Jonathan Wyatt siegt souverän vor Drei Zinnen
Frisch wie eh und je präsentierte sich der siebenfache Berglauf-Weltmeister Jonathan Wyatt beim Drei Zinnen Alpin-Lauf am vergangenen Sonntag in Sexten (Italien). Zum vierten Mal setzte sich der Neuseeländer auf der 17,5 Kilometer langen Strecke mit 1.350 Höhenmetern und einem Gefälle von 125 Metern durch. Bei der 13. Auflage benötigte er 1:26:23 Stunden und lag dabei zwei Minuten vor dem wiederum starken Schweizer David Schneider.
Insgesamt gingen bei Bilderbuchwetter 950 Läufer und Läugferinnen in das attraktive Rennen in Sexten, zudem auch Finalort des diesjährigen Transalpine Run über acht Etappen, 296 Kilometer und 18.000 Höhenmeter mit Startort Ruhpolding.Schon am Ende des Fischleintals war Jonathan Wyatt das Tempogeplänkel, für das neben den Deutschen Timo Zeiler (LG Eintracht Frankfurt) und der Regensburger Marco Sturm auch der Schweizer David Schneider verantwortlich zeichneten, überdrüssig und ging die steile Passage zur Zsigmondyhütte mit Steigungen über 20 Prozent derart forsch an, dass alleine Timo Zeiler folgen konnte.
Während der Neuseeländer einem sicheren Sieg in 1:26:23 Stunden entgegenlief, kippte dahinter das Rennen. Auf dem steilen, in Serpentinen angelegten Bergabstück von dem Büllelejochhütte hinunter zur Drei Zinnen-Hütte, stürmten David Schneider und Vorjahressieger Helmut Schiessl (TSV Buchendorf) am Deutschen Meister vorbei und sicherten sich somit die beiden weiteren Podestplätze.
Angst auf Bergab-Stück
„Ich hatte heute bergab schon etwas Angst“, gestand Timo Zeiler im Ziel und musste wie im Vorjahr den kamikazeartigen Künsten der Konkurrenz tatenlos zusehen. Im Vorjahr hatte er den sicher geglaubten Sieg noch an Helmut Schiessl abgeben müssen. „Das lernt man bei den Skyrace-Läufen“, sagte Helmut Schiessl lachend.
Rundum zufrieden war natürlich Jonathan Wyatt, der sich nach Rang vier im Vorjahr eindrucksvoll rehabilitierte. „Ich hatte heute ein gutes Gefühl. Ich bin erstaunt, dass es bei mir sogar bergab gelang, meinen Vorsprung noch etwas auszubauen, denn derartige Passagen mag ich eigentlich überhaupt nicht.“
Deutsches Team nicht zu schlagen
Im Team waren die Deutschen allerdings wie im Vorjahr nicht zu schlagen. Mit exakt der gleiche Mannschaftsaufstellung wie beim Sieg 2009 waren Helmut Schiessl, Timo Zeiler und Marco Sturm als „Team Deutschland“ mit einer Gesamtzeit von 4:37:07 Stunden klar voraus gegenüber der Konkurrenz, die das italienische Team von Brugnera Friulintagli (4:45:40 h) anführte.
Bei den Frauen überraschte die Vorjahres-Zweite Mariagrazia Roberti mit einem starken Auftritt und einem Erfolg gegen die Vorjahressiegerin und Weltklasseläuferin Anna Frost (Neuseeland). Die bereits 44 Jahre alte mehrmalige Mannschafts-Weltmeisterin Mariagrazia Roberti lief mit 1:44:45 Stunden einen Vorsprung von fast vier Minuten auf die Neuseeländerin heraus, die allerdings nach einem Sturz beim TransRockies Run etwas gehandikapt war. Hinter der Spanierin Stephanie Jiminez kam die Potsdamerin Diana Lehmann auf Rang vier, die österreichische Meisterin Margit Egelseder wurde Siebte.