Jubel um David Rudisha in Tübingen
Nach seinem Erfolg bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) ist Olympiasieger und Weltrekordler David Rudisha am Donnerstag in seinem Sommerdomizil Tübingen begeistert empfangen worden. Heiß begehrt war die Goldmedaille des Kenianers, der sich mit rund 200 Läufern auf eine Acht-Kilometer-Runde durch den Schönbuch, das Laufeldorado zwischen Tübingen und Stuttgart, machte.
Sehr zurückhaltend stand 800 Meter-Läufer David Rudisha vor dem großen Transparent, mit dem die Tübinger „ihren“ Olympiasieger bereits auf dem Stuttgarter Flughafen empfangen hatten. „Ich bin glücklich bei euch zu sein und danke für die Nutzungsmöglichkeit der Trainingsstätten“, präsentierte sich ein bescheidender und sympathischer Weltstar.Die Goldmedaille von London brachte viel Glanz in die Gesichter der Läuferschar, bei Kindern oder Seniorinnen – denn wer hat schon mal ein solches Stück in den Händen? „Ich habe gut trainiert, war sehr gut vorbereitet, das Wetter war schön und dann hatte ich Glück, meine Form auf der Bahn umsetzen zu können“, schilderte David Rudisha den Hintergrund seines olympischen Erfolgs und stand für unzählige Fotos und Autogrammwünsche bereit.
Bernard Lagat bestaunt Olympia-Gold
„Jetzt weiß ich wenigstens auch, wie eine olympische Goldmedaille aussieht“, flachste der US-Amerikaner Bernard Lagat, als er David Rudishas Gold in die Hand nahm. Genau dieses Edelmetall fehlt dem gebürtigen Kenianer, der ebenfalls regelmäßig sein Sommerquartier in Tübingen aufschlägt, in seiner Medaillensammlung noch. Er sei im 5.000-Meter-Finale auf den letzten 100 Metern blockiert worden und hätte dadurch die Bronzemedaille verpasst, erklärte der Langstreckler.
Für beide Weltklasseläufer ist das Diamond League-Meeting in Zürich (Schweiz; 30. August) das nächste große Ziel. „Nach dem Olympiasieg und dem Weltrekord habe ich jetzt keinerlei Druck“, sagte David Rudisha. Dennoch fühlt er sich zu weiteren Großtaten in der Lage. „Wenn mein Tempomacher Sammy Tanui und das Publikum mir helfen ist noch einiges möglich“, erklärte er und deutete damit an, dass die 1:40,91 Minuten von London noch nicht das letzte Wort sein müssen.
Nachdem er Rede und Antwort gestanden hatte, begab er sich gemeinsam mit Bernard Lagat im Rahmen des Vorbereitungstrainings auf den Tübinger Stadtlauf (16. September) auf einen lockeren Dauerlauf mit seinen schwäbischen Fans.