Jugend-DM - Die Entscheidungen männliche Jugend
leichtathletik.de informiert Sie aktuell von der Jugend-DM in Mönchengladbach und fasst alle Entscheidungen der Nachwuchs-Titelkämpfe zusammen.
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Samstag: Die Entscheidungen weibliche Jugend
Männliche Jugend U20 |
200 Meter |
Patrick Domogala holt Doppelgold
Er war der große Favorit und wurde seiner Rolle absolut gerecht. Souverän spulte Patrick Domogala (MTG Mannheim) die 200-Meter-Strecke ab und sicherte sich das zweite Gold. 21,28 Sekunden waren jedoch nicht das, was er sich vorgestellt hatte. Das lag sicherlich auch an den kühlen Temperaturen. „Die Beine waren heute sehr schwer.“ Barcelona steckte Patrick Domogala noch sichtlich in den Knochen. „Die WM-Erfahrung war sehr bitter. Es war schwer am Montag aus dem Flieger zu stecken und Freitag schon wieder zu laufen. Der Frust war schon noch da.“ Doppelgold dürfte ihm bei der Frustbewältigung helfen. „Mein Ziel war es die Titel zu gewinnen und das habe ich geschafft.“ Auf dem Silberrang haderte auch Laurenz Costa (LAZ Gießen) mit seinem Rennen. 21,46 Sekunden wurden für ihn gestoppt. „Ich wäre heute gerne Bestleistung gelaufen, Silber ist okay.“ Dritter wurde Tobias Lange (LT DSHS Köln), der seine Bestzeit um fünf Hundertstelsekunden auf 21,65 Sekunden verbesserte. mh
Video: Patrick Domogala auch über 200 Meter souverän
110 Meter Hürden |
Weg frei für Rene Mählmann
Locker und galant dominierte Rene Mählmann (LT DSHS Köln) das Finale und lag schon an der dritten Hürde klar vorn. Im Ziel blieb die Uhr bei 13,71 Sekunden stehen – persönliche Bestzeit und Platz zwei in der U20-Saisonrangliste. „Ich habe mich nach meinem Muskelsehnen-Anriss wieder hochgekämpft“, freute sich der 19-Jährige, der im kommenden Jahr an der Heinrich-Heine-Gesamtschule in seiner Heimatstadt Aachen das Abitur bauen möchte. Nahziel: die DLV-B-Kadernorm über die Männerhürden. Sie steht bei 14,15 Sekunden und soll am Wochenende bei der U23-DM in Kandel fallen. Julien McLeod (LG Ratio Münster; 14,41 sec) wurde U20-Vizemeister, Ole Hamann (LG Rendsburg/Büdelsdorf; 14,50 sec) Dritter. Jonas Christen (TSG Niefern), Halbfinalist der U20-WM, verzichtete auf einen Start. Der dadurch zunächst in die Favoritenrolle gerückte Sebastian Barth (LG Würm Athletik), ebenfalls in Barcelona dabei, wurde auf tragische Weise ausbremst. Im Zwischenlauf klar in Führung liegend, verkrampfte die Oberschenkelmuskulatur über der letzten Hürde. Der 19-Jährige torkelte zwar noch ins Ziel, stürzte dort aber so heftig, dass er sich das Schlüsselbein brach. hk
Video: René Mählmann nutzt Gunst der Stunde
2.000 Meter Hindernis |
Philipp Rheinhardt bärenstark
Ein echter Quantensprung war die Leistungssteigerung von Philipp Reinhardt (SV Einheit 1875 Worbis) zum Saisonhöhepunkt. In 5:50,49 Minuten lief er zu Gold. Damit pulverisierte er seine bisherige Bestleistung von 6:02,47 Minuten förmlich. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich hatte im Trainingslager letzte Woche noch einen Infekt. Heute hat alles gepasst.“ Mit diesem Erfolg geht er nun in die Sommerpause. Im Herbst will er sich für die Cross-EM empfehlen. Nur einen kurzen Moment ärgerte sich Frederick Unewisse (LG Region Karlruhe), dass er um sechs Hundertstelsekunden an Gold vorbeigeschrammt war. Dann macht sich die Freude breit. „Silber ist ein Riesenerfolg. Ich wollte mich anfangs zurückhalten. Als Johannes [Motschmann] am letzten Hindernis gestürzt ist war ich auf einmal vorne dabei. Da habe ich realisiert, eine Medaille ist möglich.“ John-Philipp Bartholomäi (Hallesche LAF; 5:51,59 min), der lange geführt hatte, blieb am Ende der Bronzerang. mh
