Jürgen Mennel joggt von Heilbronn nach Athen
Die einen fliegen nach Athen in den Urlaub, Jürgen Mennel aus Obersulm nahm die Strecke anlässlich des 2.500-jährigen Jubiläums des Marathons zu Fuß in Angriff. Die 2.200 Kilometer wollte er ursprünglich in 30 Tagen bewältigen, fünf Tage früher kam er Ende letzter Woche an.
Nach seinem Start in Heilbronn joggte er Tagesetappen von bis zu 120 Kilometer und passierte dabei Städte wie Straßburg (Frankreich), Mailand, Bologna, Brindisi, Rimini (alle Italien) und Patras (Griechenland). Von Anfang an hatte Jürgen Mennel „seinen Schritt“ gefunden und konnte so mit viel Power und Motivation durchstarten. Ab der Hälfte der Strecke hatte dann der Spaß am Laufen langsam nachgelassen und letztlich war die einzigste Motivation, das Ziel in Athen zu erreichen.Die größte Schwierigkeit stellte sich oft am Abend mit der Hotelsuche ein. Dies hatte sich Jürgen Mennel leichter vorgestellt. Er erlebte dadurch Nächte, in denen er nur zwei bis fünf Stunden schlafen konnte. Einmal musste er im Begleitbus übernachten, was zur Folge hatte, dass ihn die Polizei kontrollierte und er so um seinen Schlaf gebracht wurde.
Sogar Ballettschuhe im Gepäck
Sechs bis sieben Paar Laufschuhe, die er immer wechselte, hatte Jürgen Mennel im Einsatz. Auch ein Paar Ballettschuhe mit speziellen Einlagen waren für längere Bergabläufe in seinem Sportgepäck. Die Ernährung konzentrierte sich oft auf zwei bis drei Pizzen, fünf bis sieben Milchshakes und Süßwaren.
Der Schlüssel zu diesem Kraftakt lag in seiner guten Vorbereitung mit Tempoläufen am Berg, Regenerationsläufen, Barfußläufen und mehreren Trainingseinheiten am Tag. An manchen Tagen war die erste Einheit um 5.00 Uhr morgens. Dadurch „programmierte“ er seinen Körper auf mehrere Leistungshochs am Tag, bei denen er mit einem guten Tempo Kilometer abspulen konnte.
Ministerempfang
Am Ende wurde Jürgen Mennel belohnt: Sein Athenlauf erregte auch in Griechenland viel Aufmerksamkeit. Beim Einlauf in das alte Olympiastadion (Panathinaikon) waren in Athen der Minister für Kultur und Tourismus, Pavlos Geroulanos, der Vizeminister für Gesundheit und Sozialwesen, Michalis Timossidis, und der Botschafter Dr. Roland Wegener zur Begrüßung anwesend.
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Im Panathinaikon-Stadion angekommen (Foto: athenlauf.de)