Jugend-DM - Die männliche Jugend im Fokus
Am kommenden Wochenende (16./17. Februar) werden in Halle/Saale die deutschen Jugend-Hallen-Titel vergeben. Die Werfer der U18- und U20-Altersklassen kämpfen parallel im Wurfzentrum an den Brandbergen um die Titel im Winterwurf. leichtathletik.de blickt voraus auf Favoriten und Medaillenkandidaten. Heute: die männliche Jugend.
Jugend-DM - Die weibliche Jugend im Fokus 60 MeterMit einem Sprint auf 6,83 Sekunden hat sich Bastian Heber (LV 90 Erzgebirge) in die Favoritenrolle katapultiert. Doch gleich 13 Athleten haben in diesem Jahr schon die 7-Sekunde-Marke unterboten, insgesamt vier von ihnen blieben unter 6,90 Sekunden, es bahnt sich also ein spannender Kampf um die Medaillen an. Vorne mitmischen wollen auch U20-WM-Starter Robert Polkowski (LT DSHS Köln; 6,86 sec) und Philipp Pelka (SC Eintracht Hamm; 6,89 sec).
200 Meter
Titelverteidiger Simon Schütz (Wiesbadener LV), im Vorjahr in 21,64 Sekunden siegreich, richtet den Fokus nach einer Verletzung bereits auf die Sommersaison. So geht Michael Hamann (TB Hamburg/Eilbeck; 21,70 sec) als Jahresschnellster mit guten Aussichten auf den Sieg an den Start. Auf dem Fersen sind ihm Till Helbig (LG Wilhelmshaven; 21,73 sec), der Vorjahres-Vierte Maximilian Ruth (TV Wattenscheid 01; 21,86 sec) und Christian Noll (LC Paderborn; 21,89 sec).
400 Meter
Der Berliner Marc Koch hat sich im Jahr 2013 mit einer Zeit von 48,26 Sekunden recht deutlich von der Konkurrenz abgesetzt. In Sindelfingen stand er vor Jahresfrist auf Rang drei des Podiums, wenn er seine gute Form in Halle bestätigt, könnte er diesmal ganz oben landen. Zu den Medaillenkandidaten zählen der zwei Jahre jüngere Deutsche U18-Meister Laurin Walter (LG Stadtwerke München; 49,00 sec) und Laurenz Pagel (LC Cottbus; 49,09 sec). Mit der stärksten Freiluft-Bestleistung von 47,58 Sekunden ist David Brücher (CLV Siegerland) gemeldet.
800 Meter
Patrick Zwicker (LG Rülzheim) durfte sich im B-Lauf beim Hallen-Meeting in Düsseldorf auf großer Bühne präsentieren und bedankte sich für die Einladung mit einer starken Leistung von 1:49,56 Sekunden – kein Jugendlicher war in diesem Jahr schneller, und auch im Vorjahr konnte kein U20-Athlet die 1:50-Marke unterbieten. In Halle geht er damit als Favorit an den Start. Als härtester Konkurrent könnte sich Abdi Uya Hundessa (LC Megerskirchen) herausstellen, der sich in diesem Jahr auf 1:50,92 Minuten gesteigert hat.
1.500 Meter
Über 1.500 Meter hat Abdi Uya Hundessa die beste Zeit des Jahres (3:50,71 min) auf seiner Seite. Bei einem Doppelstart ist ihm also auf beiden Mittelstrecken eine Medaille zuzutrauen. Der Rest der Konkurrenz wird angeführt wird vom Cross-EM-Teilnehmer Johannes Motschmann (SC Magdeburg; 3:54,64 min). Ebenfalls für beide Mittelstrecken gemeldet hat dessen Trainingspartner Julius Lawnik. 2013 steht für ihn keine 1.500-Meter-Zeit zu Buche, im Vorjahr brachten ihm starke 3:44,32 Minuten die Nominierung für die U20-WM ein – damit sollte er auch in Halle vorne mitmischen.
3.000 Meter
Auf der längsten Strecke der Jugend-Hallen-DM fehlt in den Meldelisten der Jahresbeste Philipp Reinhardt (SV Einheit Worbis; 8:34,81 min). Gemeldet ist dagegen Johannes Motschmann, der 2012 sowohl in der Halle als auch im Freien die beste 3.000-Meter-Zeit aller noch in der Jugendklasse startberechtigten Athleten aufweisen konnte. Nach Freiluft-Silber wäre er reif für sein erstes U20-DM-Gold. Herausfordern könnten ihn Arne Jähnigen (LV 90 Erzgebirge; 3:38,83 min) und der zwei Jahre jüngere Tim Krukowski (SC Magdeburg; 8:39,17 min).