Stabhochsprung |
Dreisprung |
Marcel Kornhardt gefeiert
Der vielleicht stimmungsvollste Wettbewerb der Titelkämpfe erfuhr im vierten Durchgang die entscheidende Wende. Da übernahm Marcel Kornhardt (Erfurter LAC) das Kommando. 15,36 Meter wurden für den Vorjahres-Vierten und Dritten der Hallen-DM notiert – eine Verbesserung um neun Zentimeter. „Ein Lob an das tolle Publikum, das mich förmlich nach vorn gepeitscht hat“, sagte der angehende Abiturient, der im Vorfeld nicht mit einem Sieg gerechnet hatte. „Durch eine Grippe war ich angeschlagen, bin aber im letzten Moment dann doch noch fit geworden“, so der 19-Jährige, der am Wochenende bei der U23-DM in Kandel auf eine weitere Steigerung hofft. Ivane Antonov (LAC Quelle Fürth) verbesserte sich als Zweiter auf 15,26 Meter. Mit einer satten Steigerung um 66 Zentimeter wartete Max Pietza (SC Potsdam) auf, der mit 15,21 Metern Bronze einstrich. hk
Diskuswerfen |
Barcelona als Ansporn für Sebastian Scheffel
Zwar klappte es nicht mit einem 60-Meter-Wurf, aber auch 58,55 Meter reichten Sebastian Scheffel zu Gold im Diskuswurf. Mit einer konstanten Serie von sechs Würfen über 56-Metern hätte jeder seiner Versuche dem Hallenser zum Titel gereicht. Dennoch gab sich Sebastian Scheffel selbstkritisch. „Die Weite heute war in Ordnung, Ich denke aber, dass ein bisschen mehr drin gewesen wäre. Auf jeden Fall lief es besser als in Barcelona.“ Auch wenn er bei der U20-WM etwas hinter seinen eigenen Erwartungen geblieben war, so konnte er doch „den Schwung der WM mitnehmen.“ Was für Sebastian Scheffel zusätzlicher Ansporn war, bewirkte bei Phillip van Dijck (SC Potsdam) das Gegenteil. „Barcelona war schon ein Knackpunkt. Ich war danach sehr enttäuscht. Auch heute war ich gar nicht zufrieden. Eigentlich hätte das ein Saisonhöhepunkt werden sollen.“ So musste er sich mit 54,63 Metern und der Silbermedaille trösten. Der Bronzewurf gelang Paul Krempel (LG Kreis Verden; 52,77 m). mh
Männliche Jugend U18 |
100 Meter |
Simon Schütz pfeilschnell
Schon im Zwischenlauf hatte Simon Schütz (SV Hohenstein) mit der Verbesserung um elf Hundertstel auf 10,60 Sekunden ein überaus deutliches Achtungszeichen gesetzt. Der Sieg im Finale war daher reine Formsache. Hier kam der Hesse auf 10,69 Sekunden. „Noch vor einem Jahr hätten wir einen solchen Leistungsschub für unmöglich gehalten“, erklärte Herbert Thiel, der das Sprinttalent zusammen mit Diethard Patzelt betreut. „Simon hatte eine schwere Knieverletzung, musste ein Jahr aussetzen und dann wieder solide aufgebaut werden“, so der Coach. Simon Schütz selbst hält weitere Leistungssprünge für möglich. „Ich werde deshalb noch einige Zeit beim Kurzsprint bleiben“, so der 16-Jährige. Fabian Netzlaff (SV Werder Bremen) wurde mit einer Steigerung um 13 Hundertstel auf 10,72 Sekunden Zweiter. Um elf Hundertstel auf 10,77 Sekunden verbesserte sich Till Helbig (LG Wilhelmshaven), der Bronze holte. hk
Video: Simon Schütz beeindruckend schnell
400 Meter |
Laurin Walter bolzt zur Bestzeit
