Unger folgt Lübke als 200-Meter-Finalist
Erstmals seit den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wird wieder ein deutscher Sprinter in einem olympischen 200-Meter-Finale stehen. Tobias Unger vom LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg stürmte als Vierter seines Halbfinals (20,54 sec) bei den Olympischen Spielen in Athen in den Endlauf. Sebastian Ernst vom FC Schalke 04 scheiterte als Fünfter seines Rennens knapp (20,63 sec).

Tobias Unger ist in den olympischen 200-Meter-Endlauf vorgestoßen. (Foto: Chai)
Obwohl ausgeschieden, zeigte Ernst einen klasse Lauf. Asafa Powell (20,56 sec), der jamaikanische Aufsteiger des Jahres 2004, kam nur sieben Hundertstel vor dem Deutschen ein, der sich trotzdem ein bisschen ärgerte: "Mit der Zeit aus dem Vorlauf hätte es gereicht. Aber wir haben mit Tobias einen im Finale. Das ist schon super." Die Zwischenlaufzeit des Vortages verfehlte nicht nur Ernst. Auch Gold-Favoriten wie Shawn Crawford (USA; 20,05 sec) als Sieger des ersten Halbfinals mit Tobias Unger und 100-Meter-Olympiasieger Justin Gatlin (20,35 sec) als Gewinner des zweiten Halbfinals mit Sebastian Ernst waren deutlich langsamer als am Dienstag. Sie taten nur das Nötigste, um ins Finale zu kommen und nahmen auf den letzten Metern schon raus.
Unger dankt Hakus und Corucle
Dafür musste Tobias Unger nach der Hälfte der Strecke noch einen Gang hochschalten, denn ausgangs der Kurve lag er noch auf Platz fünf. Doch dann drehte er auf und schob sich noch am von seinen griechischen Landsleuten frenetisch angefeuerten Anastásios Goúsis (20,58 sec) vorbei. "Die ersten 100 Meter waren nicht ganz so gut", berichtete er. "Aber ich bin trotzdem locker geblieben. Es freut mich wahnsinnig, dass ich im Finale stehe. Schade für Sebastian, dass es für ihn nicht gereicht hat." Zugleich schickte er einen Gruß an Bundestrainer Uwe Hakus und Heimtrainer Michael Corucle. "Danke den beiden. Sie haben einen riesigen Anteil an dem Erfolg."
Neben Unger, Gatlin, Powell und Crawford wird das Finale von Bernard Williams (USA; 20,18 sec), Altmeister Frank Fredericks (Namibia; 20,43 sec), Francis Obikwelu (Portugal; 20,36 sec) und Stéphane Buckland (Mauritius; 20,37 sec) bestritten.
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