Jürgen Mallow: „Duelle begeisterten Publikum"
Als „Etappensieg für die Leichtathletik“ hat Jürgen Mallow, Cheftrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), den ersten Tag der Deutschen Meisterschaften in Nürnberg bezeichnet. Auf der DLV-Pressekonferenz zur Halbzeit am Sonntagvormittag zeigte er sich mit den Leistungen vieler seiner Athleten zufrieden und bot Ausblick auf die Wettbewerbe des zweiten Tages.
Besonders hervor hob er die Siege Ariane Friedrichs (LG Eintracht Frankfurt) im Hochsprung, Robert Hartings (SCC Berlin) im Diskuswurf und den Erfolg der Kugelstoßerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg). Was die Zuschauer vor Ort jedoch unabhängig von der absoluten Leistung am meisten begeistert habe, seien die Duelle und Dreikämpfe im Kampf um den deutschen Meistertitel gewesen, allen voran im Stabhochsprung der Männer und im Speerwerfen der Frauen.„Ich habe mich bewusst viel unter das Publikum gemischt und erfahren, dass die Freude der Zuschauer am Wettkampf nicht davon abhängt, ob Weltklasseleistungen erzielt werden.“ Im international nicht konkurrenzfähigen Dreisprung der Frauen fieberten die Zuschauer auf der Haupttribüne bis zum Schluss mit Katharina Schreck (Turnerschaft Herzogenaurach) und Katja Demut (TuS Jena) mit. Letztere konnte erst mit dem sechsten Versuch ihrer Favoritenstellung gerecht werden.
Optimismus für Olympia-Staffeln
Grund zum Optimismus hätten außerdem die Zeiten über die 100 Meter geboten. Zahlreiche Sprinterinnen und Sprinter haben sich für eine Staffelnominierung für die Olympischen Spiele in Peking (China) empfohlen und der DLV-Cheftrainer ist zuversichtlich, dass die deutschen Farben in diesen Wettbewerben gut vertreten sein werden.
An Tag zwei der Deutschen Meisterschaften geht es nun im easyCredit-Stadion unter anderem um die Plätze für die 4x400 Meter-Staffeln. Hier haben bereits die Leistungen in den Vorläufen verdeutlicht, dass sich viele deutsche Viertelmeiler in aufsteigender Form befinden.
Fokus auf den Mittel- und Langstrecken
Heiß diskutiert wurden auf der Pressekonferenz die Nominierungskriterien für die Mittel- und Langstrecken. Eine Ausnahmeregelung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) gibt es bereits für die 3.000 Meter Hindernis und die 5.000 Meter der Männer. Da die Normen hier sehr hoch angesetzt sind, wird den potenziellen Olympiakandidaten zugestanden, noch nach den nationalen Titelkämpfen bei einem schnellen Rennen gegen internationale Konkurrenz das Peking-Ticket zu lösen.
Über die 800 Meter und 1.500 Meter wird die Normerfüllung zwei Mal gefordert. Sollte ein Läufer am heutigen Sonntag die Norm zum ersten Mal unterbieten, kann auch er auf diesen Strecken noch auf die Kulanz des DOSB hoffen. Aus diesem Grund wird es in den Endläufen besonders spannend.