Zügig anlaufen und das Tempo halten solange es geht – unter diesem Motto „trommelte“ Laurin Walter (LG Stadtwerke München) durch die Stadionrunde und wurde mit 48,30 Sekunden belohnt. Die nationale U18-Saisonbestzeit bedeutet eine Aufwertung des Hausrekordes um 31 Hundertstel. „Es ist gelaufen wie geplant“, gab sich der 16-Jährige, im Vorjahr Vierter, im Ziel überraschend nüchtern. Da die Form stimme, wolle er nun auch über 100 und 200 Meter Duftmarken setzen. Dass er in dieser Saison noch einmal auf der Stadionrunde antrete, sei indes eher unwahrscheinlich. Vizemeister Constantin Schmidt (TG Obertshausen) verbesserte sich um 13 Hundertstel auf 48,70 Sekunden. Der drittplatzierte Laurenz Pagel (LC Cottbus), der erst auf der zweiten Streckenhälfte ins Rollen kam, freute sich über eine Verbesserung um 26 Hundertstel auf 48,78 Sekunden. hk
Video: Laurin Walter stürmt zum Sieg
800 Meter |
Stephan Törmer mit dem stärksten Finish
Es wurde das erwartet enge Rennen über die doppelte Stadionrunde. Das es keine Stürze gab war beinahe eine Überraschung, so dicht war das Feld eingangs der Schlussrunde beisammen. Nach einer ruhigen Anfangsrunde zogen die Athleten das Tempo deutlich an. Karl Kneist (Erfurter LAC) und Stephan Törmer (SC Magdeburg) setzten sich eingangs der Zielgerade leicht ab. In einem packenden Duell hatte der Magdeburger die größeren Reserven und durfte Gold bejubeln. In 1:55,65 Minuten verwies er seinen ärgsten Rivalen Karl Kneist auf den Silberrang. Damit belegten die beiden Jahreschnellsten in umgekehrter Reihenfolge die Plätze eins und zwei. Dahinter nutzte Mathis Ehrens (LG Schleswig-Fahrdorf; 1:56,26) die Gunst der Stunde. In einem ausgeglichenen Feld behauptete er den Bronzerang. mh
1.500 Meter |
Julius Lawnik lässt nichts anbrennen
Am Ende war das 1.500-Meter-Finale die erwartet klare Angelegenheit. Zu überlegen hatte sich Julius Lawnik (SC Magdeburg) schon die ganz Saison über gezeigt. In einem souverän gestalteten Rennen übernahm er 600 Meter vor Ende die Führung und zog der Konkurrenz unwiderstehlich davon. 3:54,44 Minuten standen auf der Uhr, als er jubelnd den Zielstrich überquerte. Die Zeit war nebensächlich, schließlich war er im Saisonverlauf bereits 10 Sekunden schneller gelaufen. So leicht wie sein Sieg aussah, war er aus Julius Lawniks Sicht aber nicht. „Es ist gar nicht so einfach, wenn alle schon vorher sagen, dass du sowieso gewinnen wirst. Das erzeugt einen unglaublichen Druck. Ich bin froh, dass es geklappt hat. Barcelona war dazu da Erfahrungen zu sammeln, die DJM mein Saisonhöhepunkt.“ Über die Silbermedaille durfte sich nach einem starken Finish Sebastian Fischbach (SCC Berlin; 3:57,54 min) freuen. Knapp dahinter erkämpfte sich Marius Probst (TV Wattenscheid 01) in 3:58,01 Minuten Bronze. mh
400 Meter Hürden |
Jonas Hanßen zieht voll vom Leder
Schon im Vorlauf hatte Titelverteidiger Jonas Hanßen (SC Myhl LA) mit einem Solo in 53,35 Sekunden beeindruckt. Im Finale legte der Schützling des früheren Klasse-Langstrecklers Harald Eifert noch einmal gehörig nach. Unaufgeregt, aber technisch und rhythmisch deutlich verbessert, bolzte der gerade 17-jährige Quasi-Lokalmatador 52,78 Sekunden – eine Steigerung um 27 Hundertstel.. „Ich habe mich konzentriert auf den Wettkampf vorbereitet“, nannte der Erkelenzer ein Erfolgsrezept. Ein anderes: Das Talent wurde ihm förmlich in die Wiege gelegt. Mutter Petra schaffte 800 Meter in 2:09 Minuten, Vater Peter 100 Meter in 10,6 Sekunden. Vizemeister Stefan Höller (TV Herkenrath) verbesserte sich auf 54,34, Tom Hanke (Dresdner SC) als Dritter auf 54,55 Sekunden. hk