60 Meter Hürden
Einen deutschen Hallentitel hat er in diesem Jahr schon, nun könnte ein zweiter hinzukommen: Mehrkämpfer Tim Nowak (LG Hohnelohe; 8,06 sec) geht als schnellster Hürdensprinter des Jahres an den Start. Fast genauso schnell unterwegs war mit 8,08 Sekunden Felix Schulze (TV Offenbach). Sogar unter der 8-Sekunden-Marke blieben Kai Köllmann (Weseler TV; 7,97 sec) und Florian Lickteig (TV Dudenhofen; 7,99 sec) – allerdings über die niedrigeren U18-Hürden. Nicht ausgeschlossen, dass sie die bis zu zwei Jahre ältere Konkurrenz herausfordern können.
4x200 Meter
38 Staffeln bewerben sich um Gold, Silber und Bronze – in den Wettbewerben der männlichen Jugend ist nur das Teilnehmerfeld im 60-Meter-Sprint größer. Als Titelverteidiger geht der TV Wattenscheid 01 an den Start. Unter anderem in der StG Hamburg mit dem Jahresschnellsten Michael Hamann oder der LG Nord Berlin mit Viertelmeiler Marc Koch haben sie starke Konkurrenten.
Hochsprung
In kaum einer Disziplin ist die Favoritenrolle so klar verteilt wie im Hochsprung der männlichen Jugend: Mit Falk Wendrich (LAZ Soest) ist der Vize-Weltmeister der U20-WM am Start, der im Freien und in der Halle mit Bestleistungen von 2,24 und 2,20 Metern dem Rest des Feldes weit enteilt ist. In Halle will er seinen Titel aus Sindelfingen verteidigen. Erwischt er allerdings einen schlechten Tag, könnten Tobias Poyte (FC Aschheim; 2,11 m), David Nopper (LG Sigmaringen; 2,10 m) oder Philipp Erfurth (LAC Erdgas Chemnitz; 2,09 m) zur Stelle sein.
Stabhochsprung
Im Stabhochsprung der männlichen Jugend liegt die magische Marke bei fünf Metern. Vier Athleten konnten diese Marke in diesem Winter überqueren. Einer von ihnen ist Daniel Spiegelhoff (LAZ Rhede), der nach einem Satz über 5,20 Meter mit der besten Vorleistung nach Halle reist. Zum Favoritenkreis zählt auch Torben Laidig, einziger Athlet im Feld, der bereits im Vorjahr eine Hallen-Bestleistung von mehr als fünf Metern aufzuweisen hatte. Er meisterte in diesem Winter genauso wie der Deutsche U20-Meister Marian Reichert (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) 5,10 Meter.
Weitsprung
Die jugendlichen Weitspringer haben in diesem Jahr schon mit starken Leistungen. Vorne weg geflogen ist der Schweriner Dennis Peinke, der sich auf 7,54 Meter steigern konnte. Auch Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz; 7,46 m) und Fabian Heinle (LG Leinfelden-Echterdingen; 7,44 m) warteten mit neuen Bestleistungen auf. In Lauerstellung ist der Deutsche U20-Meister und Titelverteidiger Stephan Hartmann (LG Nord Berlin; 7,43), der im Vorjahr mit seiner Freiluft-Bestleistung von 7,82 Metern für Furore sorgte.
Dreisprung
Im Vorjahr fehlten zwei Zentimeter zu Gold. In diesem Jahr ist Dimitri Antonov (LAC Quelle Fürth) Kandidat Nummer eins auf den Platz ganz oben auf dem Treppchen, denn mit 15,35 Metern führt er die Meldelisten an. Die größte Konkurrenz kommt ausgerechnet aus der eigenen Familie: Sein anderthalb Jahre älterer Bruder Ivane steht ihm mit seiner Saison-Bestleistung von 15,24 Metern nur wenig nach. In guter Form ist auch Martin Groschopp (LV 90 Erzgebirge; 15,12 m). Tobias Hell (Schweriner SC; 14,93 m) nähert sich langsam der 15-Meter-Marke, die er 2012 schon überboten hat.
Kugelstoßen
Patrick Müller (SC Neubrandenburg) hat sich Ende Januar mit der fünf Kilo schweren U18-Kugel (21,44 m) die deutsche U18-Hallen-Bestleistung von Weltmeister David Storl geschnappt. Und auch mit der einen Kilogramm schwereren U20-Kugel ist er in diesem Winter eine Klasse für sich. Bei 19,28 Metern ist er bisher angelangt. Damit hat er mehr als einen Meter weiter gestoßen als der Rest der Konkurrenz, die vom gleichaltrigen Henning Prüfer (SC Neubrandenburg; 18,22 m) angeführt wird. Die weiteren Athleten im Feld haben sich bisher vergeblich an der 18-Meter-Marke versucht.
