann hat sich das so entwickelt und auch als gut herausgestellt.“ Bereits mit 13 Jahren stand seine Bestleistung bei 3,62 Metern, im Alter von 15 Jahren waren es schon 4,40 Meter. „Da war klar, dass ich eben Stabhochspringer werde.“
Für die Zukunft gibt Jonas Efferoth zwar zu bedenken, dass immer viel dazwischen kommen kann, doch der Traum, einmal bei richtigen Olympischen Spielen teilzunehmen, ist auch bei ihm fest im Hinterkopf. Um sich aber in der Zukunft nicht nur auf den Sport zu stützen, will der Zwölftklässler nach dem Abitur zweigleisig fahren, um sich ein sicheres Standbein aufzubauen. Eine denkbare Möglichkeit ist für ihn die Bundespolizei, die zu den größten Sportförderern in Deutschland gehört. „Aber man weiß es nicht“, sagt Jonas Efferoth und hält sich damit alle Optionen offen.
![]() Jonas Efferoth überragend im Regen Jugend-DM in Ulm |
![]() Jonas Efferoth: "Es war extrem schwer" Jugend-DM in Ulm |