2.000 Meter Hindernis |
Patrick Karl mit starker Schlussrunde
Wieder ein Hindernislauf, der von einem tragischen Sturz überschattet wurde. Diesmal erwischte es den eingangs der dritten Runde mit leichtem Vorsprung führenden Yannik Burger (SV Rosche), der am drittletzten Hindernis strauchelte und hinfiel. Zwar rappelte er sich schnell wieder auf und wurde mit der persönlichen Bestzeit von 5:58,89 Minuten Zweiter. Den im Moment des Sturzes zu ihm aufgelaufenen Patrick Karl (TV Ochsenfurt) konnte der 17-Jährige aber nicht mehr gefährden. „Mit Platz eins hatte ich auf keinen Fall gerechnet, zumal ich ja zum jüngeren Jahrgang gehörte“, sagte der strahlende Sieger. „Eingangs der letzten Runde wurde mir bewusst, dass da noch etwas geht. Da habe ich beschleunigt.“ In den nächsten Woche möchte sich der Neffe des früheren Klasse-Hindernisläufers Hubert Karl den Flachdistanzen widmen. Über 3.000 Meter soll die Bestzeit von 8:47 Minuten fallen, über 800 Meter die Zwei-Minuten-Marke. Hindernis-Bronze ging in Mönchengladbach an Bernhard Weinländer (LAC Quelle Fürth), der sich deutlich auf 5:59,67 Minuten verbesserte. hk
Dreisprung |
Dimitri Antonov: Sieg ohne Happy End
Dimitri Antonov (LAC Quelle Fürth) hat mit einem Satz auf 15,32 Meter und mehr als einem halben Meter Vorsprung auf die Konkurrenz seinen Dreisprung-Titel verteidigt. Im Vorjahr hatte er als U16-Athlet mit deutscher Schüler-Bestleistung von 14,86 Metern überrascht. In diesem Jahr wurde er seiner Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht. „Ich habe einfach mein Ding gemacht und mich auf mich selbst konzentriert“, sagte er. Dennoch endete der Wettbewerb mit einem Schreck: Im fünften Versuch knickte er mit dem linken Fuß um, setzte zwar noch einen Sprung auf 15,25 Meter in die Grube, musste dann aber ärztlich behandelt werden. „Da wollte ich wohl zu viel und bin unglücklich mit dem Fuß aufgekommen“, sagte Dimitri Antonov, der sich zum Ziel gesetzt hatte, seine Bestleistung von 15,48 Metern anzugreifen. Platz zwei ging an Tobias Hell (Schweriner SC; 14,67 m) vor Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 14,36 m). sb
Diskuswerfen |
Titel Nummer zwei für Henning Prüfer
Das zweite Gold ist für Diskus- und Kugelstoßsieger Henning Prüfer (SC Neubrandenburg) ganz klar das wertvollere. Im letzten Versuch schleuderte er sein Wurfgerät auf 61,38 Meter und erzielte damit im letzten Versuch eine deutsche Jahresbestleistung in der U18. Bis dahin hatte er sich schwer getan. „Ich bin irgendwie nicht richtig in den Wettkampf gekommen. Deshalb hat mich der letzte Wurf selbst überrascht. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden.“ Diskuswurf und Kugelstoßen, auch eine Kombination für die Zukunft? Wenn es nach Henning Prüfer geht, ist die Entscheidung bereits gefallen. „Ich will Diskuswerfer werden. Das Kugelstoßen läuft im Training so nebenher.“ Ein echtes Luxusproblem für den Neubrandenburger. Silber ging an Maximilian Klaus (LV 90 Erzgebirge; 56,23 m), der bis zum letzten Durchgang in Führung gelegen hatte, am Ende jedoch nicht mehr kontern konnte. Bronze sicherte sich der zweite 60-Meter-Werfer der Konkurrenz Tony Zeuke (LV 90 Erzgebirge; 54,88 m). mh
Live-Bilder und Live-Ergebnisse
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Samstag: Die Entscheidungen weibliche Jugend