Jürgen Mallow hält an Kurs zur EM fest
Jürgen Mallow, der Leitende Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), fand nach dem enttäuschenden Abschneiden des DLV-Teams beim Europacup, der am Mittwoch und Donnerstag in Malaga (Spanien) stattfand, klare Worte. Er will aber vor allem den Weg zur Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) konzentriert weiterverfolgen.

Jürgen Mallow will konzentriert auf die EM hinarbeiten (Foto: Chai)
"So schlecht hat sich die deutsche Leichtathletik noch nie bei einem Europacup dargestellt. Es gibt nichts zu beschönigen, es war enttäuschend", unterstrich er angesichts des mit Platz fünf bei den Frauen und Platz acht bei den Männern mit Abstand schwächsten Ergebnisses einer gesamtdeutschen Mannschaft bei diesem Wettbewerb. Es sei wieder ein Tiefpunkt erreicht: "Aber ich bleibe dabei, dass der Tiefpunkt der deutschen Leichtathletik insgesamt überwunden ist." Das würde sich in den kommenden Wochen zeigen.Diese Einschätzung teilt auch Mannschaftsführerin Kirsten Bolm. Die Mannheimer Hürdensprinterin, die als Zweitplatzierte mit gutem Beispiel voranging, meinte: "Ich glaube nicht, dass wir eine schlechte Mannschaft haben, auch wenn wir sicherlich nicht das gezeigt haben, was wir uns erhofft haben." Erhofft hatte man sich vor allem die Qualifikation für den Weltcup im September in Athen (Griechenland), für die ein Klassement unter den ersten beiden Mannschaften notwendig gewesen wäre.
Asse stachen nicht
"Wenn unsere Asse nicht stechen, bleibt nicht viel. Einige Leistungsträger und die Staffeln, die nicht das gebracht haben, was wir erwartet haben, waren für das schlechte Abschneiden entscheidend", sagte Jürgen Mallow weiter zum Auftritt im heißen Malaga. Er machte bei seiner ersten Analyse auch konkret psychologische Schwächen im Team aus und nannte die Frankfurter Hammerwerferin Betty Heidler als Beispiel: "Sie kam beim Einwerfen auf 76 Meter, im Ring wusste sie nicht mehr, was sie tut."
Die offengelegten Schwächen gilt es nun, bis zum Saisonhöhepunkt auszumerzen. Jürgen Mallow will das Europacup-Abschneiden rasch abhaken und seinen Kurs weiterverfolgen: "Wenn wir wochenlang analysieren, vergessen wir unsere Hauptaufgabe, die EM in Göteborg."