Diskuswurf U20
Auch mit dem Diskus steigt Patrick Müller am DM-Wochenende in den Ring, dann erstmals mit dem 1,75 Kilo schweren U20-Gerät. Ob er das auch so gut im Griff hat wie die Kugel, wird sich zeigen. Die Form stimmt jedenfalls, das hat er bewiesen. Zur Gruppe der Favoriten zählt Philipp Spindler (LAC Erdgas Chemnitz), der vor Jahresfrist Zweiter wurde und mit 55,98 Metern die beste Winterwurf-Leistung erzielte. Aber auch Markus Schwerdtfeger (LAZ Kreis Würzburg; 51,30 m) und der U20-DM-Fünfte Patrick Genssle (MTG Mannheim) können sich Hoffnungen machen.
Hammerwurf U20
Der beste Wurf des Jahres geht auf das Konto von Simon Lang (LG Stadtwerke München; 67,64 m). Mit seiner Sommer-Bestleistung von 72,27 Metern ist der U20-WM-Starter klar der stärkste Werfer im Feld. Vor drei Jahren holte er in Halle/Saale den Sieg im U18-Wettbewerb, am Wochenende könnte sich der Kreis mit dem nächsten Titel schließen. Um eine Medaille kämpft auch Sebastian Staudacher jr. (SV Achenmühle), Deutscher U18-Meister im Winterwurf von 2011. Weitere 60-Meter-Werfer im Feld sind Corsin Wörner (LAG Obere Murg), Oliver Toader-Tirichita (TV 1849 Gernsbach) und Dominic Wörmann (SuS Olfen).
Speerwurf U20
Im Speerwurf sieht es nach einer recht eindeutigen Sache für den Mainzer Julian Weber aus – wenn er sich in ähnlicher guter Form befindet wie im Vorjahr, als er sich auf 71,12 Meter steigern konnte. 2013 ist er allerdings noch nicht in Aktion getreten. Da die beiden Jahresbesten, U20-WM-Starter Markus Kosok (LG Donau/Ries) und Dominic Strauß (SC Potsdam, nicht für den Wettbewerb gemeldet haben, ist Tim Cordes (TSV Asendorf; 62,25 m) in Halle der Teilnehmer, der den Speer in diesem Winter am weitesten geworfen hat.
Diskuswurf U18
Während Titelverteidiger Patrick Müller für den U20-Wettbewerb gemeldet hat, greift Henning Prüfer im U18-Wettbewerb nach Gold. Als Deutscher U18-Meister ist der Neubrandenburger leicht favorisiert, doch mit Tony Zeuke (LV 90 Erzgebirge) tritt ein weiterer Athlet in den Ring, der den 1,5-Kilo-Diskus schon über 60 Meter segeln ließ. Mit seiner fünf Wochen alten Bestleistung von 61,54 Metern hatte Tony Zeuke in diesem Winter sogar leicht die Nase vorn. Auch sein Vereinskamera Maximilian Klaus (LV 90 Erzgebirge), der sich auf 58,56 Meter gesteigert hat, hat gute Aussichten auf eine vordere Platzierung.
Hammerwurf U18
Die Chancen stehen gut, dass Alexej Mikhailov (Hannover 96) nach Gold bei der U18-DM im Winterwurf seinen nächsten Titel holt. Im Vorjahr kratzte er in Mönchengladbach mit 68,92 Metern bereits an der 70-Meter-Marke, in diesem Winter hat er sie mit einem Wurf auf 72,37 Meter schon deutlich überboten. Damit ist er der große Titelfavorit. Mit 67,30 Metern ist ihm in Halle Lokalmatador und Titelverteidiger Lucas Lemkau auf den Fersen. Dominik Klaffenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen), Zweiter der U18-DM und im Vorjahr mit 64,03 Metern noch knapp vor Lucas Lemkau in der Bestenliste platziert, ist mit 58,88 Metern in das Jahr eingestiegen.
Speerwurf U18
Nur drei der im Vorjahr in den Top Ten platzierten Athleten sind in Halle noch in der U18-Altersklasse startberechtigt. Im Vorjahr wurde Dominic Strauß (SC Potsdam) Zweiter, auch bei der Sommer-DM landete er auf dem Silber-Rang, am Wochenende könnte die Medaille golden schimmern. Bisher warf er den 700 Gramm schweren U18-Speer auf 63,29 Meter, seine Bestleistung aus dem Vorjahr liegt bei 70,10 Metern. Von den gemeldeten Athleten stieß 2012 nur Christian Schuck (TuS 1862 Kirn) mit 66,89 Metern in ähnliche Regionen vor.
Jugend-DM - Die weibliche Jugend im Fokus Die Jugend-Hallen-DM im Live-Stream! leichtathletik.TV produziert von den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Halle-Saale an beiden Wettkampf-Tagen einen Live-Stream mit allen Entscheidungen und Interviews der Hoffnungsträger. Der Link zum Livestream wird rechtzeitig bekannt gegeben. Das Team von leichtathletik.de berichtet auf Twitter und leichtathletik.de topaktuell von den Titelkämpfen. Fotograf Dirk Gantenberg lichtet die Nachwuchs-Athleten in Aktion ab und veröffentlicht die schönsten Bilder in der DLV Lounge auf Facebook.