Jugend-DM - Die große Vorschau (weiblich)
Am Wochenende (14./15. Februar) finden in Neubrandenburg die Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften statt. leichtathletik.de hat sich für Sie die Meldelisten einmal vorgenommen. Wer geht als absoluter Top-Favorit an den Start und in welchen Disziplinen kündigen sich spannende Duelle an?
„Der Stellenwert dieser Meisterschaften liegt vor allem darin, die Leistungen der Athleten nach der Wintertrainingsphase zu überprüfen und sich bereits auf den Sommer auszurichten“, beschreibt Dietmar Chounard, DLV-Bundestrainer U20/U23, den Stellenwert der zweitägigen Veranstaltung. „Ich gehe davon aus, dass wir in vielen Disziplinen spannende und auch leistungsstarke Wettkämpfe sehen werden.“Die Meisterschaften sind zudem der wichtigste Wettkampf für die Nominierung für den Hallen-Länderkampf am 28. Februar im französischen Metz gegen Frankreich und Italien. Dafür werden die jeweils zwei leistungsstärksten Athleten jeder Disziplin unter besonderer Berücksichtigung der Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften nominiert. 60 Meter
Die Kölnerin Leena Günther hat sich spätestens im Rahmen der Westdeutschen Meisterschaften in Dortmund in die Rolle der Favoritin gesprintet. Im direkten Aufeinandertreffen mit der Wattenscheider Titelverteidigerin Yasmin Kwadwo (7,47 sec), der Düsseldorferin Carolyn Moll (7,54 sec) und der Dortmunderin Stefanie Pähler (7,54 sec) setzte sie sich mit 7,42 Sekunden durch. Das Quartett führt die Meldeliste für Neubrandenburg an, alle Sprinterinnen liegen aber nah beisammen, so dass sich eine spannende Entscheidung ankündigt.
200 Meter
Auch über 200 Meter sind spannende Rennen zu erwarten. Leena Günther aus Köln führt mit 24,51 Sekunden die Bestenliste an, gefolgt von Juliane Haußmann (LAZ Leipzig; 24,65 sec) und Dreispringerin Jenny Elbe (Dresdner SC; 24,67 sec). Ein Doppelsieg könnte für Leena Günther möglich sein. Gemeldet für diese Distanz ist auch Maral Feizbakhash (USC Mainz; 24,77 sec), aber sie wird wohl ihr Hauptaugenmerk auf die 400 Meter legen.
400 Meter
Leichte Vorteile haben sich bisher die Mainzerin Maral Feizbakhash (55,27 sec) und 400-Meter-Hürden-Läuferin Christiane Klopsch (TSV Friedberg-Fauerbach; 55,28 sec) erarbeitet, aber es muss abgewartet werden, wie einige 400-Meter-Hürden-Spezialistinnen wie Inga Maria Müller (LG Hannover; 55,58 sec), Anna Raukuc (Emder Laufgemeinschaft; 55,39 sec) oder Anja Bork (TSV Gomaringen; 55,86 sec) über den Winter gekommen sind.800 Meter
Das Finale über 800 Meter verspricht spannend zu werden. Im Sommer hatte in Berlin, damals noch in der B-Jugend, Jessica Zeidler (LAC Berlin) vor Sarah Biedermann (LAC Erdgas Chemnitz) gewonnen. Nun sieht man sich in der Halle wieder und der Ausgang scheint offen. Jessica Zeidler hat bei internationalen Einsätzen Erfahrungen gesammelt, zuletzt bei der U20-WM, wo sie bis ins Halbfinale kam.1.500 Meter
Jana Sussmann (LG Nordheide), die 2008 im Freien Schnellste über diese Distanz war, sollte gute Siegchancen besitzen. Sie hat auch über 800 Meter gemeldet, ob sie allerdings über beide Strecken an den Start gehen wird, bleibt abzuwarten.60 Meter Hürden Lisa Wolf (TuS Jena) ist eine wettkampfstarke Athletin, die mit 8,52 Sekunden die Bestenliste anführt und Medaillenchancen hat. Das gilt auch für Ina Baumann (VfL Sindelfingen; 8,66 sec), die sich im Sommer den Titel über 100 Meter Hürden geholt hatte. Auffällig hier die Größe des Teilnehmerfeldes, denn 40 Athletinnen haben gemeldet. Dies sind ähnliche Zahlen wie bei den Flach-Sprints, die ebenfalls Riesenfelder aufweisen.4x200 Meter
Voraussagen sind in den Staffel-Rennen wie meistens ein Stochern im Nebel, denn nach den Vorleistungen hat sich bisher niemand abgesetzt und außerdem ist es immer spannend, wer dann am Wettkampftag auch in den Quartetts eingesetzt wird. Stimmung aber werden die Staffeln auf alle Fälle in die Leichtathletik-Halle im Neubrandenburger Jahnsportforum bringen.
