Jugend-DM: Die starken Jungs und Mädels drehen auf
Die Werfer stellten die Läufer und Springer am zweiten Tag der Deutschen Jugend-Meisterschaften in Mönchengladbach in den Schatten. Sie überzeugten durch teilweise herausragende Leistungen. Betty Heidlers 63,38 Meter mit dem Hammer und Robert Hartings 61,24 Meter mit dem Diskus waren die besten von mehreren sehr guten Resultaten. Überzeugend trat auch Hürdensprinterin Tina Klein auf, die in 13,45 Sekunden über 100 Meter Hürden triumphierte.
Tina Klein ist eine Hürdensprinterin mit dem Prädikat erweiterte Weltklasse. Foto: Gantenberg
„Das ist erweiterte Weltklasse in dieser Altersgruppe“, urteilte Nachwuchs-Bundestrainer Wolfram Ruth. Und dabei war das Rennen für die Mannheimerin noch nicht optimal gewesen: „Ich habe eine Hürde berührt. Da blieb ein bisschen Zeit liegen“, meinte die Deutsche A-Jugend-Meisterin nach dem Zieleinlauf.Das Prädikat „erweiterte Weltklasse“ verdiente auch Robert Harting (LG Nike Berlin). Mit einem Wurf auf 61,24 Meter deutete er sein Potential an und dürfte in Jamaika zu den deutschen Medaillenkandidaten zählen. Überzeugen konnte zudem der Zweitplatzierte Tobias Obermaier (LG München), der auf 58,12 Meter kam und ebenfalls nach Kingston reisen wird.
Im Hammerwerfen drehten und warfen gleich drei Deutsche sehr gut. Betty Heidler von der LG Eintracht Frankfurt steigerte dabei ihre Bestleistung um eineinhalb Meter und sicherte sich den Titel mit 63,38 Metern. Diesen Wurf hatte sie sich extra für den letzten Versuch aufbewahrt: „Ich habe mir gedacht, ich gehe langsam in den Wettkampf rein und werde hinten raus besser“, berichtete sie und stellte anschließend die nun wohl wichtigste Frage: „Habe ich eigentlich einen gültigen Reispass?“ Von Jamaika möchte sie eine Medaille mitbringen.
Daran mag die zweitplatzierte Leverkusenerin Jennifer Hadfield nicht denken. Sie war erst mal froh, mit ihrem Wurf auf 58,79 Meter das Ticket zur Junioren-WM endgültig gebucht zu haben.
Mit Mark Newton vom UAC Kulmbach überzeugte ein weiterer Werfer. 69,77 Meter schaffte er in Mönchengladbach. Sein Geheimnis: Statt mit vier Drehungen versuchte er es dieses Mal mit drei und siehe da; heraus sprang eine neue Bestleistung, die mit der Jamaika-Fahrkarte belohnt wurde.
Ohne alles geben zu müssen, sicherte sich Sprinter Till Helmke nach dem am Vortag errungenen Sieg über 100 Meter auch die Goldmedaille auf der doppelten Distanz. In 21,29 Sekunden war er dabei nicht mal langsam. „Er kann deutlich mehr und wird bei der WM mit Sicherheit wieder unter 21 laufen“, so Wolfram Ruth.
Die B-Jugendliche Sophie Krauel (TuS Jena), die in diesem Jahr schon 6,42 Meter zu Buche stehen hat und am ersten Tag der Jugend-Meisterschaften Gold über die 100 Meter Hürden gewonnen hatte, holte sich den dritten Titel. Mit 6,23 Meter war die Jenaerin die beste Weitspringerin des Tages. Im Anschluss an den Wettkampf wurden sie und Kamil Bethke (TSV Bayer 04 Leverkusen/Hammerwerfen) für die besten Meisterschafts-Leistungen aller B-Jugendlichen geehrt. Krauls Hürdenlauf und Bethkes 77,48 Meter mit dem Hammer – beides am ersten Meisterschaftstag erzielt – waren unübertroffen geblieben. Morgen fällt in der B-Jugend nur noch die Entscheidung über 200 Meter. Alle anderen Meisterschaftsmedaillen sind vergeben. In der A-Jugend stehen dagegen noch zahlreiche Wettbewerbe an.
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