3.000 Meter Gehen
Im Bahngehen über 3.000 Meter deutet alles auf einen Zweikampf zwischen Charlyne Czychy (SC Potsdam) und Carolin Elß (SC Potsdam) hin. Charlyne Czychy wird von DLV-Nachwuchstrainerin Manja Berger trainiert. Sie will in Neubrandenburg Gold holen und sich im Sommer für die U18-WM in Brixen (Italien; 8. bis 12. Juli) qualifizieren. Carolyn Elß wird in Potsdam von Michael Klabuhn, dem langjährigen Trainer von Melanie Seeger, trainiert. Im Sommer hatte sie sich den Deutschen Jugend-Meistertitel über 5.000 Meter in der weiblichen Jugend A geholt, während Charlyne Czychy die 3.000 Meter der weiblichen Jugend B dominierte.Hochsprung
U20-Weltmeisterin und Titelverteidigerin Kimberly Jeß (LG Rendsburg/Büdelsdorf) zählt im Hochsprung ähnlich wie David Storl im Kugelstoßen der männlichen Jugend zu den erklärten Favoriten dieser Deutschen Meisterschaften. Sie führt mit 1,91 Metern die Bestenliste an. Allerdings muss sie eine ähnliche Leistung erst einmal in Neubrandenburg wiederholen, denn hinter ihr lauern junge Springerinnen, die sich auch langsam den 1,90 Metern nähern wollen.Stabhochsprung Vorjahressiegerin Natasha Benner (LAZ Zweibrücken) ist mit 4,22 Metern gut in die Saison gestartet und führt damit auch die Bestenliste an. Bei der U20-WM in Polen landete sie auf dem siebten Rang, im Sommer war sie bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften Zweite. Vier weitere Athletinnen haben in diesem Winter bereits mindestens 4,00 Meter gemeistert und damit ihren Anspruch auf eine Medaille angekündigt. Insgesamt 29 Athletinnen gehen in dieser Disziplin an den Start, was die Attraktivität dieser Disziplin beweist.Weitsprung
Es kündigt sich ein ausgeglichener Wettbewerb an, bei dem die 6,15 Meter überboten werden könnten. Lena Malkus (LG Ratio Münster) und Stefanie Pähler (LG Olympia Dortmund) führen die Bestenliste mit 6,14 bzw. 6,13 Metern an, doch das sollte nur eine Momentaufnahme sein.Dreisprung
Der Dreisprung der weiblichen Jugend zählt mit zu den leistungsstärksten Disziplinen, denn die jungen Athletinnen haben zuletzt einen Leistungsschub erfahren. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) führt in der bisherigen Hallen-Bestenliste mit 13,66 Metern vor Jenny Elbe (Dresdner SC) mit 13,58 Metern. Dieses Duo sollte den Kampf um Gold bestimmen.Kugelstoß
Sophie Kleeberg (LV 90 Thum) nimmt als Fünfte der U20-WM und als Führende der Bestenliste (16,29 m) die Favoritenposition ein. Lina Berends (SC Magdeburg), U20-WM-Achte, ist bereits bei 15,65 Metern angekommen und auch Titelverteidigerin Samira Burkhardt (VfL Sindelfingen; 15,38 m) muss man immer auf der Rechnung haben. Beide werden sich nicht kampflos geschlagen geben.Diskuswurf
Die U18-Weltmeisterin und Zweite der U20-WM, Julia Fischer (SCC Berlin), nimmt die eindeutige Favoritenposition ein. In zwei Wettkämpfen in Berlin (8. Februar; 53,11 m) und Kienbaum (9. Februar; 52,07 m) bewies sie, dass sie gut durch das Wintertraining gekommen ist.Hammerwurf Im Sommer hatte sich Carolin Paesler (Hallesche LAF) den Titel bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften geholt, zuvor war sie bei der U20-WM Elfte geworden. Nun soll der nächste Titel her. Die Bestenliste führt die Zweite der letztjährigen Hallen-Meisterschaften mit 59,43 Metern klar an. Mareike Nannen (SV Holtland; 54,66 m) und Anja Mohrhard (MTG Mannheim; 54,16 m) haben gute Chancen auf Silber und Bronze.Speerwurf
Sarah Mayer (SC Potsdam) warf in Kienbaum bei der Ausscheidung für die Winterwurf-Challenge 48,52 Meter und setzte sich damit an die Spitze der Jahresbestenliste. Ihr ganz nah auf den Fersen ist allerdings die Jenaerin Sabine Kopplin (48,06 m) und auch Isabell Murawa (Hallesche LAF) hat in diesem Jahr bereits 46,75 Meter geworfen. Eine gute Handvoll Athletinnen hat gute Chancen auf eine Medaille, was den Wettkampf spannend macht.Diskuswurf - B-Jugend
Shanice Craft (MTG Mannheim) ist mit der besten Vorleistung von 48,14 Metern gemeldet worden. Ihr Sieg wäre keine Überraschung, denn im Sommer holte sie sich im Berliner Olympiastadion schon Jugend-DM-Silber im Wettkampf der weiblichen Jugend B. Hinter ihr liegen aber sieben Athletinnen auf der Lauer, die laut Meldeliste bisher zwischen 40,00 und 45,48 Metern warfen.Hammerwurf - B-Jugend
Zehn junge Hammerwerferinnen haben für diesen Wettbewerb gemeldet. Im Sommer hatte sich Svenja Kern (LG Eintracht Frankfurt) Bronze bei der Jugend-DM geholt. In Frankfurt bekommt sie besten Anschauungsunterricht im Training, denn dort trainiert die deutsche Hammerwurf-Spitze unter DLV-Disziplintrainer Michael Deyhle. Svenja Kern hat mit einer Bestweite von 47,70 Metern gemeldet, ihr folgen Lisa Maurer-Fischer (LAV Hückelhoven; 46,95 m) und Simone Kunert (ATS Kulmbach; 46,71 m).Speerwurf - B-Jugend
Größer ist das Teilnehmerfeld im Speerwurf, denn immerhin 19 Athletinnen haben sich in die Startlisten eintragen lassen. Laura Henkel (SC Potsdam) meldete mit 45,54 Metern und gruppierte sich zumindest auf der Meldeliste an der Spitze ein. Insgesamt zwölf weitere Werferinnen reisen mit einer Meldeleistung von über 40 Metern an.